In der Akte bin ich bei 1963 angekommen, als mich Wilsons und Mais Gespräch aufmerksam werden lässt.
"Was zum...was ist das für ein Knopf?", fragt Wilson laut. Ich sehe auf und bemerke Barnes' hoffnungsvollen Blick. Doch ich schüttle warnend den Kopf und konzentriere mich auf Wilson und Mai.
"Jay. Das sind unsere Abhörgeräte", klärt sie auch soeben Wilson auf.
"Und wie kommt der an meine Schulter?", fragt er sich. Und damit ist klar für mich, dass ich aufgeflogen bin.
"Ich schätze Asuka hat ihn dir angedreht. Und ich denke ich weiss jetzt auch, warum wir sie nicht finden können", enttarnt sie mich deprimiert.
"Sie hat Bucky entführt", fällt es dann auch Wilson auf. Barnes stöhnt zustimmend, als ihn ein weiterer Stromstoss trifft.
Ich werfe ihm als Strafe einen weiteren Stein an, was ihn wieder leidvoller wimmern lässt. Um zu sprechen scheint er bereits zu erschöpft zu sein.
"Aber warum tut sie das? Was hat Bucky ihr getan, um sie dazu zu bringen ihn zu entführen?", stellt Wilson eine der wichtigsten Fragen. Nur kennt nicht einmal Mai die Antwort darauf. Niemand weiss, was er mir angetan hat. Niemand der noch lebt.
"Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Ich habe nie eine Verbindung zwischen ihr und ihm bemerkt", lehnt Mai auch sofort die Antwort ab. Mir beschert das nur ein stolzes Grinsen.
"Okay, aber ich will den Grund wissen. Gab es in ihrer Vergangenheit irgendwelche Auffälligkeiten? War sie aggressiv oder hatte sie schonmal solch eine Phase?", hakt Wilson weiter nach.
"Nein Asuka war immer sehr ruhig. Sie kam zwei Tage nach dem Tod ihrer Eltern zu uns. Es war eigentlich normal, dass sie erstmal mit niemandem sprach. Das machen viele traumatisierte Mädchen. Aber sie sprach ganze zweieinhalb Monate lang kein einziges Wort.
Auch als sie endlich begann mit uns zu sprechen war Asuka immer in sich gekehrt. Sie hat die Spiele immer erst beobachtet, bevor sie mitgespielt hatte. Sie war immer bedacht und hat sich auf ihre Sicherheit konzentriert. Es gab kein Szenario das sie nicht durchgespielt hatte.
Und im Training war sie ehrgeizig. Sie wollte immer in allem die Beste sein. Und das war sie auch. Jedes Jahr im Training war sie Klassenbeste. Selbst die, die schon länger bei uns waren mussten einsehen, dass sie sie schlug.
Aber ich kann mir nicht erklären weshalb sie jetzt Barnes entführte", erzählt Mai meine Lebensgeschichte in der Kurzfassung. Nur hat sie einen wichtigen Teil nicht erkannt.
Ich war ehrgeizig, ja auf jeden Fall. Aber ich wollte nicht die beste Kunoichi werden. Nein. Ich wollte einfach nur meine Familie rächen. An dem, der sie getötet hat.
Der Winter Soldier.
"Aber wie passt das zusammen? Wenn sie immer die beste sein wollte, warum verrät sie euch dann?", stellt Wilson die richtige Frage. Mai schweigt und ich kann ihr denkendes Gesicht praktisch vor mir sehen.
"Um ihre Familie zu vergelten", flüstert sie erkennend. Ihre Stimme ist gebrochen und ich höre ihre Abscheu heraus. Rache gilt in Japan als Sünde. Und natürlich will keine Kunoichi eine Sünderin um sich haben.
"An Bucky?", steht Wilson völlig auf der Leitung.
"Bucky war ein Attentäter. Was wenn er ihre Eltern ermordet hat?", fällt bei Mai endlich der Groschen. Barnes wimmert hinter mir und ich lache auf.
"Sechzehn Jahre hat sie dafür gebraucht", erkläre ich ihm spottend. Barnes schreit leise durch den nächsten Stromschlag, was mich zum Grinsen bringt.
Langsam kommen wir in die richtige Richtung.
"Wenn das stimmt und sie sich wirklich an ihm rächen will. Wo sind sie dann und was tut sie ihm an?", will Wilson besorgt wissen. Mai macht ein ratloses Geräusch, welches ich nicht einordnen kann.
"Und lebt er überhaupt noch?", stellt Wilson die nächste Frage. Ich sehe daraufhin fragend zu Barnes, welcher mich mit halb geschlossenen aber bettelnden Augen ansieht. Seine Augenbrauen sin zusammengezogen und seine Lippen zusammengepresst.
Nur damit er beim nächsten Schlag seine zusammengebissenen Zähne zeigen kann, während die Augen sich fest schliessen. Ich lächle bei dem Anblick und wende mich an das Jaypad zurück.
"Ich weiss es nicht", antwortet Mai soeben auf Wilsons Frage. "Ich kann sie absolut nicht mehr einschätzen. Ich dachte ich kenne sie, doch offensichtlich hat sie alles vorgetäuscht. Über Jahre hinweg."
"Dann hat sie psychisch wahrscheinlich wirklich ein Problem. Neunzig Prozent der Menschen schafft es nicht einmal ein paar Monate lang jemandem von sich aus tagtäglich ins Gesicht zu lügen. Die die dazu gezwungen werden halten es ein paar Jahre aus. Aber bestimmt nicht so lange, wie es Asuka konnte. Und schon gar nicht, seit sie sechs ist", beurteilt Wilson.Heisse Wut beginnt mich zu erwärmen, als er mich eine Psychopathin nennt. Nur weil ich besser lügen kann als andere soll ihm das gleich das Recht geben, mich krank zu nennen?
Und Mai verteidigt mich auch kein Bisschen!
Ehrlich gesagt hätte ich mehr von meiner Mentorin erwartet. Vielleicht, dass sie mich nicht sofort aufgibt oder nach einer anderen Lösung sucht, anstelle sofort darauf zu schliessen, dass ich schuldig bin.
Sie sollten viel länger brauchen, um es herauszufinden!
Und Mai sollte mich vor diesem Wilson verteidigen!
Mein ganzer Körper kribbelt heiss und alles in mir verlangt etwas kaputt zu machen. Wutentbrannt sehe ich zu Barnes, welcher mich angespannt mustert. Mein Blick versteift sich und ich lächle grausam.
Barnes' Augen vergrössern sich ängstlich und er zuckt schwach mit den Händen. Wohl in der sinnlosen Hoffnung die Ketten lösen zu können.
"Wollen wir doch mal sehen, ob ich wirklich ein Psycho bin", spucke ich wutentbrannt und greife zu einem grossen Messer, nachdem ich den Strom ausschalte. Barnes strampelt wehrlos mit den Beinen und versucht vor mir weg zu weichen.
Ich lasse mich nicht beeindrucken und hole aus.Mit viel Kraft stosse ich ihm die Klinge in den Bauch, was ihn brüllen lässt.
Sein Schrei jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken und lässt mich schaudern.
Er ist schrill und fleht nur so um Gnade.Sein Bauch spannt sich ab dem Moment an, in dem die Klinge durch seine Haut sticht.
Seine Augen reissen auf und schweifen ab. Er beginnt mit einem leeren Ausdruck in ihnen über mich hinweg zu sehen.Um ihn zu mir zurückzuholen beginne ich langsam das Messer in seinem Bauch zu drehen.
Barnes würgt vor Schmerzen zu schnappt verzweifelt nach Luft.
Sein ganzer Körper verspannt sich.
Ein leises Jammern verlässt seine Lippen.Sobald ich es um 180° gedreht habe, ziehe ich es langsam wieder aus seinem Fleisch heraus.
Blut strömt über seinen Unterleib und tränkt nun auch die Hose, die er noch trägt.Die rote Flüssigkeit zieht sich auch an der Klinge des Messers entlang.
Bis das Blut das Ende des Metalls erreicht und auf den Boden tropft. Darunter hat sich bereits eine kleine, rote Pfütze gebildet.Barnes atmet schwer und sieht mich geschlagen an. Ich trete nur wieder etwas näher, was ihn sofort zusammenzucken lässt.
"Und, bin ich ein Psycho?", grinse ich, mir wohl bewusst, wie verrückt das Ganze aussehen muss.
"Du bist nicht nur ein wenig krank", zischt er schwach und sieht mich widerspenstig an. Ich lache auf und hebe das Messer wieder ein Stück.
Sofort spannt sich Barnes an. Seine Atmung zittert. Mit aufgerissenen Augen sieht er zurück zu der blutüberzogenen Klinge.
"Du wirkst etwas verschreckt. Kann das sein?", spotte ich verspielt und flippe das Messereinmal in meiner Hand. Direkt vor Barnes' starrem Gesicht.
Ein schikanierendes Lächeln übernimmt meine Lippen und ich ziele mit der Klinge auf ihn. Mit einer zuckenden Bewegung lasse ich es auf ihn zu sausen. Nur Zentimeter vor seinem Körper halte ich an.
Barnes zuckt zusammen und scheint erneut zurückweichen zu wollen. Ich verenge herausfordernd meine Augen, trete aber wieder zurück.
Seine Atmung hat sich noch längst nicht beruhigt und seine Hand versucht noch immer sich vom Haken zu lösen. Ich schnalze einmal strafen mit der Zunge, wie ich es in den Akten gelesen hatte, und sofort erstarrt er.
Seine Augen weiten sich und er sieht voller Befürchtungen zu mir. Sich eingestehend, dass er mir soeben die Bestätigung geliefert hat. Mir und sich selbst.
Hydras Konditionierungen sind noch da.
"Sieh mal einer an. Die Worte zwingen dich vielleicht nicht mehr zu vollständigem Gehorsam. Doch der Rest ist noch da. Und was du dir abgewöhnt hast, kannst du dir auch sicher wieder angewöhnen", drohe ich ihm lachend. Barnes schüttelt flehend den Kopf und neues Blut tritt aus der Wunde.
"Ist es das was du willst? Deinen eigenen Winter Soldier?", krächzt er erschöpft und sieht mich wieder an. Ich lächle nachdenklich und schüttle dann den Kopf.
"Nein, ich will keinen Killer als meinen Schosshund. Töten kann ich selbst. Aber ich will, dass du leidest."--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und hier das neue Kapitel.
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und hoffe ihr lacht heute viel ^^
LG Jas_Barnes
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Die Kunoichi ~ Bucky Barnes FF
FanfictionEine mysteriöse Bombenanschlagsserie weckt die Aufmerksamkeit der zwei Agenten Sam Wilson und Bucky Barnes. Gemeinsam mit Mai Hara und Asuka Gaara versuchen sie den Täter oder die Täterin zu fassen. Doch der oder die Täter*in ist geschickt und brin...