Kapitel 6

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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem schlechten Gefühl auf. Die Erinnerungen strömten mir durch den Kopf. Ich musste unbedingt duschen , den ganzen dreck und die Fingerabdrücke die ich spürte loswerden. Ich stieg schnell aus dem bed und rannte quasi schon zu Bad, ich schloss hinter mir ab und zog mich aus. Danach stellte ich mich in die Dusche und ließ das Wasser auf meiner Haut prasseln. Es war angenehm , für einen Moment vergaß ich alle meine Sorgen. Ich wünschte es würde so einfach sein seine Sorgen so schnell zu vergessen , aber das war es nicht. 
Sorgen sind wie Nudeln. Man macht sich immer zu viele.
Ich glaube das es viele Leute gibt die sich sehr viel Sorgen machen . Ich wollte einfach alles vergessen was letzte Nacht passiert war aber es ging nicht , meine Vergangenheit holte mich wieder ein. Für ein paar Monate konnte ich meine Vergangenheit hinter mir lassen , ich konnte endlich frei sein und das alles wegen Adriano. Aber jetzt , jetzt war mein altes ich wieder da. Das Mädchen was vor allem Angst hatte , Depressionen hatte , sich immer im Zimmer einschließlich und eine Essstörung bekam , weil sie nichts mehr aß. Aber das ganze wollte ich nicht sein , ich hoffe das Adriano mir hier wieder raushelfen kann so wie er es getan hat ohne eine Ahnung davon zu haben .
Ich stelle die Dusche ab und wickelte mir ein Handtuch um den Körper. Danach lief ich in mein ankleide Zimmer und nahm mir eine Jogginghose und einen hoodie.  Als ich mich fertig umgezogen hatte lief ich runter, ich war mal wieder alleine zuhause und machte mir ein schnelles Frühstück. Ich entschied mich dafür heute einfach einen chill Tag zu machen und legte mich aufs Sofa. Danach machte ich mir noch step up an.
Es vergingen ein paar Stunden, mittlerweile was es schon dunkel und Adriano müsste gleich nachhause kommen.
Ich bekam Angst , gleich müsste ich ihm alles erzählen, von meiner schlimmen Vergangenheit und ich konnte nicht versprechen, das ich nicht anfange zu weinen.
Ich hörte wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt wurde , ich hielt die Luft an. Gleich war es so weit, ich musste alles Adriano erzählen. Es ist nicht so das ich es nicht wollte , nein das war es nicht, ich wollte es ihm erzählen aber immer wenn ich versuchte es jemandem zu erzählen dann fehlen mir die Worte oder ich fange an zu weinen.
Die Tür ging auf und Adriano kam rein , er sah sehr müde aus. Er kam auf mich zu. ,, hey , bist du bereit mir alles zu erzählen", ich nickte. ,, Hey es ist ok , du musst es mir nicht erzählen. Nur wenn du bereit bist und ich bin für dich da , immer. Ich möchte das du das weißt." Ich schaute ihn an , wow wie konnte ich mich bloß an ihm täuschen. Er war das beste was mir je passiert war und ich wusste das ich mich jetzt in ihn verliebt hatte. Aber ich weiß nicht ob ich bereit wäre eine Beziehung mit ihm anzufangen. Ich will es natürlich , ich meine , wir sich ja auf Verheiratet. Aber diese Situation ist mir gerade einfach zu viel. Ich musste erstmal wieder meine Vergangenheit hinter mir lassen und dann nochmal darüber nachdenken. Ich hoffe das ich diesmal nicht so lange brauche meine Vergangenheit wieder hinter mir zu lassen und das mir Adriano vielleicht dabei hilft. Er setzte sich neben mich. Ich seufzte : ,, wo fange ich denn bloß an", ,, Am besten beim Anfang", meinte Adriano.
Ich schmunzelte. ,, Also , als ich 7 Jahre alt war wurde b..bei m..meiner Mutter Leukämie diagnostiziert. Für mich brach meine ganze Welt zusammen , da ich wusste das sie nicht mehr lange Zeit hatte zu Leben. Der Krebs wurde von Tag zu Tag schlimmer, sie bekam oft Anfälle und musste deshalb auch oft ins Krankenhaus. Mein Vater war fast nie zuhause , zu dem Zeitpunkt wusste ich auch nicht warum und dachte er müsste immer arbeiten. Ich musste immer alles alleine machen und hatte somit keine Freunde. Da ich oftmals meiner Mutter nachts helfen musste und sie oftmals auch mit ins Krankenhaus begleiten musste, schlief ich nicht besonders viel. Das hatte Nachwirkungen an meinem Aussehen , ich war nie gepflegt , hatte meist unordentliche Haare und immer viel zu große Sachen an. Damit wurde ich dann in der Grundschule gerobbt, es wusste niemand das meine Mutter schwer krank war aber wie sollten sie es denn auch wissen. Ich meine", ich nahm tief Luft ,, Ich meine , niemand ließ mich jemals ausreden oder überhaupt reden. Ich war immer das hässliche Mädchen mit Sprachproblemen. I..Ich meine wie krank können die Kinder bitte sein. Ich w..war sieben Jahre alt u..und musste viel durchmachen. Es war schlimm und das ist nichtmal alles. Ich konnte mich nie anderen Leuten äußern , ich hatte Angst. Angst vor den Menschen. Das ging ganze fünf  Jahre bis ich dann auf die middle school kam. Ich war froh , dass das alles ein Ende nahm. Am Anfang war es auch so , ich wurde in Ruhe gelassen aber dann ging es wieder los. Ich wurde gerobbt aber diesmal viel schlimmer. Ich nahm zu , da ich immer Magersüchtig genannt wurde und ich somit aus Frust aß. Irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören zu essen. Ich wurde dick und damit noch viel mehr gerobbt. Mir wurde essen nachgeworfen, wie auch fiese Wörter. Ich bekam immer dumme Sprüche und die Lehrer unternahmen nichts dagegen. Es war schlimm, mein Vater war immer noch fast nie zuhause. Meine Mutter hatte nicht mehr viel Zeit und musste auch ins Krankenhaus eingewiesen werden , da sie nicht mehr alleine bleiben sollte. Natürlich wusste sie nicht das ich in der Schule gemobbt wurde . Ich wollte nicht das sie sich noch mehr Sorgen machte.  Ich fing an darüber nachzudenken was die Leute zu mir sagten , ich wollte nicht mehr leben , weil ich bemerkte ,dass die Leute in der Schule recht hatten . Ich begann des Öfteren mich selbst umzubringen aber ich hatte es nie geschafft, ich fühlte mich leer , hilflos und zu nichts nutze. Ich konnte das alles nicht mehr aber ich kämpfte wegen meiner Mutter. Eines Tages kam ich von einem schlimmen Schultag nachhause, ich wurde hin und her geschubst und mal wieder extrem beleidigt. Mir wurde ein Milch Shake über meinen Kopf geschüttet. Ich war so fix und fertig als ich meine Mutter besuchen wollte. Ich kam in ihrem Zimmer an und dort lag sie , sie schlief seelenruhig, das dachte ich zu mindesten. Aber als ich sie aufwachen wollte, merkte ich nicht das ihr Herz nicht mehr schlug. Ich bekam Panik und rannte aus dem Zimmer , ich schrie durch das ganze Krankenhaus. Die Krankenschwestern und Ärzte versuchte sie noch zu retten. Ich saß ganze 4 Stunden im Wartezimmer. Ein Arzt kam zu mir u..und t..teilte m..mir m..mit d..das sie es nicht g..geschafft h..hatte. Ich brach zusammen , ich hatte niemanden mit dem ich reden konnte , alles musste ich in mich rein fressen. Bei der Beerdigung war ich die einzige die dort war , selbst mein Vater war nicht gekommen. Er war nicht gekommen! Ich meine  wie konnte er , er war ganze 15 Jahre mit ihr verheiratet aber es interessierte ihn nicht das sie gestorben war und ich interessierte ihn schon garnicht.  Es stellte sich heraus das immer wenn er auf der ,,Arbeit" war , er eigentlich bei einer anderen Frau war. Er betrog meine Mutter die krank war , sie war todkrank und es interessierte ihn einen scheiß dreck.  Er kümmerte sich nie um sie und ließ mich alleine , ich war damals sieben und immer als ich im Krankenhaus saß und hoffte das sie nicht sterben würde, fickte er eine andere. Ich war alleine und sieben", ich brach zusammen, diese Gedanken waren schlimm. Ich konnte nicht mehr.
Adriano nahm mich in den Arm. ,, Psst alles ist gut bellezza , ich werde für dich immer da sein , ich werde nie so ein Arschloch sein wie er. Sowas kann man dich nicht machen. Seine Tochter alleine mit seiner todkranken Frau lassen. Wie konnte er es nur wagen."
Ich fing weiter an zu reden. ,, Es ist noch nicht alles. Diese Frau zog bei uns ein und sie war zwar am Anfang nett aber immer als mein Vater nicht da war fing sie an mich zu schlagen. Es war schlimm , ich bekam Blutergüsse. Sie sagte immer wenn man mir meine Wunden ansah , das ich mich gestoßen habe oder mich selber verletzt habe . Und somit kam ich auf  die high school. Ich wurde immer noch gemobbt und somit nahm ich auch ab. Ich wurde dünner aber wurde meine Essstörungen endlich los. Ich war schön , nicht mehr so hässlich wie früher. Aber die Leute auf der high school sahen immer nur mein altes ich , das Mädchen das dick war und sich für alles schämte. Das Mädchen das sich nicht wehren konnte. Auch wenn ich schöner und gepflegter als vorher war , war ich schwach. Die Leute bedrohten mich und sagten das ich sterben gehen sollten. Mich nahm das alles so mit , das ich auch versuchte mich umzubringen. Ich war suizid gefährdet aber das wusste niemand uns es würde eh niemanden interessieren. Ich wünschte mir jeden Tag aufs Neue das ich a Stadt meiner Mutter hätte sterben sollen. Ich bekam Depressionen und wurde so schwach, ich war deswegen oft im Krankenhaus aber das kümmerte niemanden , nichtmal mein Vater kam mich besuchen. Er war so ein egoistisches Arschloch. Meine Mutter hatte so einen Mann nicht verdient. So ging das alles weiter. Du weißt garnicht wie froh ich was als ich meinen Abschluss hatte. Ich dachte ich könnte aufs College gehen und ein super Leben haben. Aber da täuschte ich mich. Mein Vater nahm mir mein ganzes Geld und benutzte es für die Hochzeit seiner neuen Frau und ihm. Ich war quasi deren Angestellte , nur das ich kein Geld verdiente. Ich verdiente keinen Cent aber riss mir immer den Arsch für die auf. Immer wenn ich etwas falsch machte , wurde ich geschlagen und verprügelt , mein Vater stand daneben und unternahm dagegen nichts , es kümmerte ihn einen Scheißdreck. Oftmals kam ich deswegen ins Krankenhaus aber es wurde immer gesagt das ich gefallen war oder mich mit jemandem aus meiner Schule geprügelt hatte. Ich bekam nicht oft essen, nur wenn ich es mir verdient hatte und das kam nicht oft vor. Ich durfte nur aus dem Haus um in die Schule zu gehen. Das mein Vater und seine Frau nicht wollten , dass das Jugendamt am nächsten Tag vor der Matte stand. Dann ein Jahr später wurde ich an dich verkauft , ich weiß ich klang nicht wirklich glücklich , das war ich auch nicht. Ich wollte nicht das mein Vater denkt ich bin eine Puppe mit der er machen kann was er will. Aber ich war immer noch so machtlos. Aber du weißt nicht wie glücklich ich jetzt bin hier zu sein. Ich bin dir so dankbar , das ich hier sein darf. Durch dich habe ich gelernt das ich auch meine eigene Meinung sagen kann. Ich weiß nach langer Zeit wieder , wie es ist geliebt zu werden. Ich bin dir so dankbar für alles auch wenn ich es dir oft nicht zeige. Ich habe durch dich meine schlimme Vergangenheit vergessen, ich habe vergessen wie wertlos ich immer war. Du zeigst mir das ich besonders bin. Ich wünschte alle damals hätten gewusst was mit mir ist und wie nett ich eigentlich sein könnte". Meine Tränen ließ ich freien Lauf , es tat gut Adriano mein ganzes Herz auszuschütten.
Ich konnte das niemandem jemals erzählen, immer musste ich alles in mich hinein fressen.
,, Am liebsten würde ich alle Menschen , die dich jemals verletzt oder beleidigt haben umbringen. Oder ihnen zeigen wie viel macht du mit mir hast. Du hast das nicht verdient so behandelt zu werden. Ich hoffe diese Menschen leiden und werden merken wie fies sie zu dir waren".
,, Wir können es denen zeigen , jedes Jahr findet ein Klassentreffen statt , aber ich war nie dort. Ich hatte zu viel Angst. Das Klassentreffen ist in 3 Wochen. Das heißt wir können dorthin gehen und alles zeigen was für Arschlöcher sie sind und das ich das beste habe was jemals passieren konnte. Ich habe Dich".
Ich lächelte ihn an , das lächeln war nicht Fake. Es war echt. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich Freude am Leben. Ich fühlte mich so gut. Das erste mal fühlte ich mich nicht wertlos. So ein Gefühl war so unbeschreiblich schön. Mir war klar.
Adriano war das beste was mir je passieren konnte.

