First Kiss

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Das hier ist ein Kapitel aus einer abgebrochenen Story, die seit Monaten in meinen Entwürfen schlummert, aber irgendwie komme ich nach Kapitel 10 nicht weiter.

Trotzdem möchte ich mit euch zumindest dieses Kapitel teilen, welches übrigens Kapitel 10 ist, und hoffe, dass es euch gefällt. Viel Spaß beim Lesen:)

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Ich will gerade zu meiner Zimmertür gehen, als an dieser geklopft wird und keine Sekunde später die Türklinke heruntergedrückt wird. Ich rechne mit Niall, der mich auf seine Party ziehen will und nicht mit Louis, der mir nur einen kurzen Blick zuwirft, bevor er die Tür hinter sich abschließt und dann wieder zu mir schaut. Mit geweiteten Augen und roten Wangen.

Zu einer Frage komme ich erst gar nicht, da Louis direkt auf mich losgeht und sich die Haare rauft. „Du kannst mich morgen weiter hassen, okay? Aber jetzt... stell dir einfach vor, du magst mich." Ich verstehe nicht, was er von mir will, bis er mich im nächsten Moment am Nacken zu sich runterzieht und seine Lippen auf meine presst. Louis küsst mich gerade auf meine Lippen und... warte was? Louis küsst mich.

Geschockt weiche ich einen Schritt zurück und schaue meinen Mitbewohner an, der sich die rosigen Lippen befeuchtet und dann ebenfalls einen kleinen Schritt zurück macht und mir direkt in die Augen schaut. „Was... war das?", frage ich überfordert und klimpere ein paar Mal mit den Augen. Wahrscheinlich wirken die Medikamente von heute Mittag immer noch und verwirren meine Gedanken. Oder vielleicht träume ich auch nur und wache in dem Moment auf, in dem Louis mir seine Entschuldigung offenbaren will.

„Ich hasse es, dass du mich nicht magst, Harry. Jedes Mal versuche ich es aufs Neue, deine Aufmerksamkeit zu bekommen und dich kennenzulernen. Ich will..." Er stockt und schaut mich einfach nur schweigend an. „Was willst du?", hake ich nach und muss sofort an das Gespräch mit Niall heute Nachmittag denken.

Louis wird niemals Gefühle für mich haben. Er hat eine Freundin und steht nicht auf Jungs. Ich bin derjenige, der nicht heterosexuell ist. Louis schon. Er will nur meine Aufmerksamkeit, weil ich sie ihm nicht gebe und sieht es als Spaß, mich damit aufzuziehen und zu ärgern.

Und ich kann keine Gefühle für ihm haben, weil ich Angst habe, dass er mich nur verarscht und mich fallen lässt, nachdem ich ihm meine Gefühle offenbart habe. Das kann und möchte ich nicht. Meine Eltern haben sich getrennt, meine Großeltern haben sich getrennt, das möchte ich persönlich nicht auch noch miterleben.

Beziehungen funktionieren heutzutage äußerst selten und Louis wird es wahrscheinlich alles andere als ernst nehmen. Für ihn wird es Sex und Küssen sein, mehr nicht. Wenn er überhaupt irgendwie an mir interessiert ist.

Und ich? Ich werde danach mit einem gebrochenen Herzen dort sitzen und jemandem hinterher trauern, der mich niemals geliebt hat. Für Louis zählen Partys, Alkohol und Spaß, mir sind meine sportlichen Leistungen wichtig und gute Freundschaften. Liebe und Vertrauen. Wir haben zwei verschiedene Vorstellungsweisen gegenüber unserer Zukunft. Dort würden zwei Welten aufeinandertreffen und mehr Schaden anrichten, als dass ich es mir jetzt ausmalen könnte.

„Ich will dich, Harry. Wahrscheinlich schon seit der ersten Sekunde.", haucht er endlich und presst seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. „Verarschst du mich? Ist das wieder einer deiner Versuche, meine Aufmerksamkeit zu bekommen? Nur, weil ich auf Männer stehe, denkst du mal, dass du mich einfach küssen kannst?" Wahrscheinlich übertreibe ich, aber Louis kann nicht an mir interessiert sein. Er hat keine Gefühle für mich, niemals. „Ich verarsche dich nicht, Harry. Ich will..." Er stockt und schaut auf meine Lippen. Er soll verdammt nochmal aufhören, mich so anzuschauen.

Einen Moment schweigt er, bevor er wieder auf mich zukommt und seine Hände wieder in meinen Nacken legt. Bevor er mich küssen kann, ziehe ich ihn an den Hüften dicht an mich und schalte den Kopf aus. Wenn das ein Scherz von Louis ist, werde ich ihn ab morgen wie Scheiße behandeln, aber diesen Abend werde ich das machen, was ich mir nie erträumen konnte und wollte.

Larry Stylinson one shots (and others)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt