Immer wieder sah ich sie. Auch auf meiner Arbeit war mir als würde ich sie durch die Gänge huschen sehen. Doch dachte ich mir dabei nichts und stundete meine Zeit ab. Die Datensätze, die vor meinen Augen vorbeizogen schienen ewig während, niemals endend, doch irgendwann erklang der Ton meines Weckers, den ich mir stellte, da ich seit Tag eins in diesem Beruf befürchtete mich in diesem Universum der zehrenden Zahlen zu verlieren. So wie der Wecker klingelte, packte ich meine Sachen und ging aus meiner kleinen Zelle. Erst als ich diese verließ, beendete ich das Tönen des Weckers und ging nach Hause. Auf dem Weg sah ich sie nicht. Die Katze war nicht mehr da. Ich sah nach links, nach rechts, nach oben, unten, überall, doch war sie nicht mehr hier. Vielleicht habe ich sie mir heute auch nur eingebildet, dachte ich, vielleicht hat mich die Arbeit endgültig gebrochen.
Nichts ahnend und kurz vor meiner Haustür saß sie wieder und leckte sich die Pfote. Und wie sie mich sah, schlich sie mir um die Beine. Ich schloss die Tür auf und versuchte eben diese schnell genug zu schließen, damit mir das Tier nicht folgt, aber ehe ich mich versah war sie schon hindurch und starrte von der Treppe aus zu mir, fast so als würde sie warten. Mit von der Arbeit schweren Gemüt entschloss ich mich dazu nichts zu unternehmen. Ich ließ es einfach geschehen und der orangene Fellball ging mir voraus bis zu meiner Wohnungstür vor die sie sich wieder setzte und wartete.
„Aus dir muss ich nicht schlau werden, oder?", sprach ich zu ihr, während mir der Schlaf langsam in die Augen rollte. Sie neigte ihren Kopf, woraufhin ich die Tür einfach aufschloss, sie hindurch huschte und in meiner Küche verschwand.
„Natürlich kommst du mit rein", murmelte ich leicht genervt und in ironischer Weise, „warum sollte es auch anders sein?"
Ich habe aufgegeben mich gedanklich damit zu beschäftigen, wieso sie mir heute folgt. Ich machte mir lediglich etwas zu essen, wobei ich mich um die auf den kalten Fliesen zusammengerollte Katze manövrierte bis ich mit einem reichlich gefüllten Teller in mein Wohnzimmer ging, mir die Klappcouch wieder auszog gemütlich aß, den Teller wieder wegräumte und mich schlafen lag.
Vom Schlaf verführt, war das letzte was ich vorm einschlägigen Schlaf hörte ein leises Miauen, dass sich fast wie ein „Hallo" anhörte und ein beruhigendes Schnurren.

DU LIEST GERADE
Adventskalender 2022
RandomAuch dieses Jahr schreibe ich einen Adventskalender. Und ohne viel vorweg zu nehmen, wünsche ich ganz viel Spaß beim Lesen :)