Passion on Ice

-Kapitel 12-

Blair

Ich hasse sie. Ich hasse sie alle, besonders Nummer dreizehn. Er schafft es, mich mit nur einem einzigen unbekümmerten Satz aus der Fassung zu bringen. Er macht mich rasend vor Wut. Ich wusste, ich hätte diesen bescheuerten Pullover nicht anziehen sollen. Damit habe ich ihm bloß in die Karten gespielt, verdammt.

Nummer dreizehn macht mich wütender, als dieser dämliche Kylian, der mich angeschaut hat, als ob er mich am liebsten umbringen würde. Tja, das beruht zum Glück auf Gegenseitigkeit.

»Du kennst Jaden Russel?«

Verpeilt schaue ich zu Skyler, die neben mir her trottet, als wir uns auf den Rückweg zum VIP-Bereich machen. Die Pause ist in weniger als einer Minute vorbei und wenn es nach mir ginge, würde ich mich lieber in der Besenkammer verkriechen, als diesen Trotteln beim Spielen weiter zuzusehen.

»Wen?«, hake ich nach.

In meinen Gedanken bin ich noch ganz woanders. An der Glastür angekommen, zeigen wir beide unsere Pässe und setzen uns auf die gleichen Plätze wie in der ersten Spielzeit. Bevor ich jedoch neben Skyler Platz nehme, hole ich uns beiden einen kalten Drink von der Theke. Mein Hals ist inzwischen so trocken wie die Savanne.

»Du hast ihn Nummer dreizehn genannt. Das ist Jaden Russel.« Dankbar nimmt sie ihren Drink entgegen. Ihre Kamera legt sie neben sich auf die Bank, damit sie den Becher mit beiden Händen festhalten kann.

»Du kennst Nummer dreizehn?«

Meine Stimme ist höher geworden als gewollt. Jaden Russel. Jetzt habe ich einen Namen zu seiner Trikotnummer. Wieso wird mir deswegen so warm? Ich bin kurz davor, mir die Weste auszuziehen, aber dann würde jeder den Pullover der Mannschaft sehen. Nur über meine Leiche.

»Jeder kennt Nummer dreizehn. Aber die normalen Menschen nennen ihn Jaden.« Skyler kichert leise und nippt an ihrem Becher.

Etwas nervös und abgelenkt trinke auch ich einen Schluck, bevor ich kurz zum Spielfeld hinunterblicke. Das Spiel hat wieder begonnen, doch das Geschreie der Fans blende ich gekonnt aus, da ich mich viel lieber auf das Gespräch mit Skyler konzentrieren möchte.

»Ich kannte seinen richtigen Namen nicht.«

»Bin ich froh, dass wir wieder da raus sind! Ich dachte schon, es würde in einer Schlägerei enden.« Skyler klingt erleichtert. Ich habe schon in der Umkleide gemerkt, dass sie sich unwohl fühlt, doch ich wollte ihr unbedingt das Foto besorgen. Und ich habe es auch geschafft.

Nur während sie die Schnappschüsse geschossen hat, fiel es mir schwer, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf Nummer dreizehn, der viel lieber mich angestarrt hat als die Kamera. Ich war genervt, aber nicht wegen ihm. Sondern, weil es mir gefallen hat, wie er mich beobachtet hat. Wie er nur Augen für mich hatte. Als wären wir beide die Einzigen in der Umkleide gewesen. Und ich konnte ebenfalls kaum wegsehen, bis ich schließlich die Schnauze voll hatte und ihn anfuhr. Mit dem Kommentar über den Pullover zahlte er es mir heim. Verdammter, Jaden Russel.

»Ich hoffe, wir sind uns einig, dass die alle total eingebildet sind. Vor allem dieser Kylian.«

»Aber dieser Colin war doch ganz niedlich«, sagt sie leise und grinst in sich hinein.

Entsetzt reiße ich den Kopf herum und sehe sie von der Seite an. »Das kann doch nicht dein Ernst sein! Das ist doch nur seine Masche.« Skyler zuckt unschuldig mit den Schultern, stellt ihren leeren Becher auf den Boden und schnappt sich ihre Kamera.

»Wie auch immer. Lass uns mal nachschauen, wie die Fotos geworden sind. Hoffentlich sind sie nicht verschwommen, ich war echt aufgeregt.«

Ich erspare mir weitere Kommentare und beuge mich zu ihr. Gemeinsam gehen wir die Bilder durch und wow. Erstens kann Skyler wirklich gut fotografieren und zweitens hat sie mindestens ein Dutzend Fotos gemacht.