Wir schauten uns weiter in die Augen und kamen uns immer näher.

*nicht überarbeitet*

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Hey, ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Es ist mal wieder etwas emotional. Ich habe mich immer gefragt wie Leute so viel in einem Kapitel schreiben können , aber ich verstehe es jetzt. Es ist so schön seinen Gedanken einfach freuen Lauf lassen zu können. Es tut gut so viel zu schreiben. Es ist wie eine Therapie für mich, es gibt oft Tage an deren man traurig ist und ich finde das schreiben und lesen mir so gut hilft. Lasst mir doch gerne ein Feedback da und sagt wie euch das Kapitel gefallen hat. Außerdem habe ich noch eine Frage, findet ihr so lange Kapitel gut oder mögt ihr eher kürzere. Ich weiß , ich weiß bei so einer Stelle aufzuhören ist schon fies. Vor allem wenn es gerade so schön oder so spannend ist. Ich hoffe ihr hasst mich nicht dafür. Schlagt mir auf jeden Fall noch Verbesserungsvorschläge vor und seit mir nicht so böse , das hier ist mein erstes richtiges Buch was ich schreibe. Oder eher gesagt meine erste Geschichte. Ich muss mich vieles lernen und hoffe das ich mich schon etwas verbessert habe.

Wir lesen uns bald

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