~ Kapitel 26 ~

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Hej,
Vielen Dank für die vielen Sternchen und Kommentare unter dem letzten Kapitel.

Hier gibt es nochmal ein kleines Übergangskapitel, bevor es im nächsten Kapitel wieder etwas spannender wird.

Viel Spaß beim Lesen.

Liz
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Sonntag 08.08.2021, Rouen

PoV. Max

"Wie ging die Geschichte von dir und Marcus eigentlich weiter?", blickte ich neugierig zu Mick, als wir es uns, nach einigen Bahnen im Pool, in selbigen gemütlich gemacht hatten und noch etwas Abkühlung von den hochsommerlichen Temperaturen suchten. "Ich hab ihn damals zurück ins Hotel getragen, da ich es einfach nicht übers Herz gebracht hatte ihn zu wecken.", legte sich sofort wieder ein glückliches Lächeln auf das Gesicht des Deutschen, wenn er von seinem Freund erzählte, während Pierre seine Arme von hinten um meinen Körper schlang und seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegte. "Callum fand das ganze so süß, dass er es nicht lassen konnte, davon Fotos zu machen und diese Marcus zu schicken. Auf einem hatte er ein Herz um uns gezeichnet. Ich hab Marcus an dem Abend mit in mein Hotelzimmer genommen, weil keiner genau wusste, wo er seine Zimmerkarte hatte und ich hab selten so gut geschlafen, wie in dieser Nacht.", schloss Mick bei der Erinnerung seelig lächelnd die Augen. "Das kenne ich, wenn ich Max in meinen Armen halten kann, schlafe ich auch immer noch etwas besser.", stimmte Pierre Marcus sofort zu, was mich meinen Kopf lächelnd zu ihm drehen ließ, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Wir schlafen auch besser, wenn du da bist.", flüsterte ich fast tonlos gegen seine Lippen, spürte dabei seinen warmen Atem über meine eigenen streifen.  Verharrte noch einen Moment in der Position, bevor ich mich wieder Mick zuwandte der uns mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete. "Ihr seid wirklich ein tolles Paar.", blickte er uns ehrlich an, was mich noch ein wenig Lächeln ließ. Es war schön das zu hören und gab mir noch ein wenig mehr Sicherheit, einfach ich zu sein und keine Gefühle zu verstecken, auch wenn Mick nun hier war und neben unseren Familien der erste war der uns als Paar erlebte. "Danke.", erwiderte Pierre dem Jüngsten in unserer Runde, während ich einfach nur mit einem Lächeln und zugleich neugierig zu dem Deutschen sah, da ich bisher noch nichts an der Geschichte von ihm und Marcus finden konnte, was dem Neuseeländer unangenehm sein müsste. Bisher klang das ganze nach einer super süßen Liebesgeschichte. "Du und Marcus aber auch, bisher klingt die Geschichte von euch beiden unfassbar süß.", schien auch Pierre wissen zu wollen, wie die beiden letztendlich zusammengekommen waren. "Naja, so schön es halt ist, wenn man am nächsten Morgen alleine aufwacht. Ich hatte nur eine Nachricht von Marcus auf meinem Handy, dass es ihm leid tut und er mich nicht bedrängen wollte.", kam nun wohl der nicht ganz so schöne Teil der Geschichte ihres Zusammenkommen, denn nach dem man abends zusammen ins Bett gegangen war, am nächsten Morgen alleine aufzuwachen, war nie schön, auch wenn der andere nur einfach schon aufgestanden war, um Frühstück zumachen oder ins Bad zu gehen. "Autsch, dass klingt definitiv nicht schön.",  spürte ich, wie Pierre mich automatisch ein klein wenig näher an sich zog. Seine Lippen für einen Moment auf die leicht aufgewärmt Haut in meinem Nacken legte. "Ich hab ihn dann am Strand gefunden eingekuschelt in meinen Pulli, mit Tränen in den Augen hatte er sich die Bilder angeschaut, die Callum gemacht hatte. Es hat einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, dass ich ähnlich fühlte, wie er und den Abend und die Nacht unglaublich schön gefunden haben. Aber ab diesem Moment gab es nur noch uns.", beendete Mick die Geschichte über das zusammenkommen von sich und Marcus.

