You saved me from GNTM | Jacob Rott FF

Kapitel 24 - Ausstieg

"Bist du bereit?", fragte Jacob mich mit einem besorgten Blick als wir vor der Model Villa standen. Ich war tierisch nervös. Wie würden die anderen Mädels reagieren? Die Produktion? Die Nanny? Ich schluckte und nickte nur.
"Soll ich mit rein?", fragte er mich schließlich noch. "Nein, alles gut. Ich krieg das schon hin", antwortete ich ihm. "Okay, ich warte einfach hier, falls was sein sollte", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Da musste ich jetzt allein durch. Als ich die Tür gerade öffnen wollte, ging sie auf und der Securitymann, die Nanny und andere Leute der Produktion standen vor mir. Sie sahen mich mit großen Augen an.

"Komm gleich mit", sagte die Nanny entschlossen und zog mich am Arm in den Eingangsbereich. Ich sah Jacob noch kurz an und schon war die Tür geschlossen. Sein Blick verriet mir, dass er besorgt war, aber eigentlich gab es nichts zu befürchten. Ich hatte meine Entscheidung getroffen: Ich werde die Villa und damit GNTM freiwillig verlassen!

Als ich regelrecht in einen Nebenraum, der mir schon bekannt vorkam, geschoben wurde, gingen wir an ein paar der Mädels vorbei. Elena war auch dabei und sie sah mich kaum an.
Im Raum angekommen, sollte ich mich setzen und ein paar Leute der Produktion setzten sich mir gegenüber.
"Fangen wir mal an...wo warst du, Liv?", fragte die Nanny. Nun kam ich mir wirklich wie eine Schwerverbrecherin vor.

"Ich möchte GNTM freiwillig verlassen", gab ich ihr stattdessen als Antwort.
"Ahja, und du denkst, das ist jetzt die richtige Entscheidung?", fragte mich die Produzentin.
"Ja, ich ertrage diese ganze Show hier nicht mehr. Es geht nicht um meine Leistung, nur um Drama und Einschaltquoten. Ich bin es leid auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Model zu werden ist mein Traum. Aber ich werde andere Wege finden, um mir diesen zu erfüllen", sagte ich selbstbewusst und war irgendwie stolz, dass ich ihnen nun endlich die Stirn bieten konnte.

"Das ist nunmal die Show. Was hast du denn erwartet?", wurde ich wieder gefragt. "Du hast einen Vertrag unterschrieben!"
"Der freiwillige Austritt ist trotzdem nicht verboten und ich lasse mich nicht davon abbringen", antwortete ich.
"Gibt es da nicht vielleicht eher eine gewisse Person, die dir das Leben hier so schwer gemacht hat?", hakten sie nach.
Ich runzelte die Stirn. "Wen meint ihr? Etwa Viktoria?"
"Ja sicher, ihr habt euch oft nicht gut verstanden. Sie hat dir üble Vorwürfe gemacht und Gerüchte verbreitet", sagte die Nanny nun. Ich konnte es nicht fassen. Hatten sie mir eigentlich zugehört?

"Viktoria hat nichts damit zu tun!", gab ich aufgebracht als Antwort.
"Wir brauchen für die Zuschauer eine Erklärung...einen Namen. Alles andere widerspricht den vertraglichen Vorgaben", sagte wieder die Redakteurin. Sie schien genervt zu sein und seufzte.
"Du wirst es heute Abend bei der Entscheidung Heidi persönlich sagen...aber mit dem Grund, den wir dir sagen! Anders geht's nicht. Alles andere leiten wir in die Wege", ergänzte sie nun.
Selbst meinen Austritt planten sie zu ihren Wünschen zurecht und das ging mir echt gegen den Strich. Andererseits wollte ich einfach nur so schnell wie möglich hier raus! Wenn ich nachher vor Heidi eine Show abziehen sollte, würden sie das sowieso rausschneiden. Ich spielte also mit, soweit sie nicht übertrieben.

"Nagut, aber ich werde nicht irgendwen beschuldigen!", sagte ich und entschied mich nun den Raum zu verlassen. Als ich an der Tür stand, hörte ich noch die Nanny sagen:"Schade, dass du dir so den Kopf verdrehen lassen hast"
"Das hat nichts mit Jacob zu tun. Er ist derjenige, der mir die Augen geöffnet hat", antwortete ich und ließ sie alle sitzen.

Als ich aus dem Raum kam, standen schon die Mädels vor mir. Sie starrten mich an und sagten kein Wort. "Mädels, ich... ich werde die Show verlassen", stammelte ich. Elena kam auf mich zu und umarmte mich. Ihre Reaktion überraschte mich und ich spürte, wie mir die Tränen kamen. "Ach mensch, ich konnte es irgendwie ahnen...aber ich hab mir echt Sorgen gemacht! Du bist gestern einfach abgehauen!", ermahnte sie mich und verdrückte ebenfalls eine Träne. "Tut mir leid! Für mich kam das genauso überraschend. Jacob hat mich quasi überrumpelt", lachte ich schluchzend. Elena löste sich aus unserer Umarmung und sah mich an.
"Mir fällt gerade echt ein Stein vom Herzen", sagte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ein paar der anderen Mädels umkreisten uns nun.