Die Kunoichi ~ Bucky Barnes FF

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Barnes hat wieder einmal das Bewusstsein verloren. Er hängt nur noch schlaff in den Ketten, während restliches Blut aus seinem Mund tropft. 
Mai kniet neben ihm und ist durch ihren eigenen Blutverlust stark benommen. 
So traurig es wäre, ich werde sie wohl verbluten lassen müssen, nachdem ich die Bestätigung von Barnes' Tod habe. Und um Wilson werde ich mich dann wohl auch noch kümmern müssen. 
Schade, aber sie mussten sich ja so unbedingt einmischen und das Leben eines Auftrag-Killers retten wollen. 
Eigentlich sind sie also selber schuld. 

"Asuka Gaara?" Augenverdrehend über die erneute Störung wende ich mich dem Rufer zu. 
Wilson steht in voller Montur vor mir und sieht besorgt zu Barnes. Hinter ihm baut sich ein Sonderkommando auf. 
Ich greife nach Mais Katanas und schätze kurz die Lage ein. Es müsste nur einer schiessen und ich könnte die Kugel auf Barnes umleiten. Er wäre damit tot und ich hätte meine Mission erfüllt. 
Doch kein einziger schiesst. Selbst als ich ein paar Schritte auf Wilson zugegangen bin, haben sie nur ihre roten Lichtchen aktiviert. 

"Asuka, ich kann verstehen, dass du verletzt bist. Du hast durch ihn seine Familie verloren und willst dich dafür rächen. Aber das ist nicht der Weg", versucht er mich zu überzeugen. 
"Du hast keine Ahnung!", spucke ich ihm ins Gesicht. "Meine Eltern sind tot! Tot, Wilson! Und willst du wissen, was die Polizei und auch die Kunoichi mir versprochen haben? Dass der Täter dafür zur Rechenschaft gezogen werden würde! 
Aber was haben sie mit ihm getan?! Sie haben ihm ihr Mitleid bekundet und ihn begnadigt!", schreie ich mit Tränen in den Augen.
Wilson kommt vorsichtig mit erhobenen Händen auf mich zu, doch ich bedrohe ihn mit eine Katana.
Ich bin nicht dumm.
Ich lasse mich nicht von meinen Gefühlen ablenken, nur damit er mich überwältigen kann.

"Ist das eure Vorstellung von Gerechtigkeit? Natürlich Barnes hat gelitten. Doch ich auch! Und um mich hat sich nie jemand gekümmert! Ich wurde einfach versteckt und bemitleidet! Aber ich wollte doch nur Gerechtigkeit! Für meine Familie! Und für mich...", erkläre ich verletzt, als die Tränen zu rollen beginnen. 
Wilson schluckt und wirft einen prüfenden Blick hinter mich. Ich habe das Rascheln der Ketten bereits gehört und weiss, dass Barnes wieder zu sich gekommen ist.

"Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlen musst-", beginnt er von vorne, doch ich unterbreche ihn mit einem Zucken des Schwertes. 
"Du hast keine Ahnung. Keiner von euch kann nachvollziehen, was ich in dieser Nacht gefühlt habe. Was ich mein ganzes Leben lang fühlen musste", widerspreche ich ihm trocken. 
Wilson scheint nachzudenken und die Schützen warten einfach ab. Ziemlich sicher auf Wilsons Befehl oder bis ich sie zu stark provoziert habe. 

"Asuka, ich kann dir die Akten geben, wenn du das willst. Sie beweisen, dass Bucky keine Schuld für den Tod deiner Eltern trägt", ist sein nächster Versuch, mich zu besänftigen. Ich schüttle nur traurig lächelnd den Kopf.
"Ich habe sie schon gelesen. Barnes hat sie mir empfohlen. Und natürlich weiss ich, dass er nicht die alleinige Schuld trägt. Sein Vorgesetzter damals ist schon lange tot", wehre ich ab. 
"Woher weisst du davon?", will Wilson verwundert wissen. Ich lächle weiterhin.
"Ich habe seinen Mord veranlasst. Ich war fünfzehn und durfte noch nicht auf Missionen raus. Aber ich konnte nicht mehr länger warten", kläre ich ihn nüchtern auf. Tränen rollen mir noch immer über die Wange. Ich bereite mich währenddessen auf den Abschluss der ganzen Sache vor.
Das hier ist mein ganz persönliches Endspiel. Und ich habe nicht unbedingt vor ins Gefängnis zu gehen. 

"Aber Bucky ist unschuldig, Asuka. Er hat es getan, weil er keine andere Wahl hatte. Er hatte nicht einmal in den Tod fliehen können. Es gab für ihn keinen anderen Ausweg", fleht Wilson schrill. Ich schliesse meine Augen und senke den Kopf. Gebe Kapitulation vor.
"Dann weisst du ja, wie es mir ergeht", murmle ich gerade so laut, dass nur er es hören kann. 

Mit einer schnellen Bewegung schiesse ich herum und werfe die Katana herum. 

Sie wirbelt und reisst Barnes' gesamte rechte Seite auf.
Er wird innerhalb weniger Minuten verbluten.