[Iwaizumi POV by julelicious ]
Oikawa fuhr sich verlegen über den Unterarm, nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst hatten. "Ich geh dann mal zurück", sagte er und sah so unglaublich süß aus, wie er verlegen zu Boden schaute und meinen Blick mied. Auf seinen Wangen lag eine leichte Röte und seine sonst so strahlenden Augen waren schüchtern Richtung Boden gerichtet.
Sein Anblick löste in mir etwas aus, dass ich nicht ganz greifen konnte. Kurz überlegte ich ihn erneut in meine Arme zu ziehen, doch dann entschied ich mich dagegen und trat zur Seite. Er hatte schon nach der Klinke gegriffen, als er noch einmal innehielt und das Gesicht hob.
"Unsere Verabredung morgen steht also noch?", fragte er und seine Augen waren hoffnungsvoll auf mich gerichtet. Ich spürte, wie sich meine Mundwinkel bei dieser Frage automatisch hoben und ich nickte, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Jeden Grund, auch nur eine Minute länger, als eigentlich nötig bei ihm zu sein, nahm ich mit Vergnügen an.
Sein Lächeln, das ich dafür erntete, war ein echtes, eines, das sich von den unzähligen auf den Plakaten unterschied und dass er es mir gerade zeigte, ließ meine Knie etwas weich werden. Er wandte sich von mir ab, um vergnügt summend und mit federnden Schritten den Gang entlang zu schlendern, wo er schließlich um die Ecke verschwand.
Ich atmete tief durch und lehnte mich gegen den Türrahmen, um mit meiner Hand über mein Gesicht zu fahren. Ein warmes Gefühl breitete sich bei dem Gedanken an den Braunhaarigen in meiner Brust aus und ich konnte es einfach nicht verhindern. Verdammt.
Ich kannte diese Person noch nicht einmal zwei Tage. Doch etwas hatte dieser Typ an sich, was mein Herz für ihn sofort erweichen ließ. Ich wollte ihn mit aller Kraft beschützen. Er sollte sich nicht allein gelassen fühlen.Und da war noch etwas anderes, als der bloße Wunsch, dass ihm niemand etwas tat und dieses Gefühl machte mir noch viel mehr Angst, denn es sorgte dafür, dass ich unvorsichtig wurde.
Auch wenn ich mir sicher war, dass ich ihm gegenüber meine mit den Jahren perfektionierte kalte Maske, die keine Gefühlsregung zuließ, aufsetzen könnte, wusste ich doch gleichzeitig, dass sie sowieso nach und nach bröckeln würde, je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte. Er schaffte es immer wieder, diese Seite in mir hervorzurufen, mit seiner weichen, verletzlichen Art und diesen verdammten braunen Augen.
Ich schüttelte den Kopf und schlug mir einmal mit beiden Händen auf die Wangen, um mich zur Räson zu rufen. Schluss mit der Gefühlsduselei, Iwaizumi! Du hast hier einen Job zu erledigen!
Den Rest des Tages bekam ich Oikawa nicht mehr zu Gesicht, worüber ich einerseits froh, andererseits aber auch enttäuscht war.
Der sonnige Tag machte schon lang der dunklen Nacht Platz, als unser Sicherheitsleiter die Besprechung des morgigen Auftritts für beendet erklärte und uns in unseren wohlverdienten Feierabend entließ. Ich widerstand dem Drang, einen Umweg über das Studio zu machen und einen letzten Blick auf Oikawa zu erhaschen und verließ schnurstracks die Agentur.
Ich hatte noch nicht einmal die Tür meiner Wohnung richtig zu gezogen, da wurde ich schon lauthals begrüßt. "Hajime! Mama, Niichan ist zu Hause!", rief mein kleinster Bruder aufgeregt. "Hayato! Du solltest längst im Bett sein", sagte ich streng und zog mir meine Schuhe an der kleinen Stufe des Flurs aus, während er versuchte, auf meinen Rücken zu klettern.
"Aber gestern bist du auch erst gekommen, als ich schon geschlafen habe! Du hast mir doch versprochen von deiner Arbeit mit den Superstars zu erzählen", schmollte er und machte es sich wie gewohnt auf meinem Rücken bequem, indem er die kleinen Ärmchen um meinen Hals schlang und seine Beine um meine Hüfte klammerte.

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Beyond the Lights
Fanfiction- a Cowork with Julelicious- Iwaizumi tritt den Job als neuer Bodyguard der J-Pop Gruppe L1NK! an und soll auf den bildhübschen Idol Star Oikawa aufpassen. Doch schon an seinem ersten Arbeitstag lernt Iwaizumi, dass der Schutz des Sternchens keine e...