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Gespannt schlage ich dir Autotür des schwarzen Jeeps zu und sehe mich um. Überall blinken Polizeiautos und Krankenwagen, die Strassen sind großflächig abgesperrt. In Trauben stehen Polizisten und Shield Agenten umher und scheinen sich zu beraten.
Ich drehe mich langsam einmal um mich selbst, um die Situation besser erfassen zu können. Die Presse ist natürlich schon hier und filmt alles eifrig mit. Der Einsatzleiter, markiert mit einem Roten Bändel um den Oberarm, bespricht sich hektisch mit ein paar Shield Agenten. Meine Partnerin in diesem Fall und ehemalige Mentorin, Mai Hara, lässt sich soeben einweisen.
Meine Augen treffen zwei weitere Personen, die ich bereits aus den Medien kenne. Sam Wilson, alias Captain America, und Bucky Barnes, alias der Winter Soldier. Wilson streitet lautstark mit einem Offizier der örtlichen Polizei. Barnes schaut sich währenddessen wachsam um.
Unsere Blicke treffen sich und er spannt sich sofort an. Ich jedoch bleibe gelassen und drehe mich fertig zu der Bank um. Das Gebäude ist in altmodischem Look aus Stein gebaut. An der Wand über der Tür kann man noch die Spuren des Feuers sehen, dass bis vor ein paar Stunden getobt hat.
Ich trete näher an das Gebäude und fahre über die Asche und den verkohlten Stein drüber. Ein wenig davon löst sich und fällt zu Boden. Innerlich gehe ich nochmals alle Fakten durch, die ich über diesen Fall weiß.
1. Das ist die dritte Bank in Amerika die in den letzten zwei Wochen in Flammen aufging.
2. Dies ist der siebte Fall auf dem Kontinent.
3. Das hier ist der 14. Fall auf der Welt
4. Es wurde immer ein Banküberfall gemeldet, nur Minuten bevor das Feuer ausbrach.
«Und es gibt keinen einzigen lebenden Zeugen», murmle ich zur Ergänzung. Ich nehme meine Hand von der Asche und sehe durch das Loch, in dem mal eine Tür stand. Feuerwehrleute sprühen noch immer Wasser, während ein Spezialteam nach Bomben und ähnlichem sucht. Denn bei der letzten Bank wurden sie zu spät entdeckt und mehrere duzend Ersthelfer verloren ihr Leben.

Als jedoch die Information kommt, dass keine Bombe im Umkreis von hundert Metern gefunden wurden, stellt sich Mai neben mich und wir treten ein. Im Inneren des Gebäudes ist der volle Schaden durch das Feuer ersichtlich.
Sie Wände und Decken sind schwarz, verkohlte Leichen liegen am Boden verstreut. Einige direkt vor der Tür, als hätten sie versucht zu entkommen. Nur mit grauen stelle ich mir vor, wie diese Leute verzweifelt um ihr Leben kämpften.
«Das war die reinste Feuerhölle», beurteilt auch Mai die Szene. Ich nicke schaudernd und sehe mir die schwarzen Wände an. Die Fassade ist vollständig zerstört und das Gestein bröckelt zum Teil heraus.
«Was auch immer das Ziel dieser Person ist, ich denke sie hat eine starke Zerstörungswut als Motivation», gebe ich meine Beobachtung von mir. Mai nickt abwesend und dreht sich einmal im Kreis um die ganze Halle erfassen zu können. Ich steige währenddessen vorsichtig über die Hand einer toten Person und versuche diese Bilder nicht eindringen zu lassen.
«Wenn ich über etwas froh bin, das ich als Winter Soldier getan habe, dann, dass ich niemanden angezündet habe», brummt Bucky Barnes hinter mir. Ich drehe mich zu Barnes um und sehe ihn nur wenig beeindruckt an.
«Nicht, dass ich froh bin, so viele Menschen umgebracht zu haben», fügt er eilig hinzu. Ich verdrehe meine Augen und wende mich wieder Mai zu.
«Die Banken könnten darauf schließen lassen, dass diese Person finanziell nicht sehr gut dasteht», bewertet sie fachmäßig. Ich nicke und trete zurück zum Eingang.
«Und sie wahr schlau genug den Eingang abzuriegeln, damit die Personen in der Bank nicht entkommen können. Aber der Täter oder die Täterin kam heraus, ohne sich wohl zu verletzen. Jetzt lautet die Frage also: wie?», ergänze ich und sehe mich bereits um.
«Die Person muss so entkommen sein, dass ihr niemand folgen konnte. Aber von außen wurde keine Verriegelung an der Tür gefunden», stimmt mir Mai zu und stellt sich neben mich.
«Gehen wir das ganze doch durch», schlägt Wilson vor. Ich nicke und positioniere mich an dem Eingang.
«Also gut, ich bin der Täter. Ich komme rein, und sehe mich um», parallel zu meinen Worten führe ich das gesagte auch gleich aus.
«Vermutlich mache ich auf mich aufmerksam, immerhin wurde der stille Alarm ausgelöst.» Ich fuchtle wild mit meinen Armen und sehe zum Tresen.
«Vielleicht habe ich eine Waffe oder ein Messer. Auf jeden Fall ist es genug um die Mitarbeiter in Angst zu versetzen.» Ich forme mit meinen Händen eine Pistole und richte sie auf Mai, welche eine Mitarbeiterin spielt.
«Also drücke ich den Knopf und hebe vermutlich meine Arme», macht sie weiter. Wilson und Barnes stellen sich in die Mitte des Raumes und heben ebenfalls die Arme.
«Die Kunden werden vermutlich auch sogleich eingeschüchtert sein», ergänzt Wilson professionell. Ich gehe langsam auf sie zu und bleibe vor den beiden Männern stehen.
«Die Frage ist jetzt, wie lege ich eine Benzinbombe, bringe mich in Sicherheit und zünde sie nachdem ich weg bin?», ergreife ich wieder das Wort.
«Das Zünden ist einfach, per Fernbedienung. Aber wie verhindere ich, dass einer der Kunden die Bombe in eine Ecke wirft und sich alle in der entgegengesetzten verschanzen?», spricht Barnes Fachmännisch.
«Fesseln kann es nicht sein, denn die Personen lebten noch, als sie zur Tür krochen», bedenke ich langsam. 
"Oder, der Täter oder die Täterin wusste, dass das Inferno genügend stark wäre, um keine Überlebenden zu hinterlassen", wendet Mai ein. Ich nicke und seufze. Das Bild dieser verkohlten Leichen hat sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt und ich werde es wohl nie mehr los. 
Ich schüttle den Kopf und verlasse die Bank wieder. Mail folgt mir und auch die beiden Agenten lassen die Leichen hinter sich. 
"Das bringt so nichts. Wir sollten uns besprechen", schlägt Wilson deprimiert vor. Ich nicke und steige wieder in den Geländewagen, hinter das Steuer. 
"Folgt uns, wir bringen euch zum Shieldgebäude", verlangt Wilson, als er in ein kleineres Auto steigt. 

***

In dem Shieldgebäude dann führen uns die beiden Avengers in ein gesichertes Besprechungszimmer. Ein Beamer zeigt alle Tatortfotos und die gesammelten Beweise. Ich sehe mir alles an und versuche einen logischen Zusammenhang daraus zu basteln. 
"Was haben wir bis jetzt?", versucht auch Wilson taktisch zu denken und stellt sich neben mich. 
"Ein Feuerteufel, der Banken in die Luft jagt. Vielleicht durch eine Fernbedienung, auch wenn das mit Benzinbomben extrem schwer ist", stelle ich den ersten Punkt vor. 
"Wissen wir überhaupt zu hundert Prozent, dass der Täter oder die Täterin die Banken zuvor ausraubt? Was wenn diese Person auch einfach nur Banken hochjagt und gar nicht ausraubt?", mischt sich Barnes ein. Ich nicke zustimmend zur Seite, denn das ist ein guter Punkt. 
"Aber wieso Banken? Ich meine, Banken sind ja beinahe die am besten gesichertsten Gebäude, die es gibt. Neben Staatsgebäuden und ein paar Privateinrichtungen", bedenkt Mai von ihrem Stuhl aus. 
"Vielleicht war diese Person ein Bankangestellter oder hat massive Schulden an eine Bank. Aber vielleicht ist ihr eigentliches Ziel nicht die Bank, sondern ein anderes", stelle ich Vermutungen in den Raum. Die anderen nicken zustimmend und ich setze mich wieder auf meinen Platz. 
"Gehen wir doch mal alle Überfälle durch. Die ersten drei Überfälle geschahen in Japan. Danach einer in China, der Mongolei und Indien. Danach gab es einen in Rumänien. Dann zwei in Mexiko und drei in Brasilien. Einer in Kanada und jetzt war das der dritte in den USA. Der Typ schlägt immer auf einem bestimmten Kontinent zu aber es ergibt kein erkennbares Muster", zähle ich zusammen. 
"Aber es gibt einen Ausreisser", erkennt Wilson nachdenklich. 
"Rumänien", ergänzt Barnes mit zusammengepressten Lippen. Ich nicke rufe auf dem Computer die Bilder der rumänischen Bank auf. Ich beame sie auf die Leinwand und sehe sie mir an. 
"Er hat auf jedem Kontinent mindestens fünf Mal zugeschlagen. Aber er hat in ganz Europa nur eine Bank hochgejagt. Weshalb?", stellt Mai die vielleicht wichtigste aller Fragen. 
"Finden wir es heraus", bestimmt Wilson und steht auf. Wir anderen folgen ihm und verlassen den Raum.
Das Bild der Verwüstung, die der Täter in Rumänien zurückgelassen hat, wird immer noch angezeigt.

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Und pünktlich zum neuen Jahr gibt es auch eine neue Fan Fiction.

Diesmal geht es um die Kunoichi.
Wer sie nicht kennt: Das ist die weibliche Form der japanischen Ninjas. Sie wurden nach dem Tod eines bedeutenden Ninjas gegründet. Ausgewählt wurden junge Waisenmädchen die als Tarnung ausgebildet wurden ^^

Die Story ist noch nicht ganz zu Ende, aber es werden hoffentlich regelmässige Updates kommen ;)

LG Jas_Barnes

Die Kunoichi ~ Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt