14.12.

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Hi :)

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Clint zeigt auf einen Schneemann und grinst breit. Dann runzelt sich seine Stirn und sie scheinen das Thema zu wechseln, weil ihre Gesichtsausdrücke beim jetzigen Gespräch ziemlich verschieden sind. Bucky errötet. Er kommt sich vor, wie ein Stalker. Unruhig dreht er sich kurz weg, nur, um gleich darauf wieder zu ihnen zu blicken. Er versucht, beschäftigt zu wirken. Soll er einfach gehen? Oder ihn ansprechen?

Während Bucky noch überlegt, zupft plötzlich jemand an seinem Hosenbein. Überrascht sieht Bucky nach unten. Ein kleines Mädchen lacht und sieht zu ihm auf. „Hallo!", ruft sie vergnügt. Bucky muss unweigerlich lächeln. Er geht vor der Kleinen in die Hocke. „Na hallo! Ist das nicht ein bisschen spät für ein junges Mädchen wie dich?" Sie schüttelt energisch den Kopf: „Nein! Ich bin schon groß!" Bucky reißt die Augen auf: „Ach! Na, wenn das so ist..." Hinter der Kleinen taucht ein Paar auf, sehr wahrscheinlich die Eltern. Der Vater schnauft außer Puste: „Tut mir leid, sie ist einfach zu schnell für mich. Morgan, was habe ich dir gesagt über fremde Leute?" Morgan sieht ihren Vater engelsgleich an und murmelt schüchtern: „'tschuldige, Daddy." Dann grinst sie Bucky mit einer stolzen Zahnlücke an und ihre Augen blitzen spitzbübisch.

„Alles gut. Sie ist bezaubernd", sagt Bucky. „Bezaubernd und nervtötend, ja", antwortet die Mutter. Morgan kichert. „Eigentlich wollten wir schon zuhause sein, aber jemand musste unbedingt noch sein Schneeeinhorn zu Ende bauen." „Oh ja! Denn Schneemänner sind laaangweilig", meint Morgan und deutet stolz auf einen Haufen Schnee, in dem Bucky mit Mühe Körper, Kopf und Ohren erkenne kann. Aus der Stirn ragt eine Karotte als Horn. „Da liegst du nicht falsch", muss Bucky zugeben, „Schneeeinhörner sind auf jeden Fall viel cooler." Morgan lacht fröhlich und ihre Eltern sehen sich lächelnd an. „Danke, dass Sie sie für uns abgefangen haben", sagt der Mann dann und die Mutter ergreift Morgans Hand. „Immer wieder gern." „Hoffentlich nicht", lacht die Mutter und sie verabschieden sich. Morgan winkt Bucky gut gelaunt.

Bucky hockt noch einige Sekunden und starrt ihnen hinterher, bevor er plötzlich Clints Stimme hinter sich hört. Er hat fast vergessen, was er vorher hier gemacht hat. Bucky blickt über seine Schulter, aber Clint redet nicht mit ihm, sondern mit der Frau. „... dann habe ich ihn halt zum Essen eingeladen." Bucky wird hellhörig und richtet sich auf. Clint ist einige Schritte weitergegangen, ohne ihn zu bemerken. „Du weißt doch, wie vernarrt Wanda in Steve Rogers Werke ist und ich wollte ihr eine Karte besorgen. Das war die perfekte Gelegenheit!" Buckys Stirn runzelt sich. Wie? Er steht wie erstarrt da. Plötzlich spürt er die Kälte des Winters viel stärker als zuvor. „Du willst mir ernsthaft sagen, dass du mit jemanden, den du nicht leiden konntest, auf ein Date gegangen bist? Um an eine Karte für eine Ausstellung..."

Bucky hört nichts mehr, außer dem Rauschen seines eigenen Blutes. Möglicherweise sind die beiden auch außer Hörweite – jedenfalls ist Bucky wie eingefroren. Clint wollte... nur die Karte? Von Anfang an? DESHALB hat er ihn zum Frühstück eingeladen? DESHALB waren sie in dem Café zusammen? DESHALB hat er ihn zum Filmenachmittag eingeladen?

Bucky weiß nicht, wieso ihn das so hart trifft. Er weiß nur, dass seine Enttäuschung sich in Ärger auflöst und er ohne einen Blick zurück in die entgegengesetzte Richtung aus dem Park stampft.

18.12.

„Ich habe 14:00 Uhr gesagt. Ganz sicher." Clint tigert im Wohnzimmer herum. Pietro verdreht die Augen. „Es ist ja erst 15 nach, bestimmt ist er nur aufgehalten worden", versucht Wanda ihn zu beruhigen, klingt jedoch irgendwie belustigt. „Können wir trotzdem schon mit einem Film starten? Wir nehmen einen Klassiker, den jeder kennt, dann ist es halb so schlimm, wenn er den Anfang verpasst!", meldet sich Kate von der Couch. Sie hat das Popcorn bereits halb aufgegessen. Trotz Weihnachtszeit – Popcorn muss sein! „Nein, wir warten", meint Clint bestimmt und Kate stöhnt genervt auf. „Ich starte um 25 nach 2 mit Home Alone, egal, ob Mister James Bucky hier auftaucht oder nicht", sagt sie dann und versucht, eine Backzeitschrift zu erreichen, ohne von der Couch aufstehen zu müssen, was in einer seltsamen Yogaposition endet.

Clint späht alle paar Sekunden aus dem Fenster, bis Wanda ihm eine Tasse Kaffee in die Hand drückt und zum Sofa schiebt. „Wir haben eine Klingel, weißt du? Mit ihrer Hilfe werden wir auch so bemerken, ob unser Gast schon hier ist." Clint lässt sich missmutig neben Kate fallen. Er stopft sich eine Handvoll Popcorn in den Mund und sagt nichts, als Kate den Film schon zwei Minuten vor 25 startet. Anfangs blickt Clint immer wieder auf die Uhr, aber dann zieht ihn der Film und die vertraute Gesellschaft seiner Freunde in einen Bann und als ihm Bucky wieder in den Sinn kommt, ist es bereits 14:53. Clint runzelt die Stirn: „Was ist, wenn etwas passiert ist?" „Unwahrscheinlich", antwortet Wanda sofort, „Vielleicht ist spontan etwas dazwischengekommen und ihr habt ja auch nicht Nummern ausgetauscht, also kann er dich nicht wirklich erreichen." Klingt... logisch. Ja. Wahrscheinlich hat er noch etwas erledigen müssen und wie soll er Clint auch Bescheid geben? Der Blonde ist jetzt ruhiger.

Aber Bucky kommt nicht um 15:00, und auch nicht um 16:02, als sie Home Alone beenden und Wanda auf While you were sleeping mit Sandra Bullock und Bill Pullman besteht. „Es ist ein Weihnachtsfilm!" „Ist es nicht!", ruft Pietro. „Wenn Die Hard ein Weihnachtsfilm ist, dann auch der hier!" Clint lässt die beiden diskutieren – seine Finger beginnen, nervös auf jede Oberfläche zu klopfen, die er erreichen kann.

Um 16:24, endlich, klingelt es an der Tür...

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Uuuuuund....?

Ravie

All I Want For Christmas Is You - (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt