In den meisten Geschichten gibt es einen klaren Indikator, dass das Böse sich näert: Harry Potters Narbe brennt, Luke spürt Vaders Präsenz, Frodo verspürt das Bedürfnis den Ring zu benutzen, es stinkt nach Schwefel, die Luft wird kalt oder der Himmel verdunkelt sich.
Solche Hinweise darauf, dass das Böse nahe ist, und bereit ist jederzeit zuzuschlagen, geben deiner Geschichte nicht nur ein spannendes Mittel, mit dem du arbeiten kannst, sondern sorgen auch für Wiedererkennungswert. Wenn du z.B schreibst, dass es immer donnert, wenn Ycul in der Nähe ist, man aber keine Blitze sieht, dann werden deine Leser, wenn es donnert, aber man keine Blitze sieht, an dein Buch denken.
Aber was eignet sich als ein solcher Indikator?
Das klären wir jetzt.
Los geht's!Passend:
Natürlich ist es immer eine gute Idee, wenn der Indikator zum Bösewicht passt.
Wenn wir also davon ausgehen, dass Dölb im Wald lebt, sich von wilden Tieren ernährt und nicht weiß was eine Dusche ist, dann könntest du z.B schreiben, dass er nach Tod und Verwesung stinkt, und man ihn riecht, lange bevor man ihn sieht.
(Sid: "Und Bob riecht dann auch irgendwann so, hehe... oder er zeigt Dölb was eine Dusche ist. ")
Hier kannst du auch gleich einige Charakterzüge deines Bösewichtes verdeutlichen. Wenn Bob z.B vor allem Kinder tötet, dann könnte er sein Eintreffen vielleicht stets mit einem Musik-Kuscheltier, das ein lustiges Jahrmarktslied spielt, ankündigen, das er auf den Nachttisch des Kindes setzt. Wenn Lina dann sieht, wie ihr kleiner Jack mit diesem Kuscheltier spielt, dann weiß sie was kommt.Übernatürlich:
Ein anderer Indikator, den du vor allem für deinen überpowerten Hauptbösewicht, in unserem Fall Ycul, einsetzen kannst, ist etwas Magisches, unerklärliches.
Das wären beispielsweise schwebende Gegenstände in Yculs Gegenwart, plötzlich auftauchende dunkle Wolken, unheimliche Stimmen, die in einer fremden Sprache gruselig flüstern, oder ähnliches, unheimliches.
Auch hier eignet es sich trotzdem, wenn diese übernatürliche Macht in irgendeiner Weise zu Ycul passt. Zum Beispiel könnten die dunklen Wolken auftauchen, weil Licht tödlich für unser Monster ist, und die Stimmen könnten die gefangenen Seelen von Yculs alten Opfern sein, die versuchen Lina und Jack so warnen.
(Sid: "Ey, warte mal. Ich bin eine Stimme aus dem Off! Bin ich die gefangene Seele eines deiner Opfer?!")
Eine solche Erklärung für die magische Wirkung einer Figur, macht sie meistens noch unheimlicher und gibt ihr Tiefe.
Trotzdem solltest du übernatürliche Indikatoren auch nur bei übernatürlichen Wesen einsetzen, und sie bei Bob, der ja nur ein Mensch ist, vermeiden.
(Sid: "Casi, Casi, warum antwortest du mir nicht?")Kaum merklich:
Eine tolle Idee ist es auch, einen Indikator einzufügen, der nur sehr unterschwellig auftritt.
So kannst du hin und wieder erwähnen, dass eine Figur einen Luftzug spürt, oder ihre Hände jucken, kurz bevor einer der Bösewichte auftaucht.
Weder die Figuren, noch die Leser werden sofort merken, dass dies ein Indikator ist und es erst im Laufe der Geschichte realisieren. Irgendwann verstehen deine Leser und Lina auch, dann, das juckende Hände ein schlechtes Zeichen sind, oder dass der Luftzug von Dölbs Flügeln kommt, oder, dass es sich bei dem komischen Klimpern um Bobs Messersammlung handelt.
Solche unterschwelligen Indikatoren ziehen den Leser tiefer in die Handlung der Geschichte, da er selbst auch etwas herausfinden muss.Auch dieses Kapitel neigt sich dem Ende zu.
Ist dir aufgefallen, dass es schon Kapitel 10 ist?
Ich hoffe es hat dir gefallen und du kannst vielleicht den ein oder anderen Tipp gebrauchen.
Wenn Du noch Fragen Anmerkungen oder Vorschläge für weitere Kapitel hast, dann schreib sie mir gerne in die Kommentare, ich freue mich darauf.
Was haltet ihr eigentlich von unseren Beispielfiguren? Findet ihr das Konzept auch in diesem Handbuch gut?Danke fürs Lesen!
DU LIEST GERADE
Gänsehaut, Angstschweiß, Panik und Co. - Tipps zum gruseligen Schreiben
TerrorDu willst gruselige Geschichten schreiben? Du möchtest erreichen, dass deine Leser mit Gänsehaut ins Bett gehen und sich ängstlich in der Dunkelheit ihres Zimmers umsehen, bevor sie sich zum Schlafen unter der Decke verkriechen, immer noch geplagt...