Kapitel 22

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Jamie’s P.o.V

„Guten Morgen meine Süße.“ Ich öffnete die Augen und sah in das Gesicht des Mannes, der mich Gestern entführt und verschleppt hatte. Ich sah ihn an, denn er hatte sich über mich gebeugt. „Du hast aber lang geschlafen, wir haben heute viel vor.“ Was hatten wir vor? In einen Freizeitpark gehen? Wohl kaum. Aber trotzdem interessierte es mich. Zögernd fragte ich ihn schließlich.

„Was haben wir vor?“ Mittlerweile hatte er sich von mir abgewandt und trank etwas aus einer Flasche, was er trank wusste ich nicht. Mit meiner Frage hatte er anscheinend nicht gerechnet. „Hey, du kannst ja auch normal mit mir reden, geht doch! Wir werden heute deinen wundervollen Freunden einen netten Brief schreiben. Schön oder?“ Ich setzte mich hin. „Einen Brief? Was für einen Brief?“

Erst sagte er gar nichts, doch dann antwortete er.

„Du willst doch nicht, dass sie sich um dich sorgen, oder? Also wirst du ihnen alles erklären was passiert ist und da du nicht weißt wo du bist, werden sie dich nicht suchen können. Und ich werde ihnen dann auch noch eine Kleinigkeit mitgeben.“ Er wollte nicht das sie sich sorgen machten, aber ich sollte ihnen sagen das ich entführt wurde? Wie absurd war das denn bitte? Aber wenigstens wussten sie dann dass ich noch lebte. Die Betonung lag auf noch, denn dieser Typ war einfach nur krank. „Und jetzt ruf ich noch meinen netten Freund an, der mir schon die ganze Zeit sehr behilflich ist, und er wird nachher deinen Brief abholen und ihn deinen Freunden zukommen lassen.“ Er gab mir einen Stift und ein Blatt Papier und ging dann hinaus und telefonierte wahrscheinlich.

Ich setzte mich an den Tisch, überlegte nicht lang und fing an meine Zeilen zu schreiben:

Vorweg möchte ich euch sagen, dass es mir gut geht und ich euch schrecklich vermisse.

Ihr fragt euch bestimmt was mit mir gestern Abend geschehen ist. In diesem Brief werde ich es euch erzählen.

Wahrscheinlich vermutet ihr es schon. Ich bin entführt worden, als ich von der Toilette kam. Jemand hielt mir ein Tuch vor den Mund und kurz darauf wurde ich Ohnmächtig. Ich wachte in einem Lieferwagen auf. Ich war gefesselt. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel Angst ich hatte -und auch immer noch habe. Ich hab geschrien, doch niemand hat meine Schreie gehört, außer mein Entführer. Der Wagen hatte angehalten und mein Entführer war nach draußen gegangen. In der Zeit versuchte ich mich zu befreien, jedoch schaffte ich es nicht. Er bekam es mit und klebte mir mit Klebeband den Mund zu und verband mir erneut die Augen.

Er hat mich geschlagen.

Ich weiß nicht wo ich mich befinde. Er brachte mich in einen Keller oder ein Haus, wo ich nun sitze und euch schreibe. Alles was ich zum Essen habe, sind eine alte, trockene Scheibe Brot und eine kleine Flasche Wasser und ich weiß nicht wie lange ich damit auskommen werde. Mein Bett besteht aus einer unbequemen und unbezogenen Matratze und eine Decke oder ein Kopfkissen habe ich auch nicht.

Mir ist kalt und ich weiß nicht wie lange ich es hier noch aushalten werde und was der Typ mir noch alles antun wird.

Ich könnte die ganze Zeit weinen und ich bin jetzt schon mit meinen Nerven am Ende, obwohl ich noch keine 24 Stunden in meinem dunklen Gefängnis bin. Ich weiß nicht was der Grund dafür ist, dass er mich entführt hat.

Ich weiß, dass ihr mich sucht. Und bitte gebt nicht auf mich zu finden, denn auch ich werde die Hoffnung nicht aufgeben hier lebend raus zu kommen und euch endlich wieder in den Arm nehmen zu können.

Ich vermisse euch und denke jede freie Minute an euch und hoffe, euch bald wieder zu sehen.

