Als ich nach dem Training nach Hause komme, empfängt mich der leckere Duft nach Moms Nudelauflauf. Schon beim Frühstück hat sie mir erzählt, dass sie ihn heute Abend kochen will.
»Jaden!« Gerade als ich mir die Schuhe ausziehe, schlüpft Mila aus dem Wohnzimmer, in ihrer Hand liegt ein gemaltes Bild. Lächelnd ziehe ich sie an mich heran, hebe sie hoch und fühle, wie mein Herz anschwillt, als sie zu lachen beginnt. Das habe ich eine Zeitlang gar nicht mehr gefühlt.
»Na, Mila Maus?« Sie kichert und vergräbt ihren Kopf an meinem Hals. Ich trage sie ins Wohnzimmer und lasse sie auf unserer Couch runter. Im Fernsehen läuft ein Barbie-Film und wenn ich mich nicht täusche, ist es Barbie und der Popstar. Tja, inzwischen könnte man mich als Profi bezeichnen, da ich jeden Film schon gezwungenermaßen schauen musste. Mein Favorit waren die zwölf tanzenden Prinzessinnen. Hübsche Frauen und dann auch noch zwölf von ihnen. Was will man mehr? Obwohl ich zugeben muss, dass Geneveive die Schönste von allen war und wenn sie tanzte, passte alles zusammen. Sie erinnert mich an Blair, die ebenfalls mit vollem Körpereinsatz auf dem Eis läuft.
»Du sollst mich doch nicht Maus nennen!« Im nächsten Moment hält sie mir ihr Bild vor die Nase. »Das habe ich für dich gemalt, Jady. Es soll dir am Samstag Glück bringen.«
Lächelnd nehme ich ihr das weiße Blatt aus der Hand und begutachte es. Es soll das Team und mich zeigen, in den Händen halten wir einen Pokal. Über uns strahlt ein Regenbogen und lauter Herzen schweben am Himmel. Dass unsere Eishockeyspiele etwas aggressiver sind und weniger mit Herzen und Regenbögen zu tun haben, behalte ich für mich.
»Das ist sehr schön geworden, Mila. Danke. Das werde ich mir jeden Tag mit zum Training nehmen.«
»Nein! Dann sehen das deine Freunde und sie lachen mich aus.« Ich beuge mich vor und tippe Mila auf die Nase.
»Niemand lacht dich aus. Sie finden dich genauso toll, wie ich. Sie sind nur neidisch, dass sie keinen Fan haben wie dich.« Kichernd steht Mila auf, widmet sich ihrem Film und beginnt ein neues Bild zu malen. Der Tisch vor der Couch ist voll mit Stiften und buntem Papier.
»Ich male Kylian ein Bild, aber du darfst ihm nicht sagen, dass ich es gemalt habe«, beschließt sie. Nickend stehe ich auf und gehe auf die Tür zu.
»Ich werde ihm das Bild geben und behaupten, ich hätte es für ihn gemalt.« Bevor ich mich in mein Zimmer verziehe, salutiere ich ihr wie ein Soldat zu, woraufhin sie wieder lacht.
»Das Essen ist in zehn Minuten fertig!«, höre ich Mom noch durch das Haus rufen, als ich auf den Stufen stehe. Geduscht habe ich bereits in der Halle, also ziehe ich mich nur schnell um und räume die sauberen Klamotten in den Schrank, die Mom mir aufs Bett gelegt hat.
Mit großem Hunger hüpfe ich die Treppe wieder hinunter und betrete die duftende Küche. Mom und Dad sitzen bereits am Tisch, Mila erscheint hinter mir im Türrahmen und setzt sich neben mich.
»Jaden, wie war das Training?«, erkundigt sich Dad und schenkt mir auch Wasser ein. Schnell setze ich mich und warte, bis Mom uns allen etwas vom Nudelauflauf auftischt.
»Es war gut. Ich glaube, wir kommen endlich wieder rein und sind bereit für das Spiel am Samstag.«
»Und Coach Mitchell? Er ist sehr nett, oder?« Etwas irritiert schaue ich zu Dad, der mit dem Essen beginnt. Nachdem Mom mir etwas auf den Teller gelegt hat, bedanke ich mich lächelnd und lege ebenfalls los.
»Er war etwas sauer auf mich, weil ich die letzten Tage etwas zu spät zum Training gekommen bin, aber sonst scheint er ganz nett zu sein, ja.«
»Wieso kommst du zu spät zum Training?«, erkundigt sich Mom besorgt.
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Passion on Ice
RomanceSie ist die Tochter des Trainers und sie hasst Eishockeyspieler aus tiefstem Herzen. *** Jeder Neuanfang hat auch seine Schattenseiten. Für Blair Mitchell scheint das Leben nur aus dunklen Wolken zu bestehen, seit sie ihre Heimat verlassen musste, u...
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