Blair
Dad zwingt mich, zu dem dämlichen Freundschaftsspiel der Jungs mitzukommen. Er hat mir sogar einen Pullover mit dem Logo seiner Mannschaft aufs Bett gelegt. So bin ich geweckt worden. Als ich meine Augen öffnete, fiel mein Blick zuerst auf den neuen Pulli. Seufzend warf ich ihn auf den Boden und vergrub mein Gesicht im Kissen.
»Guten Morgen, Sonnenschein.« Mit einem Handtuch auf dem Kopf betrete ich unsere Küche und marschiere direkt auf die Kaffeemaschine zu. Es ist erst kurz nach zehn, eigentlich schlafe ich um diese Uhrzeit noch. Besonders an einem Samstag und bei der Hitze, die draußen nur darauf wartet, mich zu verbrennen. Mann, ich vermisse meine Heimat.
»Morgen«, murmle ich verschlafen und kneife die Augen zusammen, als das laute Rauschen der Maschine einsetzt, die mich mit reichlich Koffein versorgt.
»Hast du schlecht geschlafen?« Dad sitzt am Tisch und blättert in einer Zeitung rum.
»Nein. Nur zu wenig.«
»Wann warst du denn im Bett?« Schulterzuckend hole ich Milch und Zucker hervor.
»Ich war noch bis zehn joggen und habe dann noch meine Serie geschaut. So gegen drei?«
Dad nippt an seiner Tasse. »Dann versucht mal, richtig wach zu werden. Um siebzehn Uhr geht das Spiel los. Ich gehe früher, kommst du mit?« Seufzend öffne ich den Kühlschrank, doch schließe ihn gleich wieder. Denn ich weiß nicht mehr, was ich gesucht habe. Scheiße, ich brauche mehr Schlaf.
»Vergiss es. Es reicht schon, dass ich während des Spieles dabei bin. Ich komme pünktlich zum Anpfiff und nicht zwei Stunden vorher, um zu hören, wie du deinen Jungs viel Glück wünschst.« Als ich zu Dad blicke, huscht ein Lächeln über seine Lippen, als hätte er mit so einer Reaktion gerechnet.
»Ich habe mir schon gedacht, dass du so reagieren würdest. Soll ich dich daran erinnern, dass ich das Auto habe?« Ich zucke mit den Schultern und setze mich ihm gegenüber an den Tisch.
»Dann rufe ich mir eben ein Taxi oder fahre mit dem Bus.« Ich weiß nicht einmal, ob es in diesem Ort eine Bushaltestelle gibt, oder wo ich überhaupt hin muss.
»Das wirst du nicht. Ich habe es schon geklärt. Ein Freund aus dem Angelverein fährt auch zu dem Spiel und er hat sich bereit erklärt, dich mitzunehmen. Er wird dich um halb fünf abholen.«
Misstrauisch nippe ich an meiner Tasse und genieße das Koffein, das mich hoffentlich durch diesen langen Tag bringen wird.
»Ein Freund aus dem Angelverein? Du wurdest also noch nicht rausgeschmissen, weil du überhaupt nicht angeln kannst?« Dad sieht mich streng an und rückt seine Hornbrille zurecht, die er immer trägt, wenn er Zeitung liest.
»Urteile nicht, bevor du mich nicht dabei gesehen hast.«
»Ach, ja? Wieso hast du dann noch keinen Fisch mitgebracht?« Ich schaue ihn mit großen Augen an, er räuspert sich verlegen.
»Erstens war ich erst zwei Mal da und zweitens muss ich das noch lernen, ja.«
»Wenigstens gibst du es zu und erfindest keine Ausreden. Zum Beispiel, dass der Teich leer ist oder dass ein großer Vogel in der Nacht gekommen ist und das ganze Wasser ausgesaugt hat.« Ich grinse, nippe an meiner Tasse und sehe zu, wie Dads Schultern amüsiert beben.
»Diese Ausreden werde ich mir merken, Blair.«
»Und wie heißt dein Freund?«
»Dave. Du wirst ihn mögen und die Fahrt dauert ja nicht lange. Also bitte sei nett und rede über alles, nur nicht über Eishockey. Sonst schmeißt er dich noch aus dem Auto und du kannst den Rest des Weges laufen.«
DU LIEST GERADE
Passion on Ice
RomanceSie ist die Tochter des Trainers und sie hasst Eishockeyspieler aus tiefstem Herzen. *** Jeder Neuanfang hat auch seine Schattenseiten. Für Blair Mitchell scheint das Leben nur aus dunklen Wolken zu bestehen, seit sie ihre Heimat verlassen musste, u...
Wattpad Original
Es gibt 3 weitere kostenlose Teile