Kapitel 11 - Geheimnisse

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Mein Zeichen kam und ich blendete alles um mich aus. Zuerst musste ich den Tanz bewältigen und anschließend auf dem Laufsteg mein Bestes geben.

Ich fokussierte mich auf den Tanz und Heidi vor mir. Meine Nervosität ließ mich aber nicht los und so kam es, dass ich stolperte. Ich richtete mich wieder auf und versuchte einfach weiterzumachen. Das Laufen auf dem Steg lief gut. Vorne angekommen, war ich super erleichtert.

"Hallo Liviaaa", begrüßte mich Heidi. "Das war ja bisschen holprig da oben. Was war da los?"
Ich wollte mich nicht rausreden, aber irgendwie mich erklären. "Ich hatte nur wenig Zeit zum Üben und bin durcheinander gekommen", war schließlich meine Antwort.
"Dafür hast du ja aber den super Job geangelt und auch beim Shooting am Strand alles gegeben."
Am Bildschirm war mein Foto mit Jacob zu sehen und ich spürte direkt wie mir warm wurde. Uns zusammen so zu sehen, machte mich irgendwie glücklich.

"Was ein hammer Foto! Ihr ward so ein tolles Team! Auch beim Sport!", zwinkerte Heidi mir zu.
Sie wedelte mir mein Foto entgegen und ich bedankte mich bei ihr. Ich tänzelte zurück durch den Vorhang in den Backstagebereich zu den Mädels. Caro und Elena kamen mir direkt entgegen und bestaunten mein Foto. "Bin ich froh, dass du es geschafft hast Liv", jubelte Caro. Jacob stand auch schon direkt in unserer Nähe. "Den Tanz hab ich verkackt, aber schau mal", sagte ich und zeigte ihm unser Foto. Mit großen Augen wanderten er zwischen mir und dem Papier hin und her. "Scheiß auf den Tanz, du hast es drauf!", sagte er endlich und umarmte mich.
"Das hab ich auch dir zu verdanken", flüsterte ich ihm zu. "Nein, du stiehlst mir hier eindeutig die Show auf dem Foto", antwortete er. Wir blieben eine Zeit lang in dieser Umarmung und sein Duft ließ mich schwach werden.

Wir wurden unterbrochen durch ein Crewmitglied, welches Caro aufrief. Wir sprachen ihr Mut zu und versammelten uns vor einem Bildschirm, wo wir ihren Lauf beobachten konnten. Ich hielt mir die Hände vor den Mund und betete innerlich, dass sie es schafft.
Ihr Lauf war etwas zu schnell und sie hatte Schritte vergessen. Dennoch ließ Heidi sie eine Runde weiter und mir fiel ein Stein vom Herzen. Als sie wieder zu uns kam, umarmten wir uns innig. Ihr kamen die Tränen. "Ich dachte echt, jetzt ist es vorbei", schluchzte sie.

Die restliche Wartezeit verbrachten wir mit Interviews. Zwischendurch kamen Mädels von ihrer Performance zurück. Ich wurde in einen Raum gebeten für ein Gespräch. Als ich dort saß, fragten sie mich zu Jacob aus. Wie ich ihn fand, ober mein Typ ist, dass wir viel Zeit verbringen würden und so weiter. Es ging nicht um meine Leistung heute. Ich gab ihnen knappe Antworten, ohne zu viel zu sagen, da ich selbst nicht wusste, was das zwischen Jacob und mir war. Ich wollte keine Gerüchte in die Welt setzen.

"Und, haben Sie dich ausgequetscht?", fragte Jacob mich als ich zurückkam. Wir standen etwas abseits der Anderen. "Ja wie immer. Aber diesmal über dich", gab ich zu und wurde dabei leicht rot. Er sah mich neugierig an. "Ahja, und was genau?", wollte er wissen. "Ob du mein Typ bist zum Beispiel."
Er grinste:" Und bin ich das?" Jacob näherte sich mir und spielte mit einer meiner Haarsträhnen. "Hättest du wohl gerne", flüsterte ich. "Ja, schon.", antwortete er und sah mir in die Augen. Seine direkte Antwort ließ mich nervös werden. Allein seine Anwesenheit brachte mich aus dem Konzept.

"Was hälst du davon, wenn wir heute Abend die erste Entführung angehen? Ich würde dir gerne was zeigen", flüsterte er und sah sich um, ob man uns hörte. Sein Angebot überraschte mich. Er meinte es wirklich ernst. "Wie willst du das anstellen? Überall sind Kameras und wir werden auf Schritt und Tritt verfolgt." Im Kopf ging ich alles durch. "Mir fällt schon was ein. Sei einfach bereit.", schmunzelte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Jacob!!", zischte ich und sah mich geschockt um. Ich fasste mir an die Wange und sah seinen amüsierten Blick.

"Wehe das landet im Fernsehen", sagte ich und stieß ihm in den Arm. "Aua", sagte er gespielt. Ich verdrehte die Augen und lief wieder zu meinen Mädels. Als ich einen gewissen Abstand zu ihm hatte, schüttelte ich mit dem Kopf und konnte nicht fassen, was gerade passiert war und kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Ich bin es gar nicht gewohnt, dass jemand so mit mir flirtete. Schon gar nicht so ein attraktiver Typ, wie er.

"Was ist denn mit dir los?", fragte Caro mich amüsiert. "Frag nicht", sagte ich und fasste mir immernoch an die Wange. "Was hast du da?", sie nahm meine Hand weg und war sichtlich verwirrt. "Nichts ist los, siehst du", tat ich unschuldig und musste dabei grinsen. "Deswegen bist du auch rot wie eine Tomate!", neckte sie mich. Wir wurden unterbrochen durch Paula, die weinend vom Set zurückkam. Sie hatte kein Foto in der Hand. Alle trösteten sie, auch ich, obwohl sie nicht immer fair war. An diesem Abend mussten zwei Mädels gehen. Nun waren wir kurz vor den Top 10.

Das Set wurde abgebaut und uns wurde angekündigt, dass wir uns in der nächsten Woche unangenehmen Fragen einer Journalistin stellen mussten. Ich schluckte. Genau das, was ich so hasste: Ausgequtescht werden.

Als wir uns von den Elevatorboys verabschiedeten, war uns klar, dass die Woche mit Ihnen vorbei war. Mein Körper fühlte sich richtig schwer an. Sie hatten so viel Leichtigkeit in die Villa gebracht. Es war die beste Woche, die wir bisher erleben durften. Durch ihre Präsenz waren wir abgelenkt und der Druck der Show erschien einen nicht komplett zu ersticken. Ich spürte einen Kloß im Hals.

"Hey, Kopf hoch", sagte Jacob und nahm mich in den Arm. Seine Nähe machte es mir nicht leichter. Ich wusste uns lagen noch Wochen purer Konkurrenzkampf bevor. Eingesperrt in der Villa.

"Gegen 23 Uhr steh ich um die Ecke. Versuch dich rauszuschleichen.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich löste mich aus der Umarmung, aber immer noch in seinen Armen befindend, sahen wir uns tief in die Augen. Mein Blick wanderte zu seinen vollen Lippen. Gott, war er schön. "Okay", flüsterte ich. Tim stupste uns an und grinste. "Darf ich auch mal?", sagte er und schob Jacob beiseite um mich zu verabschieden.

Wir wunken Ihnen noch zu und stiegen in unsere Busse. Während der Fahrt überlegte ich, wie ich es nachher anstellen sollte. Unsere Nanny schlief natürlich auch in der Villa und es gab ein Kamerateam, welches immer vor Ort ist. Außerdem gab es einen Wachmann, der aufpasste, wer aus und ein geht. Hielten wir uns nicht an die Regeln, drohte uns der Rausschmiss.

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Es wird spannend! Was Jacob wohl vorhat und ob sie es schaffen, dass Liv sich rausschleicht? 🤭

Danke für eure Votes und Follows! Ich hoffe die Geschichte gefällt euch 🥰

You saved me from GNTM | Jacob Rott FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt