Kapitel 10

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Sie brauchten garnicht mehr so lange und es war fertig. Vorsichtig setzen sie die einzelnen Schichten aufeinander und setzten die Figuren rein. Peter lächelte fröhlich und sah zu Loki. Dieser fragte "und was passiert damit jetzt?" "Eigentlich passiert damit nichts. Man kann aber mit den Figuren eigene Geschichten Erfinden und spielen." antwortete Peter. "Da kann ich nachhelfen." "Was? Loki, was hast du vor?" "komme til live!" sagte er auf norwegisch und der grüne Nebel umfasste das Spielzeug. Nach wenigen Sekunden, erwachten die Figuren tatsächlich zum Leben. Peter war fasziniert und sah den Figuren bei ihren Tätigkeiten zu. "Wooow." meinte er bewundernd und sah Loki kurz an. Dann sah er sich das weitere Geschehen an. Auch Loki sah dem Schauspiel eine Weile zu, bevor er Aufstand. Er strich Peter kurz durch die Haare, während dieser seinen Kopf auf dem Tisch abgelegt hatte. Dann wendete Loki sich, realisierend was er da gerade tat, ab um das Zimmer zu verlassen. Peter fragte noch "wo gehst du hin? Was machst du?" und drehte sich zu ihm. "Ich geh nur in mein Zimmer, lesen. Du kannst dir ja weiter deine Figuren ansehen. Aber misch dich besser nicht in ihre Angelegenheiten ein. Ich weiß nicht was sie sonst machen." "Na schön, okay." Loki ging hoch, während Peter im Zimmer blieb und sich das Geschehen weiterhin ansah. Nach einiger Zeit fasste Peter doch nach einer der kleinen Lego-Figuren und schon kamen auch einige andere angerannt. Die Figur in seiner Hand schlug ihm gegen die finger  und die, welche noch dort standen begannen ihn abzuschießen. Zwar waren es nur kleine Legoteile, die er abbekam, trotzdem tat es ein bisschen weh. "Hört auf mich abzuschießen, ich setzte ihn ja schon zurück." meckerte er und legte die Figur wieder dort ab, wo er sie her bekommen hatte. Allerdings schossen sie ihn weiter hin ab. "Loki? Loki! Kannst du Mal bitte kurz kommen?" rief er. Loki, welcher schon auf dem halben Weg zu ihm war, weil er das gemecker gehört hatte, meinte "was ist? Was hast du gemacht?" Schon stand er in der Tür und lachte. "Ich hab dich gewarnt dich nicht einzumischen, aber nein. Du konntest ja nicht hören." "Ist ja gut, kommt nicht nochmal vor. Aber las sie wieder normal werden okay?" sagte Peter und schütze sein Gesicht mit der Hand, vor dem Teilen. "Na gut. Fryser igjen!" Die Figuren erstarrten wieder und wurden leblos. Peter hatte seine Hand jetzt vom Gesicht weg genommen, doch ein letztes Teil kam ihm noch entgegen und traf ihn neben seinem Auge. "Au!" sagte er, mit einem bösen Blick zu den Spielzeugen .
"Ich hoffe du weißt jetzt warum du auf mich hören sollst und jetzt räum die Teile auf, die hier überall rum liegen." sagte Loki ernst. "Ist gut." war alles was Peter dazu sagte und schon krabbelte er auf dem Boden herum, um die einzelnen Teile aufzusammeln. Loki schüttelte lachend den Kopf und ging wieder hoch. Peter, welcher die ganzen Teile nach kurzer Zeit aufgesammelt hatte, wusste nicht was er tun sollte. Also ging er leise und vorsichtig die Treppe hoch. Kurz vor der Tür zu einem Raum, welchen er noch nicht betreten hatte, drehte er sich kurz um. Er hatte ein leichtes kribbeln gespürt. "Was suchst du hier?" fragte Loki, der auf einmal hinter ihm stand, in einem gefährlichen Ton. " Ich- ähm -ich wollte mir nur das Zimmer ansehen." antwortete Peter unsicher. "Dieses Zimmer ist für dich verboten. Denk nicht Mal daran dort rein zu gehen. Es ist nicht für deine Augen bestimmt. Jetzt geh in dein Zimmer." meinte Loki ernster als ernst. Peter machte sich auf in sein Zimmer. Allerdings ist er neugierig geworden, was sich dort in diesem Zimmer befand. Trotzdem wollte er nicht, das Loki ihm böse war. Vielleicht konnte er, wenn Loki schlief, nochmal hoch um nachzusehen. So lange müsste er sich aber noch ablenken. Also machte er sich mit dem i-pad vertraut. Probierte verschiedene Apps aus, bis er eine fand, die ihm gefiel.
