15. Kapitel: Capital Bra - Roli Glitzer Glitzer

17 2 11
                                    

Mister Laurent schob sich unruhig auf dem Stuhl hin und her. „Also, Bro, die Sache ist die, dass in der Gang jeder seinen Teil beitragen muss, weißt du? Deswegen wollte ich die alte Schabracke abziehen. Kann ja keiner checken, dass die Bruce Lee mäßig unterwegs ist. Dann bin ich gerannt, weg von der Alten. Weil ich nichts hatte, haben mir meine Kollegen Stich gegeben. Weißt du, so als Strafe so. Da bin ich in die scheiße Krankenhaus rein. Haben die mich wieder geflickt und so. Hey, wollten aber die scheiß Bullen informieren, weil Stich. Da bin ich halt abgehauen Diggah. Bin zu meiner Freundin. Heiße Schnecke. Die hat aber Bock gehabt auf so blödes Froyo, sind dann zum Schuppen, dem ‚Royal Froyo' gefahren. Da kamen dann deine Homies und haben gesagt Haftbefehl. Ich schwöre, echt nicht stabil die Lage."

Schon vom zuhören bluteten mir die Ohren, aber immerhin wussten wir, wie es nach dem Krankenhaus weiter ging. Und das die Verletzung nicht von unserem Einbrecher stammte, sondern von seinen Gang-Kollegen. Immerhin war unser Phantom nur ein Dieb und kein gefährlicher Messerstecher.

„Und was ist mit dem Vorfall an der Pharmazie? Die Tankstellenüberwachungskamera hat dich aufgenommen, als du mit jemanden zusammen getroffen bist. Erzähl mir davon", forderte Barnes höflich und beiläufig. Unser Mann sollte wohl keinen Verdacht schöpfen. Obwohl ich ihm auch nicht so viel kognitives Verständnis zugetraut hätte.

„Das war voll merkwürdig Diggah. Da war ein Kerl, voll in schwarz gekleidet. Hat so den Goth gemacht. Hatte schwarze Maske auf und Mütze. War aber mega warm die Nacht. Bin dem hinterher, hat irgendwie nichts gebracht. Der Dude war viel zu schnell, wie eine Pussy davon gelaufen." Daraufhin lachte er über seine eigenen Ausführungen.

„Kannst du das genauer beschreiben?", hakte unser Kollege nach.

„Weißt du, ich bin da hingekommen, so auf easy Basis, da war der vor mir so. So was 1,85 Meter groß, weiße Hautfarbe, schwarze Laufhose mit schwarzer Short, schwarzes Langarmshirt mit Handschuhe, schwarze Maske, schwarze Mütze und braune Augen. Die haben so rausgeschaut weil alles andere so dunkel war. Alles schwarze Klamotten, voll der Möchtegern Gangster. Hab mir gedacht, dass der bestimmt einen Bruch gemacht hat und dass ich den abziehen kann. Aber der Kerl ist gelaufen wie Scheiße das Bein runter."

„Also war der Einbrecher ein Mann?"

„Ja hatte keine Titten, war ein Dude. Das sieht man doch ob Männchen oder Weibchen", erklärte Laurent fachmännisch.

Barnes nickte und verabschiedete sich, kam in unseren Raum hinein.

„Okay, wir wissen, dass wir einen großen, männlichen Einbrecher mit braunen Augen und weißer Hautfarbe suchen der eine athletische Figur machen müsste. Hilft uns in gewisser Art und Weise schon weiter. Wir machen den Rest hier fertig, ihr könnt wieder weiter machen mit dem, was ihr tun müsstet", meinte Barnes und wir verließen den Bereich um zu unseren Schreibtischen zu gehen. Ich war dankbar um diese kleine Ablenkung, auch wenn es mein Problem mit Josh nicht löste. Er hatte es zwar klar gemacht, nicht mehr an uns festhalten zu wollen, aber so leicht wollte ich mich nicht unterkriegen lassen. Doch diese Situation war so verzwickt, ich brauchte Hilfe.

Vor meinem Computer nahm ich mein Handy in die Hand und tat so, als würde ich eine Nachricht lesen. Elliot loggte sich an seinem Rechner ein und begann damit, die heutigen Ereignisse in einem kurzen Bericht an den Chief vorzubereiten.

„Ach Mist, Elliot, ich glaube ich brauche deine Hilfe", meinte ich mit aller Schauspielkunst, die ich aufbringen konnte. Ein Oscar war mir bestimmt sicher. Kurz erklärte ich, dass ich Jolene reinen Wein eingeschenkt hatte was meine Arbeit anging und sie das nicht so gut aufgenommen hatte. Zwar hatte sie eingeräumt da auch gelogen zu haben, aber sah unsere Treffen als nicht so ernst wie ich und hatte mir den Laufpass gegeben.

Shot At The NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt