The Chronik of Narnia: der König von Narnia
Ich liege gerade in meinem Bett in Caire Paravel. Fast die halbe Nacht wälze ich mich schon in diesem hin und her. Meine Gefühle sagen mir, dass ab heute Nacht mein Leben nicht mehr so ist, wie es nun ist. Diese Gefühle haben auch recht. Denn genau auf die Sekunde, als der Glockenturm seine Glocken läuten lässt, um zu verkünden, dass wir nun 3 Uhr haben, wird die Tür meines Schlafgemachs aufgerissen. „Helene! Wach auf mein Kind! Du musst gehen. Du musst hier weg!", ertönt die dunkle Stimme meines Vaters, welcher auf mein Bett zugelaufen kommt. Ich setze mich vor schock auf und schaue denn Mann, der jetzt hier in meinem Raum herumwuselt irritiert an. Da kommen auch sogleich ein paar Bedienstete herein, um entweder meinen Vater zu helfen oder mich aus meinem kuscheligen warmen Bett zu ziehen. Als meine Füße den Boden berühren, wird mir mein weißes Schlafkleid von unseren Bediensteten ausgezogen und mir wird frische Unterwäsche gereicht. Dann wird mir eine edle graue Stoffhose, ein etwas älteres weißes Hemd angezogen. Darüber wird mir ein rot goldenes Oberteil mit Kettenärmel angezogen, wo auf meiner Brust die Silhouette eines Löwen's in Gold abgebildet ist. Der Löwe ist das Wappen meiner Familie und zeigt, dass wir Aslan treu ergeben sind. Als ich angezogen bin, öffnet sich meine Tür erneut und meine vier jüngeren Geschwister stürmen vor unserer Mutter in mein Schlafgemach. Amelia und Elizabeth sind die ersten der vier, welche auf mich zu gerannt kommen, um mich mit ihren kleinen Ärmchen zu umarmen. Hinter den beiden Mädels kommen William und Nicolas auf uns zu gestürmt. So gehe ich in die Knie, um mit den vier auf einer Höhe zu sein und sie besser in den Armen nehmen kann. Denn ich spüre schon jetzt, dass dies das letzte mal ist, wo ich meine Eltern und meine Geschwister sehen und spüren kann. Nachdem sich Mutter leise und sehr dezent geräuspert hat, lösen sich die vier von mir und nun kommt Mutter auf mich zu, um mich in ihre Arme zu schließen. Ich bin immer noch sehr irritiert und so löse ich mich auch von ihr. „Was ist hier los? Was ist passiert?", will ich von meinen Eltern erfahren. „Jades wird immer stärker und du, mein Kind, bist unsere Hoffnung auf ein freies Narnia. Deswegen musst du hier weg um in Sicherheit weiter zu leben, um dann wieder zu kommen, wenn die Zeit dafür ist", antwortet mir Mutter sanft und setzt sich zitternd zu meinen Geschwistern auf mein Bett. „Aber was ist mit der Prophezeiung? Ich muss doch mit den vier zusammen bleiben, um gegen Jades zu gewinnen", hauche ich fassungslos. „Es tut mir leid, Helene. Aber die vier waren nie gemeint, kleine Löwin. Deswegen musst du hier weg und die waren vier Geschwister finden, die dir helfen können Jades wahrhaftig zu besiegen", ertönt eine samtige aber sehr kraftvolle Stimme und als ich mich umdrehe, steht in der Tür ein prächtiger goldbrauner Löwe mit einer wunderschönen vollen Mähne. „Aslan", hauche ich, als der Löwe meinen Raum betritt und näher auf uns zuschreitet. Ich senke leicht meinen Kopf, um ihm meinen Respekt zu zollen. Hinter dem Löwen entdecke ich eine Ratte, welche auf uns zu gewuselt kommt, um sich dann auf seine Hinterbeine stellt. Nun reicht er mir bis zu meiner Kniescheibe und dann verbeugt er sich vor uns allen. „Eure Hoheiten, es wird Zeit. Lady Helene und ich müssen los", piepst die Ratte in die Richtung meiner Eltern, welche mit sorgenvollen Mienen nicken. „Raphael hat recht! Ihr müsst los", stimmt Aslan der Ratte zu. Nun kommt der Satyr Ezrah auf uns zu und hält mir einen braunen Reiseumhang entgegen, welchen ich mir um meine Schultern werfe, um diesen dann mit einem kleinen Knopf vor meinem Brustbein verschließe. Dann reicht mir Vater einen Silbergoldenen Bogen mit einem Köcher voller Pfeilen, welches ich mir mit dem Bogen um meinem Rücken binde. Dann reicht er mir ein Schwert, welches in einer rubinroten Schneide steckt, auf dem auch unser Wappen drauf ist. Der Knauf des Schwertes ist aus bloßem Gold kunstvoll geschneidert und oben in der Mitte ist ein Rubin eingearbeitet. So schnalle ich mir die Schneide mit dem Schwert um meine Hüfte und dann reicht Vater mir noch ein silbernes Schild mit Aslan's Abbild in rot. Dann reicht mir Mutter einen kleinen Dolch und einen kleines Gefäß, in welchem ein Trank drinnen ist. So lege ich mir die beiden Sachen ebenfalls um und da kommt die Dryade Lejana mit einem Samtkissen in ihren Händen auf uns zu, auf welchem ein kleines silbernes verziertes Diadem liegt. „Dieses Diadem wird dir helfen deine Kräfte zu kontrollieren, egal wo du Zuflucht findest. Es wird immer da sein, auch wenn du es nicht sehen kannst", sagt Mutter sanft zu mir und setzt mir dieses auf. Dann spüre ich, wie das Diadem plötzlich leicht warm wird und danach fühle ich nichts mehr. Dann hält mir die Dryade einen kleinen Spiegel vor mein Gesicht und ich erkenne, dass das Diadem mit meiner Haut verschmolzen ist. Nun kann man nur noch das Muster erkennen. „Ihr müsst los!", drängt Vater nun und nickt in die Richtung von Raphael der Ratte, welcher sich diskret im Hintergrund aufgehalten hat. Dieser nickt nur und verbeugt sich vor Vater, indem er eine Pfote auf seinen Degen abgelegt hat. „Ihr habt Recht Hoheit!", stimmt er ihm zu. So schließe ich meine vier Geschwister in meine Arme, um mich von den vier zu verabschieden. Dann schließen mich Mutter und Vater in ihre Arme, bevor ich Raphael und Aslan nach draußen folge. Raphael, die Ratte, ist mein ständiger Begleiter seitdem ich mich erinnern kann. Er ist immer dort, wo ich auch bin und so bin ich erleichtert, dass er mich auf dieser Reise begleitet und ich mich nicht alleine ins Unbekannte wagen muss. Als wir im Schlosshof angelangen, werden wir drei schon von dem Faun Herr Tumnus und unserem Hauptmann dem Wolf Maugrim erwartet. „Eure Hoheit, meine Männer und ich werden euch und Raphael Geleitschutz gewähren. Wir werden alles versuchen, euch genügend Zeit zu gewährleisten, während euerer Flucht", spricht der silbergrau schwarze Wolf zu mir und verbeugt sich vor uns. „Ich danke dir, mein Lieber!", antworte ich ihm, streichle einmal kurz über sein weiches Fell, bevor ich dann auf den Faun zutrete, welcher neben meiner fuchsroten Stute Mondblüte steht. Bei ihm angekommen setzte ich zuerst Raphael auf diese und wende mich dann an meinen Liebsten Freund Mr Tumnus zu. „Ich werde euch vermissen", hauche ich traurig und schaue auf den Boden. „Ich werde euch auch vermissen, Prinzessin. Aber ihr müsst nun los! Bringt euch in Sicherheit, um dann zurück zukehren und die weiße Hexe zu besiegen", meint er leise und ich nicke nur, bevor ich ihm um den Hals falle. Dann reiche ich meinem Gegenüber eine kleine hölzerne Panflöte, welche ich selbst mal geschnitzt habe. „Das hier möchte ich euch schenken. Halte dies in Ehren. Wenn ihr darauf das Lied spielt, wird Aslan kommen und mit ihm die anderen und ich", sage ich leise zu ihm und er nickt nur. „Ich werde es in Ehren halten und an meinen Kindern vermachen, bis einer von ihnen darauf das Lied spielt", erwidert er ernst und so umarmen wir uns noch einmal kurz bevor ich Aslan um den Hals falle. „Wir werden uns bald wieder sehen, meine kleine starke Löwin. Aber jetzt müsst ihr los", meint er sanft uns stupst mich an. Ich nicke nur und schwinge mich hinter Raph auf Mondblüte. Dann setze ich mir meine Kapuze von meinem Mantel auf und nehme die Zügel in die Hand. Nachdem ich Aslan und Mr Tumnus noch einmal zugenickt habe, jault Maugrim kurz auf und das Tor öffnet sich. Nun trabe ich Mondblüte leicht an und schon verlassen wir Caire Paravel. So galoppiere ich durch die Wälder von Narnia und das Wolfsrudel von Maugrim folgt uns. Nach einer Weile hören wir plötzlich hinter uns Zweige knacken und die Wölfe knurren auf. „Reitet weiter Prinzessin! Wir versuchen sie aufzuhalten", bellt der Hauptmann unserer Garde uns zu. „Danke, Maugrim! Aslan sei mit euch!", rufe ich ihm zu und der Wolf nickt nur, bevor herum wirbelt und mit seinen Kameraden versucht uns so viel Zeit wie möglich heraus zu holen, während ich weiter reite. So schlagen wir uns nur noch zu dritt durchs Geäst, bis plötzlich jemand vor uns auftaucht. Mondblüte erschrickt und steigt in die Luft, worauf Raphael und ich nicht vorbereitet waren und somit vom Pferd fallen. Mondblüte haut ab und lässt uns mit einem Schwarz Zwerg alleine. „Jetzt habe ich euch, eure Hoheit", spottet dieser spöttisch und kommt mit seiner Axt auf mich zu. Ich kreische auf und drücke Raph an mich, während ich rückwärts durch den Schnee krieche. „Keine Angst, Prinzessin! Ich mach das. Lauft einfach", ertönt Claudius Stimme und schon stürzt sich der schneeweiße Wolf auf den Schwarz Zwerg. Ich nicke nur, rapple mich schnell auf um dann mit Raphael auf dem Arm zu verschwinden. So eile ich durch den Wald. Äste und Zweige reisen an meinem Umhang und behindern mich bei meiner Flucht. Ich weiß nicht wo ich bin, als plötzlich eine Laterne vor mir auftaucht, bleibe ich kurz stehen, atme kurz durch und renne dann nach links ins Gebüsch hinein. Plötzlich stolpere ich und falle durch eine hölzerne Türe. Als ich auf dem Boden aufkomme bleibe ich erschöpft liegen, bis ich ein quicken neben meinem rechten Ohr wahrnehme. So setze ich mich langsam auf und schaue woher dieses Geräusch kommt. Auf meiner rechten Seite liegt eine kleine Ratte, welche an einem Degen knabbert. Meine Augen weiten sich, als die Ratte auf mich zu getippelt kommt, um dann auf meinen Schoß krabbelt. Ich halte ihm meine Hand hin, auf die er dann läuft. Als dieser dann da drauf ist, hebe ich meine Hand zu meinem Gesicht und streiche ihm sanft über sein leicht flaumiges Fell am Rücken. „Oh, Raphael! Es tut mir so unglaublich Leid!", hauche ich sanft und seufze traurig. Er nagt kurz am meinem Daumen, bevor er mich mit seiner Nase an meiner Wange anstupst. Ich grinse leicht und schließe kurz meine Augen, als sich plötzlich jemand räuspert. Daraufhin öffne ich meine Augen und schaue mich panisch um. Da erkenne ich, dass ich mich in einem sehr kahlen Raum befinde. Dieser Raum hat ein großes Fenster, mit kleinen quadratischen Gläsern und der Boden ist mit dunklen Holzbrettern belegt. Hinter mir steht ein brauner alter Kleiderschrank, aus dem ich anscheinend gestolpert bin. Vor mir steht ein älterer Herr der mich freundlich, sowie neugierig und auch begeistert anschaut. „Kommst du aus Narnia?", will der Herr von mir interessiert erfahren und ich schaue ihn misstrauisch an, bevor ich mit Raph auf meiner Hand aufstehe. „Wer sind Sie und woher kennen Sie Narnia?", will ich argwöhnisch von dem Mann vor mir erfahren. „Ich würde vorschlagen, wir gehen in mein Büro und reden dort. Hier ist etwas unbequem und ich denke, dass es ein etwas längeres Gespräch werden wird", meint er sanft zu mir und geht aus dem Raum. Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, dass ich ihm trauen kann und so folge ich dem alten Mann hinaus und stehe in einem geräumigen Gang. „Na komm!", fordert er mich sanft auf und so gehen wir durch ein paar lange Gänge, bis er eine Tür öffnet. Hinter dieser Tür befindet sich ein Raum, lauter Antiquitäten und sehr vielen Regalen mit so vielen Bücher. Amelia würde sich hier bei den Büchern sehr wohl fühlen, während William sich sehr für die Antiquitäten interessieren würde. Der Mann deutet mir an, mich auf die Zweisitzer Couch zu setzen. Ich lege Raph sanft auf ein rotes Samtkissen ab und lege dann meine Waffen auf die rote sehr Antik wirkende Couch, bevor ich mich ebenfalls da drauf setze. Dann ziehe ich meinen Umhang um meinen Körper, da ich mich etwas unwohl fühle. Der Mann setzt sich mir gegenüber auf einen Sessel und zündet sich eine Pfeife an. Dann pafft er kurz, bevor er mich gutmütig anschaut. „Wer sind Sie und woher wissen Sie von Narnia?", will ich von meinem Gegenüber erfahren. „Oh entschuldigt, dass ich vergessen habe mich vorzustellen", beginnt er und zieht kurz an seiner Pfeife. „Mein Name ist Professor Digory Kirke", stellt er sich vor und meine Augen weiten sich. „Ich kenne ihren Namen. Sie waren doch mit ihrer Freundin Polly bei der Entstehung von Narnia mit meinen Urgroßeltern dabei", hauche ich und schaue ihn mit großen Augen an. Digory nickt nur und beantwortet mir somit meine Frage, woher er Narnia kennt. „Ich bin Helene, Prinzessin von Narnia, Thronerbin von Caire Paravell und zukünftige Herrscherin von Narnia", stelle ich mich nun vor und hebe dann Raphael auf meinen Schoß. „Und dies ist Sir Raphael. Ein begnadeter Kämpfer, Soldat, mein Kindheitsfreund, sowie mein ständiger Begleiter und Berater", stelle ich die kleine Ratte dem Professor vor.
DU LIEST GERADE
Adventskalender 2022
FanfictionAdvent, Advent! Ein Lichtlein Brennt! Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier! Jeder kennt's und so gut wie jeder freut sich auf diese Zeit. Deshalb habe ich mich dieses Jahr dazu entschieden, euch die Vorweihnachtszeit etwas zu versüßen mit Gesc...