Ich liebe euch.

Bis Bald.

Jamie.

Ich legte den Stift zur Seite, faltete das Papier und steckte es in den Umschlag den ‚Mr. X‘ mir ebenfalls gegeben hatte. Auf die Vorderseite schrieb ich in Großer Schrift „An meine 6 Geliebten Freunde“. Schon wieder wurden meine Augen feucht und eine einzelne Träne lief mir die Wange hinunter und tropfte auf den Umschlag, auf dem nun etwas die Tinte verlief. Schnell wischte ich mir mit dem Handrücken übers Gesicht, denn die Tür öffnete sich und knallte laut gegen die Wand. Für einen kurzen Augenblick wurde der komplette Raum erhellt, bis er die Tür schloss. Zufrieden sah er mich an. „Du bist ja schon fertig!“ Ich nickte. Er riss mir den Brief aus der Hand und las ihn. Als er fertig war, faltete er ihn wieder zusammen und schob ihn zurück in den Umschlag. „Gut gemacht, bis auf ein paar Kleinigkeiten, aber deine Fantasie ist wie ich sehe sehr ausgeprägt.“ Er strich mir durchs Haar, wobei ich einen kurzen Blick auf seine Jacke werfen konnte. Aus der Jackentasche lugte ebenfalls ein Zettel, wahrscheinlich seine Nachricht an die Jungs.

Plötzlich klopfte es 2 Mal laut an der Tür, wobei ich erschrak. „So, bis Morgen mein Schatz. Die Post wird abgeholt. Mach keinen Unsinn, wir wollen schließlich beide nicht, dass ich noch einmal die Kontrolle über mich verliere und deinen wunderschönen Körper verletze.“

Mit energischen Schritten ging er zur Tür und verschwand schließlich. Dieser Mensch war einfach nur Psychopathisch. Ich legte meinen Kopf in meine Handflächen und atmete einmal tief durch. Einerseits war ich erleichtert den Jungs ein Lebenszeichen gegeben zu haben, aber anderseits wünschte ich mir einfach nur, dass ich aufwachen würde und alles nur ein schrecklicher Traum gewesen ist.

Die Dunkelheit lag wieder über dem Raum.

Mein Magen knurrte laut, denn ich hatte Hunger, aber ich konnte das Brot nicht essen. Ich musste es mir für die kommende Zeit einteilen. Schon wieder knurrte mein Magen, diesmal jedoch lauter. Mit einem schlechten Gewissen stand ich dann doch auf und ging zum Kühlschrank, nahm die Scheibe Brot in die Hand und betrachtete sie. Sollte ich wirklich davon essen? Ich löste ein kleines Stück und steckte es in meinen Mund. Mein verlangen  nach Essen war einfach zu groß und besiegte schließlich meine Vernunft.

Lang kaute ich auf diesem winzigen Stück altem Brot rum, bis ich es hinunterschluckte und mein schlechtes Gewissen zurück kam. Ich überlegte was ich heute noch machen könnte und natürlich waren die Angebote begrenzt. Ich entschied mich dafür mich noch etwas hin zulegen und zu schlafen. Eine Weile lag ich auf meinem ‚Bett‘, aber ich konnte nicht einschlafen. Wieder stand ich auf und lief ein paar Mal durchs Zimmer, bis ich mich irgendwann einfach auf den Boden setzte und daran dachte, wie schön es jetzt wäre bei den Jungs zu sein.

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Heii <3

Ich hab mir heute mal gedacht, -nachdem Gestern das Kapitel so gut ankam, in kurzer Zeit so viele Leute das Kapitel gelesen haben und natürlich nach dem super-süßen Feedback von euch- heute mal so schnell etwas zu posten. Ich war echt super motiviert nach den lieben Kommis. Vielen, vielen Dank an @Mandy98747 für dein süßes Kommi, ich hab mich echt sehr dadrüber gefreut ♥ Sorry das dass Kapitel dieses mal so kurz ist, aber ich muss jetzt alles ein bisschen rauszögern, damits schön spannend bleibt (;

Voten und bitte wieder so lieb kommentieren wie Gestern ;)

Ich liebe euch <333

Liebe Grüßeeee

Beccy xx.

Still the One (1D Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt