Kapitel 1

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[Vorwort: Hallo und herzlich Willkommen zu meiner ersten Iwaoi Geschichte ^^ Zusammen mit der lieben julelicious habe ich mich endlich an den Ship gewagt. Mein UshiOi Herz blutet dezent, aber da ich aus der Sicht meiner Lieblingsdiva Oikawa schreiben darf, tröstet mich das etwas und die Zusammenarbeit mit der lieben julelicious ist natürlich auch ein toller Bonus. Jeden Sonntag wird es hier ein Update aus Oikawas oder Iwaizumis Sicht geben. Viel Spaß beim Lesen :) wir freuen uns auf euer Feedback <3]

[Iwaizumi PoV by julelicious]

Ich schaute auf meine Uhr und fluchte, als ich sah, dass ich schon ein paar Minuten zu spät war. Und das ausgerechnet an meinem ersten Arbeitstag. Verdammt...

Ich legte noch einen Zahn zu, und dachte verbissen, wie streng der Manager schon zum Vorstellungsgespräch war. Womöglich würde das heute nicht nur mein erster, sondern auch mein letzter Arbeitstag als Bodyguard sein.

Die Agentur war bekannt für ihre erfolgreichen J-Pop Gruppen und zahlreiche Schauspieler und Künstler, die bei ihnen unter Vertrag standen. Es war nicht unbedingt mein Arbeitsplatz erster Wahl, doch besser als nichts.

Als ich endlich durch die ausladenden Schwingtüren des gläsernen Hochhauses trat, stürzte ich außer Atem an den Empfangstresen und keuchte: "Iwaizumi Hajime. Ich habe heute meinen ersten Arbeitstag." Die Dame hinter dem Tresen hob eine Augenbraue und setzte sich ihr Headset zurecht. "Einen Moment bitte", sagte sie und tippte auf ihrem Bildschirm herum.

Ich sah mich in der geräumigen Eingangshalle um, die gesäumt war von zahlreichen Bildern, flimmernden LED-Wänden und Videos berühmter Schützlinge dieser Agentur. Überall blitzten mir aufgesetzt lächelnde Gesichter entgegen und ich musste mich arg zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen. Ein besonders großes Bild war direkt hinter dem Tresen zu sehen. Es zeigte eine Gruppe von vier jungen Männer in ausgefallenen und auffälligen Klamotten, eindeutig eine Popgruppe, die für ihr letztes Album posierte.

Ich legte meinen Kopf schief und betrachtete die Personen näher, wurde jedoch direkt von der Empfangsdame unterbrochen, die sich kurz räusperte. Ich zuckte zusammen und schaute wieder zu ihr. "Sie werden oben erwartet. Siebter Stock. Nehmen Sie für heute diese Besucherkarte und geben Sie diese heute Abend hier wieder ab. Sie bekommen Ihre Zugangskarten und alle weiteren Unterlagen von Ihrem Vorgesetzten. Viel Erfolg und gute Arbeit", fügte sie noch an und ich nahm die Karte entgegen. Ich verbeugte mich kurz und lief dann auf die Fahrstühle am Ende der Halle zu.

Nervös spielte ich mit dem Saum meines Anzugs herum, als ich im Fahrstuhl stand und ein leises Pling ertönte und die Türen sich öffneten, atmete ich tief durch und trat nach draußen. Besser ich machte trotzdem einen selbstbewussten Eindruck, als denen einen weiteren Grund zu geben, mich direkt wieder zu feuern.

"Hi. Ich bin Iwaizumi Hajime, ich sollte mich hier melden", sagte ich einer weiteren Sekretärin und sie schaute auf. Ich sah, wie sich ihre Augen weiteten und ihre Wangen einen zarten Rosaton annahmen. "Ähm... hi", stotterte sie kurz und suchte zerstreut ihre Unterlagen zusammen. "Bitte entschuldigen Sie mein Zuspätkommen, es wird nicht wieder vorkommen", ergänzte ich und neigte ein wenig den Kopf.

Ihre rosa Wangen vertieften sich und sie schüttelte kurz den Kopf, um dann nervös aufzulachen. "Ach das ist doch nicht schlimm", sagte sie etwas schrill. Ich hob eine Augenbraue und lehnte mich etwas nach vorn. "Ist alles okay bei Ihnen?", fragte ich etwas leiser und sie riss, wenn möglich, ihre Augen noch weiter auf. "Nein, nein, nein. Machen Sie sich keine Sorgen! Sie haben Glück, Matsukawa-san musste sich gerade noch um, um... nun ja... sagen wir, es gab noch ein kleines Problem. Wenn Sie einfach so tun, als ob Sie hier gewartet haben, merkt er nicht, dass Sie eine kleine Verspätung hatten", sagte sie leise und zwinkerte mir zu.

Ich verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln und verbeugte mich kurz. "Vielen Dank", antwortete ich und in diesem Moment ging neben uns eine Tür zu einem langen Gang gesäumt von mehreren Türen auf und der Manager Matsukawa trat hindurch. Er machte einen sehr gestressten Eindruck. "Ah, Iwaizumi-san! Entschuldigen Sie die Verspätung! Ich hoffe, Sie mussten nicht zu lang warten. Kommen Sie bitte, ich zeige Ihnen das Büro. Die Jungs sind außerdem im Haus, vielleicht können wir Sie gleich miteinander bekannt machen", rief er und ich nickte. "Kein Problem."

Als er sich wieder umwandte, zwinkerte ich der Sekretärin zu und formte mit dem Mund ein "Dankeschön", bevor ich ihm folgte und die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ. Offenbar war ich ganz knapp um eine Standpauke herumgekommen.

Der Gang war gesäumt von weiteren Portraits, dieses Mal vor allem von einer Gruppe, nämlich der, die groß und auffällig in der Eingangshalle präsentiert wurden. Auf mehreren Postern las ich den Schriftzug "L1NK" und erinnerte mich dunkel daran, dass das wohl die Gruppe war, mit der ich am meisten zusammenarbeiten würde.

Ich wurde ein wenig langsamer, als ich mir die Bilder genauer anschaute und auch Matsukawa reduzierte sein Tempo. "Ah, ja, das sind aktuell unsere erfolgreichsten und begehrtesten Schützlinge. Sie werden in das Sicherheitsteam dieser Gruppe aufgenommen. Die Zwischenfälle mit Fans haben in letzter Zeit stark zugenommen und deshalb haben wir uns gefreut, dass Sie den Job so schnell antreten konnten."

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und betrachtete die Gesichter der jungen Männer. Eins musste man ihnen lassen: sie sahen ausnahmslos alle sehr gut aus. Doch mir war auch klar, dass hinter dieser schillernden Fassade das Business alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Wir liefen weiter und Matsukawa deutete ab und an auf die einzelnen Bilder.

„Das hier ist Semi Eita. Wunderbarer Sänger und obendrein bei der Damenwelt beliebt. Terushima Yuji, unser Rapper, dies hier ist unser neustes Mitglied Aoki Yuuto, ein wirklicher Sonnenschein und viel versprechendes Talent. Und hier", sagte er und blieb vor einem Portrait mit einem extrem gutaussehenden Kerl stehen. „Das hier ist unser Goldstück. Oikawa Tooru." Man könnte meinen, Matsukawa würde von seinem größten Schatz reden, so sehr glänzten seine Augen vor Begeisterung.

Ich betrachtete das Bild von Oikawa und legte den Kopf schräg. Seine Haare hatten die Farbe von hellem Kakao und sein Gesicht hatte weiche, fast feminine Züge, die ihm etwas Verletzliches verliehen. Seine vollen Lippen waren zu einem herzlichen Lächeln verzogen. Doch ich sah sofort, dass sein Lächeln nicht seine Augen erreichte. Es war aufgesetzt. Falsch. Und aus irgendeinem Grund dachte ich, dass ich es wirklich gern sehen würde, wie er aussah, wenn er mal ehrlich glücklich über etwas war.

„Hier sind einige Besprechungsräume, dort hinten ist eins der größeren Tonstudios neben mehreren kleinen, die die Künstler auch für sich allein nutzen dürfen. Die Büros finden Sie in den oberen Etagen. Außerdem haben wir eine wunderschöne Dachterrasse, die Sie in Ihren Pausen gern nutzen dürfen. Die Jungs nehmen grad auf, vielleicht können wir Sie nachher miteinander bekannt machen. Kommen Sie, dann fahren wir erst einmal nach oben in die Büros", sprach er weiter und führte mich durch die Gänge in Richtung von weiteren Aufzügen.

Der Gang endete, doch bevor ich um die Ecke biegen konnte, prallte etwas hartes gegen meine Brust. Ich schaute nach unten und ein Paar braune Augen blickten mir aus einem bildhübschen Gesicht verzweifelt entgegen. Sein Blick verklärte sich und er fiel in meine Arme. „Hilfe", wimmerte er gegen meine Brust und sackte einfach zusammen. Ich konnte gerade so verhindern, dass sein Kopf auf dem Boden aufschlug. „Oikawa!", rief Matsukawa hinter mir panisch und mir wurde bewusst, dass ich hier gerade den Leader, das „Goldstück" der Gruppe von den Fotos in den Armen hielt.

Kurzerhand nahm ich seinen geschwächten Körper in meine Arme und hob ihn nach oben. „Wohin?", fragte ich kurz angebunden und Matsukawa deute an mir vorbei. Mit straffen Schritt lief ich den Gang entlang, meinen Blick immer wieder nervös auf das schweißbedeckte Gesicht des Sängers gerichtet.

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Beyond the LightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt