Adventskalender 2022

19. Türchen

Lange träumte ich davon eine Auszeit zu nehmen. Einmal nicht aufstehen, zur Arbeit gehen, Heim kommen, schlafen und alles von vorn. Doch jetzt, wo ich das hätte haben können, traute ich mich nicht. Es fühlt sich so leicht und doch so schwer an. Nicht zu Schweigen mein Begleiter, der einfach zu mir gelaufen kam und mich in diese Welt entführte. Dieser Flauschball war schon sehr rätselhaft.

Nach dem die Schlittschuhläufer ihren Tanz beendeten, wendete ich mich wehmütig zu der Katze: „Es ist schon alles schön und gut, und ich freue mich auch, dass du mir das alles zeigst, doch habe ich noch eine Frage."
Sie sah mich an, neigte wie so oft schon ihren Kopf und sprach:
„Und die Frage wäre? Also nicht falsch verstehen, ich werde sie dir natürlich nicht beantworten, doch wäre es schön zu wissen, was die Frage war."
Dieses Tier machte mich schon wahnsinnig mit seiner Haltung. Mal erlaubte es Fragen, Mal wieder nicht. Mal gab es eine Antwort, Mal wieder nicht. Mal verweigerte es die Antwort im Vornherein, Mal wiederum nicht. So ein unlogisches Wesen.
„Du denkst wieder laut", unterbrach der Flauschball meine Gedanken.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht mache.", entgegnete ich.
„Doch, du fängst an leise vor dir herzumurmeln, umso stärker du dich in etwas verkopfst. Und so unlogisch bin ich auch wieder nicht. Nur weil du meine Logik nicht verstehst, heißt es noch lange nicht, dass es keine gibt. Aber wir schweifen ab: was war deine Frage?"
So ein geheimnisvolles kleines Tier, dachte ich mir bevor ich meine Frage stellte:
„Wieso das ganze? Was möchtest du mir damit sagen?"
„Was meinst du?", entgegnet sie mir.
„Du weißst schon, du musst es doch wissen, denn wenn ich, wie du sagst, anfange zu murmeln, wenn ich intensiv denke, dann musst du die Frage doch schon einmal mitbekommen haben."
„Du vergisst, dass ich keine Gedanken lesen kann", antwortete sie mir, bevor sie sich das Grinsen nicht verkneifen konnte und mich der Ton meines Weckers zurück in mein Bett holte.