Loki hatte sichergestellt, das Peter wirklich in seinem Zimmer war und legte dann noch einen starken Zauber auf die verbotene Tür. Dann setzte er sich wieder in sein Zimmer und las. Dabei übte er auch einige neue Handbewegungen, welche ohne Zaubersprüche, genau so funktionierten. Sonst wäre der Überraschungseffekt im Kampf nicht gegeben. Nach etwa einer Stunde, ging er runter zu Peter ins Zimmer. Er setzte sich zu ihm auf die Matratze und der Junge legte das Gerät weg. "Hey Pete. Ich wollte dich vorhin nicht direkt so anfahren, aber es gibt Sachen, die sind nicht für Menschen wie dich geeignet. Du wärst vermutlich den Rest deines Lebens verstört." erklärte Loki. Er wusste nicht Mal, wieso er den Drang dazu hatte. "Ja, schon klar. Schuldigung." sagte Peter und sah weg. Loki legte seine Hand sanft an das Kinn des anderen und drehte dessen Gesicht wieder zu. Sie sahen sich eine kurze Zeit tief in die Augen. Peters Herzschlag wurde schneller und er wurde nervös. Loki war wie gefesselt von diesen dunkelbraunen Augen. Sie waren so naiv und vertrauten jedem. Loki wusste aber, dass das nichts gutes war. Er wird sehr oft verletzt werden, wegen seiner offenen Art. Und ganz kurz, wollte er dem Jungen sagen das ihm nichts passieren würde, doch das wäre eine weitere Lüge. Er würde ihn verletzen, nicht physisch aber psychisch. Das war oft noch schlimmer als physische schmerzen, den die konnten heilen. Die psychische Verletzung war aber ab dann immer bei ihm und würde ihm vielleicht die Gabe nehmen, zu vertrauen.
Dieser kurze, stille moment des Augenkontakts, sagte so viel über den Jungen aus und fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Allerdings brach Loki den Augenkontakt ruckartig ab und stand auf. "Ich geh jetzt wieder hoch." sagte er, schon in der Tür stehend und drehte seinen Kopf nochmal kurz zu Peter, welcher ihn wie versteinert ansah. Langsam nickte er und Loki ging. Wieder in seinem Zimmer, wollte er weiter lesen. Doch in seinem Kopf ging so viel vor, das er sich nicht konzentrieren konnte. Er legte den Kopf kurz in den Nacken. Die weit geöffneten Augen des jungen schwirren ihm durch den Kopf. Die Naivität, das Vertrauen und die Offenheit stand in ihnen. Sollte er ihn wirklich, wenn er durch ihn alles erfahren hatte, einfach weg schicken? Konnte er das überhaupt? Loki schüttelte die Gedanken bei Seite. Er war ein Gott, er brauchte keinen mickrigen Menschen in seinem Leben, welcher vor ihm starb und ihm so das Herz brach. Er brauchte niemanden.
Loki ging ins Bad und nahm eine kalte Dusche. Das kühle Wasser sollte seinen Kopf wieder frei machen, was auch ziemlich gut gelang. Erst nach einer Viertelstunde kam er wieder raus. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, ging er in die Küche um das Essen vorzubereiten.
Peter saß währenddessen noch eine Weile auf der Matratze. Sein Puls beruhigte sich langsam. Auch er dachte über die Augen des anderen nach. Sie waren so giftgrün und mysteriös. Was sich dahinter versteckte, war nicht zu erkennen. In diesem Fall stimmte es wohl nicht, das die Augen der Schlüssel zu Seele sind. Denn man konnte nichts daraus lesen. Weder Gefühle noch Gedanken. Aber dieses intensive grün, hatte so viele Facetten. Vielleicht war das ja die Andeutung auf die Seele Lokis. Facettenreich.

Frostspider ff (PeterxLoki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt