Du bist heute ziemlich schlecht drauf. Naja eigentlich bist du schon seid ein paar Tagen schlecht drauf. Harry, dein Freund ist am Montag mit seinen Bandkollegen auf Weldtour gefahren und du würdest nicht den Hauch einer Chance haben, ihn besuchen zu können. Schulstress eben. Allein der Gedanke daran, vier Monate von ihm getrennt zu sein, treibt dir Tränen in die Augen. Deinen Freunden gehst du schon tierisch auf die Nerven, auch wenn sie versuchen, ihr Mitgefühl zu zeigen. Nicht mal an eurem Zwei-Jährigen könnt ihr zusammen sein, das übrigens heute ist. "Deni, wenn du jetzt gleich anfängst zu heulen, weil ich einen Muffin esse, setz ich mich an einen anderen Tisch!" Deine bester Freundin wirft dir einen bösen Blick zu. "Harry hat mit mir Schoko-Muffins gebacken", antwortest du mit erstickter Stimme und starrst weiter auf ihr Essen. "Ich weiß, ich weiß", seufzt sie und täschelt dir die Schulter. "Es wird schneller vorbei sein, als du denkst. Ihr könnt doch immer Skypen." - "Das ist nicht das selbe." Sie verstand dich einfach nicht. Erschöpft stehst du auf und wischt dir mit dem Ärmel über die Wange. "Ich geh nach Hause." - "Bist du sicher? Wir haben nur noch zwei Stunden." - "Eben, die machen auch nichts mehr aus." Du verabschiedest dich kurz von ihr und eilst dann nach Hause. Ein Glück wohnst du nur eine knappe Viertelstunde von der Schule entfernt.
In deinem Zimmer angekommen brichst du auf dem Bett zusammen und beginnst zu weinen, ein kleinen Stoffteddy an deine Brust gedrückt. Den hat er dir auch geschenkt. Wie sollst du das blos überleben? Wie sollst du dich auf deine Prüfungen konzentrieren können? Es ist aussichtslos. Du stöpselst dir deine Kopfhörer in die Ohren und spielst eine Playlist aus zusammengeschnittenen Solos von Harry. Klingt zwar ziemlich kitschig, aber du liebst einfach seine Stimme. Sie bruhigt dich enorm. Langsam versinkst du in einem wirren Traum.
Das nächste was du mitbekommst, ist deine Mutter, die dich leicht an der Schulter schüttelt. "Maus, wach auf." Du willst deine Augen nicht öffnen. Sie sind eh noch verquollen vom vielen weinen. Du murrst einmal kurz, zum Zeichen, dass sie dich in Ruhe lassen soll. Sie erhebt sich wieder von deinem Bett und öffnet die Tür. "Na gut, dann mach ich eben das riesige Packet auf, das unten in der Küche steht. Ich glaube es ist von Harry." Bei den Worten springst du halb aus dem Bett und ziehst dir ein Sweatshirt über den Kopf, während du an ihr vorbei und die Treppe hinunter sprintest. Das Sweatshirt ist übrigens auch von ihm. "Mum, wo, wo, wo?!", kreischt du und schlitterst in den Flur. "Es ist kaum zu übersehen." Sie schmunzelt ein wenig, als sie hinter mir die Stufen hinunter kommt. Tatsächlich, es ist wirklich gewaltig, rechteckig und mit viel Klebeband aingewickelt. Du verlierst keine Zeit und beginnst sofort mit deinen Nägeln an der Verpackung zu reißen. Ganz schön Hartnäckig. Belustigt hält dir deine Mutter eine Schere hin. "Pass aber auf, dass du dich in deinem Übermut nicht schneidest." Du hast nicht einmal Zeit, einen frechen Spruch zu erwiedern, so gespannt bist du. Mit zittrigen Fingern entfernst du das Band und klappst den Deckel auf. Zuerst siehst du nichts, außer Styrophor-Kügelchen. Ein wenig frustriert beginnst du darin herum zu wühlen, nicht darauf achtend, dass du die Hälfte auf dem Boden verteilst. "Na viel Spaß beim aufräumen." Deine Mutte lässt dich allein. Nach und nach kommen immer meh Umschläge und Schachteln und Tütchen zum vorschein. Als sie nicht mehr in deine Hände passen, stapelst du sie auf dem Boden. Sie alle sind nummeriert. Langsam beginnst du dich zu wundern. Endlich findest du ganz unten einen großen Umschlag mit deinem Namen darauf. Du öffnest ihn und beginnst den Brief darin zu lesen. Er ist handschriftlich:
Meine liebste Zuckermaus,
du glaubst gar nicht, wie unwarscheinlich ich dich vermisse, obwohl wir erst seid ein paar Tagen von einander getrennt sind. Wie soll ich das denn vier Monate aushalten?! Naja wir schaffen das schon oder? Wir schaffen doch alles! Jedenfalls habe ich mir überlegt, wie ich dir Zeit so kurz wie möglich machen könnte und da kam mir diese Idee. Ich habe dir für jeden Tag ein kleine Geschenk gemacht. Erinnerungen an unsere zwei Jahre, Briefe, usw. Sie sind nummeriert, damit du sie in der richtigen Reihenfolge öffnen kannst. Ich hoffe das hilft dir. Ich vermiss dich schrecklich doll! Skype bald mal mit mir. Ich liebe dich bis zum Mond und zurück.
Harry x
PS: Das letzte Päckchen darfst du erst aufmachen, wenn du mich am Flughafen siehst. Versprich mir das.
Mittlerweile rannen mir wieder Tränen über die Wangen, aber diesmal war es eher eine Mischung aus Trauer und Freude. Wie konnte ein Mensch nur so unbeschreiblich süß sein? Du sammelst alle Geschenke ein und verstaust sie in den Ecken deines Zimmers. Du musst mehrmals gehen, weil es so viele sind.
----Vier Monate später----
Du lehnst dich weit über die Absperrung des Gates und hälst nach den Jungs Ausschau. Weiter hinten steht eine Horde an Fans, die kreischend die Arme ausstrecken und sogar gelegentlich deinen Namen rufen, doch du hast dich mittlerweile daran gewöhnt. Im Moment interessiert es dir so oder so nicht. Eigentlich hättest du die Security gar nicht anrufen müssen, damit sie dich durchlassen, sie kannten dich doch alle schon. Du wolltest nur wirklich sicher gehen, dass du die Erste bist, die Harry sieht. In deiner Jackentasche steckt sorgfältig das kleine Päckchen. Du hast dich an dein Versprechen gehalten. Über die letzten Wochen hast du Liebesbriefe, Parfüms, Fotos, Schmuck und alles andere erdenkliche von deinem Freund bekommen, wie konntest du ihm jeh dafür danken? Anfangs hatte deine Mutter dir angeboten, dich hin zu fahren, aber du hast dankend abgelehnt. Schließlich ist man nicht um sonst 19 und damit Fahrberechtigt. Jedenfalls trommelst du jetzt ungeduldig gegen das Glas und schaust immer wieder auf deine Uhr. Sie sollten eigentlich schon längst hier sein. Plötzlich schwillt hinter dir der Lärm an, als sich die gläsernen Türen auseinander schieben und ein sehr bekannter Lockenkopf zum vorschein kommt. Nun ist dir wirklich alles egal. Du springst über die Absperrung und rennst auf ihn zu, deine Sicht halb blind vor Tränen. Doch du stockst, als er vor dir zurück weicht, ein Grinsen im Gesicht. "Mach erst das Geschenk auf." Du stuzt und fummelst etwas verwirrt in deiner Tasche herum. Du willst ihn jetzt endlich in den Arm nehmen und seinen vetrauten Duft einatmen. Mittlerweile sind auch die anderen Jungs eingetroffen, ebenfalls breit grinsend. Sie ignorieren die kreischenden Fans ein paar Meter hinter mir und versammeln sich um uns, versperren sogar ein wenig die Sicht. "Was passiert hier?" Du runzelst die Stirn. "Mach einfach sein Geschenk auf." Zayn klopft dir auf die Schulter und winkt ein paar Mädchen zu, die anfangen zu weinen. Er zuckt belustigt mit den Achseln.
In dem Päckchen befindet sich eine kleine rote Box mit einem goldenen Geschenkband. Du streifst es ab und öffnest den Deckel. Auf schwarzem Samt liegt der schönste Ring, den du jehmals gesehen hast. Er ist klein und golden und hat einen funkelnden Diamanten in der Fassung eingelassen, der in allen Regebogen-Farben funkelt und gliztert. Als du wieder aufsiehst kniet dein Freund plötzlich vor dir. Du schlägst dir die Hände vor den Mund. Jetzt weißt du, was hjier gespielt wirst. "Deni, wir kennen uns zwar erst seid zwei Jahren und vier Monaten, aber ich hätte dich das schon am ersten Tag fragen können und es wäre genauso richtig gewesen. Willst du mich heiraten?" Er hält mir seine Hand hin. Die anderen halten erwartungsvoll die Luft an, sogar die Fans werden still. Du bringst keinen Ton heraus, so überweltigt bist du von der Tatsache, die hier gerade passiert. Du nickts einfach nur, während sich ein breites lächeln auf deinem Gesicht ausbreitet. Harry steht auf und schließt dich in die Arme, während um euch herum die Hölle los bricht. Zayn, Liam, Niall und Louis springen auf und ab und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, die Fans fallen reihenweiße in Ohnmacht, doch das alles stöhrt euch nicht. Ihr seid in eurer eigenen kleinen Welt voller Liebe und Glück, in der du nun den Rest deines Lebens verbringen darfst.
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Da ist es :)
Ich hoffe es gefällt dir!
Lucie xx