"In welcher Woche bist du eigentlich?",  angelte sich Mick neugierig eine weitere Olive aus der Antipastischale, die in der Mitte des Loungetisches stand. Gemeinsam hatten wir es uns nach dem Abendessen auf der Loungecouch am Rand der Terrasse gemütlich gemacht, um den Abend ausklingen zu lassen. "In der einundzwanzigstens Woche, also etwa bei Halbzeit.", strich ich lächelnd über meinen sich zu einer kleinen Kugel wölbenden Bauch. Spürte schon seit einigen Minuten das inzwischen so vertraute Flattern, welches sich unter der Berührung etwas zu verstärken schien. "Ist das Kleine wieder aktiv?", legte Pierre seine Hand ganz vorsichtig neben meine verwob unsere Finger leicht miteinander. Ich konnte sein Lächeln  förmlich hören. "Ja es flattert wieder ganz aufgeregt.", bestätigte ich ihm sofort ebenfalls mit einem mehr als glücklichen Lächeln, da dieses Gefühl einfach unbeschreiblich schön war. Noch immer einfach unglaublich. Am Anfang, als ich es noch nicht richtig zuordnen konnte, hatte es sich seltsam fremd angefühlt, mir Angst gemacht. Doch jetzt inzwischen wusste ich woher es kam. Es war eine Bestätigung, dass es unserem kleinen Wunder gut ging in meinem Körper. Dass es sich wohlfühlte. Inzwischen hatte ich eher ein ungutes Gefühl, wenn ich einen halben Tag nicht das Flattern spürte. "Ihr könnt es schon spüren?", blickte Mick neugierig und super interessiert zu uns, schien völlig fasziniert davon. Es war unfassbar schön zu sehen, wie interessiert er war, verstehen wollte, was in den letzten Wochen passiert war. Die ganze Art und Weise und auch die Selbstverständlichkeit, mit welcher er mit der Tatsache umging, dass unter meinem Herzen ein Kind wuchs, zeigten mir, dass es die absolut richtige Entscheidung war ihm zu erzählen, wieso ich gerade nicht fuhr. "Ja es ist wie ein Flattern, als würde eine ganze Herde Schmetterlinge nur im Bauch eine riesige Party feiern. Ich glaube, es spürt, dass heute ein besonderer Tag ist, weil so aktiv war unser kleines Wunder noch nie.", berichtete ich den beiden sofort bereitwillig von der Party, welche das kleine Wesen gerade in meinem Bauch abzufeiern schien. Ich freute mich tatsächlich schon auf den Tag an dem auch Pierre die Möglichkeit bekam das kleine Wunder zu spüren. "Spürst du, dass es heute für deinen Papa ein ganz aufregender Tag war, mon petite merveille?", beugte sich Pierre zu meinem Bauch hinunter und hauchte einen zärtlichen Kuss auf mein Shirt. Sanft drückte ich Pierres Hand  bei der so liebevollen, zärtlichen Geste. Spürte wie einzelne Tränen in meinen Augen brannten. Es war so unglaublich schön zu sehen, wie sehr Pierre das kleine Wunder liebte und auch immer wieder mit ihm sprach. Niemals hätte ich Anfang Mai daran gedacht jemanden zu finden, der mich und das kleine Wunder so sehr lieben würde und so viel für uns beide tun würde. Für Pierre war es nie ein Thema gewesen, dass es nicht sein leibliches Kind sein würde. Ich könnte wirklich nicht glücklicher, wie mit dem Franzosen an meiner Seite sein. Auch das er mich ermutigt hatte Mick wieder anzuschreiben und ihm sogar zu erzählen, was im Moment wirklich los war. Ich war ihm so unfassbar dankbar. Der heutige Tag zu dritt war so lustig gewesen und hatte mir gezeigt, dass ich meine Freunde doch vermisste, auch wenn ich immer geglaubt hatte, dass dem nicht so war. "Wisst ihr schon was es wird?", riss Mick mich wieder aus meinen Gedanken an Pierre und alles was er in der letzten Zeit für mich getan hatte. "Nein, bisher hat das kleine Wunder sich immer so gedreht, dass man es nicht erkennen konnte.", schüttelte Pierre den Kopf, während er mit seinem Daumen kleine Kreise auf meinen Bauch zeichnete. "Aber wir wollen uns auch überraschen lassen. ", fügte ich noch hinzu. Lange hatten wir in den letzten Tagen darüber gesprochen, ob wir das Geschlecht wissen wollten, nachdem es Pierre geschafft hatte mir einen Termin bei einer Bekannten zu organisieren, welche hier in Rouen eine Praxis für Gynäkologie hatte. Doch wir hatten uns dagegen entschieden, wollten uns überraschen lassen, wenn es Ende des Jahres wirklich soweit wäre. 

"Danke, Pierre.", schlang ich meine Arme um den Körper des Franzosen, als wir am späten Abend ins Schlafzimmer traten. Wirklich müde, aber absolut glücklich vom Tag strahlte ich ihn einfach an, während ich ihm langsam näher kam. Flatternd schlossen sich meine Augen, als ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Blind überbrückte ich den letzten Abstand zwischen unseren Mündern. Schmeckte unsere Zahnpasta noch ein klein wenig auf seinen leicht feuchten Lippen. Vernahm die leichte Bewegung der inzwischen so vertrauten Lippen. Zärtlich legte Pierre seine linke Hand in meinen Nacken um mich bei sich zu halten. Seine rechte Hand fand ihren Platz an meiner Wange. Federleicht strich sein Daumen über meine leicht erhitzte Haut, während ich leicht seine Lippen neckte. Kurz knabberte ich an seiner Unterlippe. Strich dann mit meiner Zunge entschuldigend über die leicht gereizte Stelle. Leise entwich Pierre ein zufriedenes Seufzen, während er mich mit der Hand in meinem Nacken ein wenig näher bei sich hielt. Den Kuss vertiefte. Nun seinerseits mit der Zunge gegen meine Lippen stieß, welche ich bereitwillig öffnete. Liebevoll, langsam eroberte er meinen Mund focht mit mir einen leichten Kampf aus. Schloss seine Lippen ganz langsam wieder und verstärkte den Druck für einen ganz kleinen Augenblick etwas mehr. Beendete den Kuss. Lehnte seine Stirn außer Atem gegen meine. "Ich liebe dich so sehr mon merveille, und es gibt nichts schöneres, wie dich glücklich zu sehen.", murmelte er leise lächelnd und hauchte einen weiteren, unschuldigen Kuss auf meine Lippen. Brachte mein Herz dazu noch ein wenig schneller zu schlagen. Nun kam das Flattern in meinem Bauch ganz sicher nicht von dem kleinen Wunder unter meinem Herzen, sondern von der Herde Schmetterlinge, welche sich ihren Weg in jedem Zentimeter meines Körpers bahnten. "Ich liebe dich auch und ich bin so froh dich an meiner Seite zu haben.", gab ich glücklich lächelnd zurück und unterdrückte ein Gähnen, um den Moment nicht zu zerstören. "Das ist sehr gut, weil ich habe nicht vor dir oder viel mehr euch beiden wieder von der Seite zu weichen.", strich Pierre mir zärtlich über die  Wange, bevor er sich zu meinem Leid aus unserer Umarmung löste, stattdessen unsere Hände mit einander verband und mit mir gemeinsam den Weg zum Bett überbrückte. "Der Tag heute war ziemlich viel für euch zwei, mh?", wollte er fürsorglich wissen, während  ich ein weiteres Gähnen nicht Unterdrücken konnte. "Ja, vor allem mit so wenig Schlaf wie gestern. Ich war so aufgeregt heute Morgen, ob alles gut gehen wird und ob Mick mich weiterhin akzeptiert.", schlüpfte ich aus meinem Shirt und legte es auf den Stuhl, welcher inzwischen an den Fuß des Bettes gewandert war. "Ich war ehrlicherweise auch ziemlich angespannt, weil ich auf keinen Fall wollte, dass du mir vertraust und es dann nicht so kommt, wie ich es vermutet habe.", strich Pierre mir durchs Haar und blickte mich völlig ehrlich an, ehe er sein ebenfalls seines Shirts entledigte. "Mich hat seine Reaktion im ersten Moment ziemlich verwirrt, weil ich mit vielem gerechnet hatte aber nicht damit.", sank ich müde in die Matratze und lehnte mich leicht gegen den Kopf des Bettes. Zog mir mein Stillkissen, welches gestern angekommen war neben mich, dass ich es mir gleich richtig bequem machen konnte. "Mich auch, ich hatte irgendwie gedacht, dass er ähnlich reagiert wie ich, dass ihm tausend Fragezeichen im Gesicht stehen und er im ersten Moment völlig perplex ist, aber damit, dass er sich schon auskannte, damit hatte ich niemals gerechnet.", stimmte Pierre mir zu und ließ mich an Micks so völlig selbstverständliche Frage, ob ich schwanger wäre zurück denken. Ich hatte vor allem letzte Nacht echt alle möglichen Szenarien in meinem Kopf durchgespielt, doch das war nie dabei gewesen. "Glaubst du er oder Marcus sind auch so wie ich und die beiden bekommen irgendwann die Chance eine leibliche Familie zu gründen?", fiel mir wieder ein, dass Mick erwähnt hatte, dass er und der Neuseeländer sich hatten testen lassen. Das Ergebnis des Tests hatte er allerdings nicht erwähnt und ich war in diesem Moment so perplex darüber, wie er reagiert hatte, dass ich gar nicht daran gedacht hatte zu fragen, ob er oder Marcus war wie ich. "Ich weiß es nicht, aber wir können ihn bestimmt fragen.", konnte nun auch Pierre, welcher sich neben mir bereits in sein Kissen gekuschelt hatte und von dort zu mir hoch sah, ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. "Ja.... gute Nacht.", rutschte ich ebenfalls in eine liegende Position und drehte mich langsam auf die Seite. Brachte das Stillkissen noch etwas besser in Position, dass mein oberes Bein darauf zum Liegen kam. Mit einem leisen Klicken des Lichtschalter löschte der Franzose neben mir das Licht. "Gute Nacht. Ich liebe euch.", legte Pierre von hinten zärtlich seine Arme um meinen Oberkörper und hauchte mir einen zärtlichen Kuss in  meinen Nacken.

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