Kapitel 28

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Jamie‘s P.o.V

Die Tür wurde hart aufgeschwungen und ich öffnete schlagartig meine Augen. Dort stand er, seine bedrohliche Figur wurde durch das grelle Tageslicht von hinten angestrahlt, seine Hände waren zu Fäusten geballt.
Ein Schauer durchlief meinen Körper als er langsam auf mich zu kam. Ich setzte mich auf und rückte bis ans Ende meines Bettes mit jedem Schritt den er näher kam.
„Hast du gut geschlafen?“ fragte er mich mit seiner tiefen, bedrohlichen Stimme. Ich nickte zaghaft, bevor er sich zu mir auf mein Bett setzte.
 „Bei deinem kleinen Freund hat es gestern einen Zwischenfall gegeben. Er wird dich nicht mehr suchen.“ Flüsterte er kaum hörbar. Was meinte er mit ‚einen kleinen Zwischenfall‘? Was hatte er getan? „W-was ist passiert?“ fragte ich zögernd, bekam jedoch keine Antwort. Ich wiederholte meine Frage. „Nun ja, ich musste ihn bestrafen, den mit den Locken,  wie ich es ihnen angedroht hatte. Sie sind zu weit gegangen.“ Verdammt. Er hatte Harry etwas angetan, warum auch immer.
 „Warum?“ fragte ich entschlossen. Ich weiß nicht wieso, aber ich war heute mutiger als ich es die letzten Tage je gewesen war. Überrascht sah er mich an. „Du gehörst mir, ein für allemal.“ „NEIN!“ schrie ich, was ich bereute. „Du widersprichst mir? Wer denkst du wer du bist du miese Schlampe?!“ Mit großen Augen sah ich ihn an, wie er auf mich zu kam. Ich presste mich hart gegen das Ende meines Bettes, er befand sich nun ganz dicht vor mir. „Das wars.“ Hauchte er mir leise ins Ohr, stand von meinem Bett auf und ging zielstrebig zurück in die Küche. Dort lag eine Rolle des Klebebands mit dem er mich gefesselt hatte, als er mich hierher gebracht hatte. Ich ahnte was er vor hatte, er wollte mich wieder fesseln. Er kam zurück zu mir, dass Klebeband hatte er in der rechten Hand. Ich wollte grad schreien, als er mir mit all seiner Kraft ins Gesicht schlug, wobei ich mit dem Kopf gegen das Gitter des Bettgestells schlug und das Bewusstsein für eine kurze Zeit verlor.

Als ich wieder zu mir kam, waren meine Hände mit Kabelbindern an das Gestell gebunden, ebenso waren meine Beine aneinander gefesselt und mein Mund war zu geklebt, sodass ich hilflos da saß. Durch meine Benommenheit bemerkte ich erst ein paar Minuten später dass es stark nach Rauch stank und schon fiel mir die Plane ins Blickfeld, die lichterloh brannte. Große Flammen schlugen auf und setzten alles in ihrer näheren Umgebung in Brand.
Panisch versuchte ich mich zu befreien, riss dabei mit all meiner Kraft an dem eisernen Gitter an dass ich gebunden war. Ich begann zu weinen, wie ich nie zuvor geweint hatte. Die Angst zu sterben und meine Panik machten mich fertig. Das Feuer breitete sich immer weiter auf und der Rauch setzte sich in meinen Atemwegen fest und durchflutete meine Lungen. Ich musste stark Husten, jedoch brachte es nicht viel da mein Mund ja mit Klebeband verschlossen gehalten wurde. Ich atmete schwer und mein Brustkorb hob sich immer schneller, ich musste mich hier befreien. Der Rauch hatte nun den ganzen Raum eingenommen, sodass ich kaum noch etwas sehen konnte.
Durch den wenigen Sauerstoff den ich bekam wurde mir irgendwann schwarz vor Augen und das letzte was ich nun dachte war, dass mir jemand helfen würde. Das mich irgendjemand aus dieser Hölle retten und ich nicht sterben  würde. So sollte mein Leben nicht enden.

Niall’s P.o.V
-Einige Zeit zuvor-

Mit einem guten Gefühl wachte ich auf und sah die helle Sonne, die durch mein Fenster schien. Gähnend drehte ich mich auf die andere Seite und warf einen Blick auf mein Handy. Holy Shit! Es waren schon halb 1! Sofort war ich die Decke von mir und sprang aus meinem Bett. Warum hatte mich denn niemand geweckt? Nur in Boxershorts ging ich die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo die anderen saßen. Ich ging zu ihnen hin und wurde mit einem freundlichen „Morgen Nialler.“ begrüßt. „Morgen.“ Sagte ich und nahm mir die Schüssel Cornflakes die auf dem Tisch stand und setzte mich neben Zayn, der mich vorwurfsvoll anguckte. „Hey! Das sind meine!“ sagte er und versuchte mir die Schüssel aus der Hand zu nehmen, ich wich ihm jedoch aus und zuckte nur mit den Schultern und murmelte mit vollem Mund „...waren deine.“ Der Fernseher lief und wir guckten irgendeine Show, bis Liam den Fernseher ausschaltete. „Wollen wir nicht mal besprechen wie wir das heute machen? Wir wollten ja noch einmal zu dem Wald hinfahren.“ Ich stellte die inzwischen leere Schüssel zurück auf den Tisch  „Ja, genau. Ich würde vorschlagen, dass jemand bei Harry bleibt. Er darf sein Bein ja nicht belasten.“
Liam nickte. „Ich bleib hier. Dann gehen also du, Louis und Zayn. Ok?“
„Ok“, sagte ich, „Ich geh mich nur kurz fertig machen. Gebt mir 5 Minuten.“ Ich sprintete nach Oben, kramte irgendwelche Klamotten aus meinem Schrank, ging noch schnell ins Bad um mich frisch zu machen und lief wieder nach unten. So wenig Zeit hatte ich glaub ich noch nie gebraucht, aber es ging schließlich auch darum Jamie zu finden.
Louis und Zayn standen schon fertig in der Küche. „Fertig?“ fragte Louis. Ich nickte und wir gingen zum Auto. Die Fahrt verging wie im Flug. „Und du glaubst wirklich, dass sie doch hier ist, Niall?“ fragte mich Zayn. „Ich glaube es nicht nur, ich bin mir ziemlich sicher.“ Louis schaltete den Motor ab und wir stiegen aus.
Schnell gingen wir in die Richtung der Hütte und als wir nur noch wenige Meter von ihr entfernt waren, sahen wir Rauch der aus der Hütte kam. „Scheiße.“ Sagte Zayn und wir sahen uns geschockt an.  Alle dachten das gleiche.
Sofort rannten wir los und je näher wir kamen, desto deutlicher sah man die Flammen aus dem hinteren Teil des Daches schlagen. „JAMIE!“ schrien wir, während wir und gegen die Tür schmissen um sie zu öffnen. Auf Anhieb sprang sie auf und eine riesige Rauchwolke schlug uns entgegen. Die Flammen waren fast überall. „Haltet euch was vor den Mund und die Nase, damit ihr keinen Rauch einatmet.“ Rief Louis.
Vorsichtig gingen wir in die Hütte und der Qualm verzog sich ein wenig, da die Tür geöffnet war. Ich sah mich um und bemerkte sie, wie sie auf dem Bett lag. „DA IST SIE!“ schrie ich. Ich war erleichtert und gleichzeitig durchströmte Angst meinen Körper. Wir rannten auf das Bett zu und sahen sie dort liegen. Sie bewegte sich nicht mehr.
„Schnell, wir müssen sie hier raus holen!“ sagte Zayn. „Sie ist am Bett festgebunden.“ Schrie ich. Schnell holte Louis ein Taschenmesser aus seiner Tasche und durchtrennte die Kabelbinder an ihren Gelenken. Zayn nahm Jamie hoch und wir liefen aus der Hütte. Wir rannten zum Auto. Jamie bewegte sich immer noch nicht. Ich zitterte am ganzen Körper. Bitte lass sie wieder aufwachen, wünschte ich mir. In ihrem Gesicht waren schwarze Rußflecken. Vorsichtig entfernte Zayn ihr das Klebeband von ihrem Mund. Louis hatte in der Zwischenzeit die Feuerwehr gerufen, die sich schon vor Ort befand. Zayn legte Jamie auf den Rücksitz des Autos. Louis und ich setzten uns nach vorne, Zayn blieb bei ihr hinten. Wir fuhren so schnell es ging ins Krankenhaus. Zayn streichelte die ganze Zeit vorsichtig ihr Haar und hielt ihre Hand. Ich sah in den Rückspiegel und sah wie er weinte. Sein Blick blieb die ganze Zeit auf Jamie gerichtet. Ich hatte ihn zuvor noch nie so erlebt. Er musste sie wirklich unendlich stark lieben.
Am Krankenhaus angekommen hob Zayn Jamie wieder aus dem Auto und wir liefen nach drinnen. Die Frau hinter dem Aufnahmeschalter kam sofort zu uns gerannt. „Was ist passiert?“ fragte sie. „Sie ist vor 3 Tagen entführt worden, wir haben sie grade gerettet. Ihr Entführer hat die Hütte in der er sie festhielt in Flammen gesetzt.“ erklärte Louis. Die Schwester nickte und führte und zu dem Behandlungsraum in dem Jamie schon einmal war, nachdem sie zusammengebrochen war. Wir mussten wie immer draußen warten. Ein Arzt kam an uns vorbei gelaufen und ging in das Behandlungszimmer. „Hoffentlich ist ihr nichts Schlimmes passiert und sie wird gleich wieder wach.“ Sagte Zayn leise. Ich legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter.
„Ich ruf die anderen an.“ Louis ging kurz weg.
„Ich liebe sie, Niall. Sie darf nicht sterben.“ Zayn weinte und eine Träne lief seine Wange hinunter und tropfe auf seine Hose. „Sie wird nicht sterben…sie schafft das. Glaub mir, wir haben sie gefunden! Sie wird wieder, ganz sicher.“ Sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen. Aber ich war mich selber nicht sicher. Zayn so zu sehen machte mich fertig, sodass auch ich leicht anfing zu weinen. Als Louis zurück kam setzte er sich wieder neben mich „Die anderen sind unterwegs.“ Sagte er. Er hatte auch geweint.
10 Minuten später kamen auch Liam und Harry. „Hey Leute, gibt’s schon was neues?“ fragte Harry. Wir schüttelten den Kopf und Liam und Harry setzten sich zu uns. Wir erzählten ihnen die ganze Geschichte.
„Das kann nicht wahr sein.“ Liam schüttelte geschockt den Kopf. „Und der Entführer?“ fragte er, „Wisst ihr wo er ist? Haben sie ihn gefasst?“ „Nein, von ihm war keine Spur zu sehen. Keine Ahnung wo er ist. Hoffentlich ist er tot.“ Sagte Zayn spürbar sauer. Die Tür des Zimmers wurde geöffnet und der Arzt kam hinaus. Er sah uns erst etwas verdutzt an, weil wir plötzlich zu fünft waren. „Ist sie wach?“ ich stand auf. „Kommen sie bitte mit, dann werde ich ihnen alles erzählen.“ Wir folgten ihn in einen dieser Besprechungsräume. Louis und Harry setzten sich auf die beiden Stühle, die vor einem Schreibtisch standen. „Mrs. Tomlinson ist soweit stabil. Aber…sie liegt im Koma. Sie hat eine starke Rauchgasvergiftung und ihr Gehirn hat dadurch sehr wenig Sauerstoff bekommen. Es tut mir sehr leid.“
Geschockt und total perplex sahen wir uns an. Kurze Zeit herrschte Stille, bis der Arzt fortfuhr. „Wir wissen nicht wann und ob sie wieder aufwachen wird. Wir werde sie Stationär aufnehmen und alles daran setzten, dass sie stabil bleibt und wieder aufwacht. Ich würde sie bitten, ihr heute noch etwas Ruhe zu lassen. Sie können morgen zu ihr.“ Er stand auf und reichte jedem von uns die Hand bevor er den Raum verließ.
Wortlos standen Louis und Harry auf. Wütend öffnete Louis die Tür und stürmte zum Auto.
Wir hatten Mühe ihm so schnell hinterher zu kommen, vor allem Harry, weil er ja immer noch auf Krücken laufen musste.
Louis war natürlich wie wir angespannt. Während der Fahrt wäre er fast in den Gegenverkehr gerast, hätte Harry ihn nicht im letzten Moment aus seinen Gedanken gerissen. Zu Hause schmiss Louis die Autoschlüssel auf den Küchentisch und rannte die Treppen hinauf. Man hörte nur noch die Tür seines Zimmers zu knallen und kurze Zeit später dröhnte laute Musik mit einem starken Bass durchs Haus. Gerade hatten wir alle noch gedacht, dass ab heute wieder alles gut wäre und jetzt das. Hoffentlich würde sie wieder wach werden, denn das würden wir alle nicht verkraften, dann wären wir am Ende.

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Heyy :)

Ich hoffe das Kapitel hat euch einigermaßen gefallen! Mir war heute so richtig langweilig (liegt wahrscheinlich daran, dass ich im Moment kein Handy hab :D), also dachte ich das ich mal ein neues Kapitel schreiben könnte. Ich will mich bei euch entschuldigen, für dass was ich Jamie immer antue...:D Ich hoffe mal, dass euch der Weg den ich gewählt hab, Sie zu finden, gefällt.
Die Widmung geht an Sasa, weil ich sie unglaublich lieb hab und sie vermisse /:

Bitte hinterlasst Kommi's (Die mir bei Kap. 27 ein klitzekleines bisschen gefehlt haben) und Votes.

Ich liebe euch ♥ (:

Beccy xx

Still the One (1D Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt