23. Türchen

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Lange schlugen die Gedanken an dem Tag auf mich ein. Letztendlich beschloss ich zu warten bis mich das Tier wieder mit in eine Welt entführt, doch waren wir an diesem Abend nicht und die danach auch nicht. So wie die Fenster bedeckt waren, so schien es auch keinen Weg unter das Bett. Ich flehte das Tier die nächsten Tage nur an, doch entweder legte sich die Katze immer danach schlafen oder neigte wie gewohnt seinen Kopf.

„Jetzt komm schon", schrie ich fast dem Wahnsinn verfallen. Vor mir türmten sich die Versuche den Flauschball zu bezirzen. Milch, Fisch, Lamm und Hack. Auch hatte ich es mit Käse, Joghurt und Quark versucht, doch nichts. Nicht die kleinste Regung von diesem undankbaren Tier für das ich meine Vorräte plünderte. Der Kühlschrank ist nun seit zwei Wochen in Gefangenschaft durch den Schnee auch bald leer, genauso wie die anderen Schränke.
„Bitte noch einmal", flehte ich es auf Knien an, „Bitte."
Ich griff die Katze unter die Vorderarme und hielt sie vor mein Gesicht.
„Ach komm schon. Sei so gut", versuchte ich Mitleid zu erzeugen, doch ergebnislos. So ließ ich das Tier nun auch wieder hinunter und ich schmiss mich auf die Couch. Die Katze kletterte neben mich, schnurrte kurz und begann zu schlafen.
„Wieso tust du mir das nur an?", fragte ich flüsternd und verständnislos.
„Wieso nur?"

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