Kapitel 7.

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Ich konnte es einfach nicht fassen, Luca war Schwul. Ich saß schon den ganzen Abend mit Justin in seinem Zimmer und wir redeten darüber, keine von uns konnte das glauben. Aber direkt als wir nach Hause kamen, stürmte ich in sein Zimmer und erzählte ihm alles. Er war genauso geschockt wie ich gewesen.

Flashback

"Dein Bruder ist Schwul."
"Und wenn er es wäre, dein Bruder soll ihn in Ruhe lassen." sagte er genervt. Ich merkte sofort, dass er nicht geplant hatte es mir zu sagen, wobei er das ja eigentlich auch gar nicht getan hatte, doch so einfach lies ich ihn nicht davon. Ich ignorierte meine Angst, meine unsicherheit, einfach alles.
"Wieso hast du solche Angst, dass dein Bruder verletzt werden könnte? Immerhin ist er alt genug."
"Er ist alt genug, ja. Aber niemand und erst recht nicht er, sollte verletzt werden. Außerdem geht dich das so ziemlich gar nichts an, du sollst auf deinen Bruder aufpassen und wo er seine Finger hat." Jetzt musste ich aber wirklich lachen.
"Ich weiss ja nicht was du von meinem Bruder denkst, aber so ist er nicht und Luca kann sich sehr wohl allein verteidigen. Es reicht schon, wenn du ihn den ganzen Tag beobachtest, was überings ziemlich krank ist." Ich redete einfach drauf los, merkte gar nicht mit WEM ich da eigentlich redete und erst im letzten Moment wurde es mir bewusst und ich quetschte ein schnelles "sorry.." raus. Ich hasse diese Unsicherheit, vor allem bei ihm.
"Halt einfach die Klappe." Das war alles, danach war es Still. Nur meine Angst wurde größer und ohne das ich es wollte, verletzten mich seine Worte.

Flashback Ende.

"Was machen wir jetzt?" fragte Justin.
"Was sollen wir schon machen? Vielleicht redest du mit ihm darüber." schlug ich vor.
"Ich weiß nicht, der denkt dann bestimmt ich steh auf ihn." Und da mussten wir einfach lachen, weil wir beide wussten, wenn Justin jemanden liebte würde er das ganz anders machen. Wir redeten noch ein wenig, schweiften dabei von Thema zu Thema, bis irgendwann unsere Mutter reinkam um uns zum Essen zu holen.
Unten war wieder alles wie die letzten Tage, Die Erwachsenen unterhielten sich, Dylan hielt sich raus und Justin, Luca und ich diskutierten.
"Lass uns einen Film schauen." schrie Luca plötzlich ganz fröhlich. Manchmal merkte man gar nicht das er 17 war.
"Horror?" fragte Justin und alle nickten.
"Guckst du mit?" fragte Luca seinen Bruder ganz süß, sodass ich lachte.
"Ja." sagte der einfach nur und wir setzen uns aufs Sofa, wobei ich mich extra, egal wie lebensmüde das klang, zwischen Luca und Dylan setze, damit Luca neben Justin sitzen konnte. Dylan bemerkte dies und schüttelte einfach seinen Kopf, in dem Moment wünschte ich mir, ich könnte seine Gedanken lesen, damit ich mehr als diese kleine Reaktion von ihm hatte.
Kurz nachdem der Film startete, fragte ich mich schon, warum ich nur zugestimmt hatte einen Horrorfilm zu gucken, ich zuckte dauerhaft zusammen und schrie viel zu oft. Dabei guckten die Jungs den Film total neutral, bis auf ein paar zusammenzucker Luca seits, waren sie ganz gespannt. Als genau in dem Moment, ein Gesicht in die Kamera rannte, schrie ich laut auf und vergrub mich in der nächst besten Gelegenheit, die leider Dylans Brust war, zu meiner Überaschung sagte er nichts, lachte nur kurz. Das ging noch ein paar Mal so weiter, bis er irgendwann seinen Arm um meine Schulter legte. In dem Moment war die Angst, wie verschwunden, ich fühlte mich einfach nur noch sicher. Obwohl der Film noch lief, wurden irgendwann meine Augen schwer und ich schlief kurzer Hand auf dem Sofa, in Dylans Arm ein.

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