K A P I T E L 5

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Es verletzte mich ein wenig dass Raban sich an nichts erinnern konnte, weil wir uns schon recht gut verstanden haben. Aber zu wissen dass es nur die betrunkene Version von ihm war, tat schon ein wenig weh. Ob der nüchterne Raban auch so cool drauf ist wie seine betrunkene Version? Oder ist er immernoch ein Arschloch wie sein 13 jähriges Ich?

Ach was soll's. Ich kehrte den Jungs den Rücken zu und machte Pancakes. Gedanklich war Ich beim gestrigen Abend und blendete die anderen komplett aus. Ich musste daran denken wie Raban meinte ich sei Wunderschön. Ein Teil von mir wünschte sich, dass er es ernst meinte, aber auf der anderen Seite wusste Ich, dass er alles was er an dem Abend gesagt hat nichts von Bedeutung war.

Plötzlich legte mir jemand die Hand auf meine Schulter und Ich kam zur Realität zurück. Ich sah zur Seite und sah in ein Paar Teddybär braune Augen. Es war Raban der mir seine Hand auf die Schulter legte. "Das war gerade übrigens ein Scherz, ich erinnere mich noch an dich, so einfach werde Ich dich nicht vergessen", sagte er während er mir in die Augen schaute ohne auch nur einmal wegzuschauen.

In meinen Körper brach ein Kribbeln aus als Ich seine Worte in meinem Kopf wiederholte, So einfach werde Ich dich nicht vergessen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und mir fiel ein Stein vom Herzen, von dem ich nicht wusste, dass er mir auf dem Herzen liegt. Raban lächelte jetzt auch leicht und sein Blick schweifte zu den anderen die gerade wieder in die Küche kamen.

Ich habe nicht mal mitbekommen dass Sie nicht mehr da waren. Raban entfernte sich von mir und setzte sich wieder an die Küchentheke. Ich lächelte immernoch wie ein Idiot. Markus sah mich verwirrt an, und mein Lächeln verschwand sofort und ich drehte mich wieder um und machte die Pancakes weiter.

...

Ich lag inzwischen wieder in meinem Bett und Raban und Maxi waren auch schon längst nicht mehr bei uns. Sie gingen direkt nach dem Frühstück nachhause, aber kommen heute Abend wieder mit den anderen. Ich weiß nicht wieso, aber Ich freute mich, dass Sie wiederkamen. Okay wen will ich hier belügen. Ich freu mich dass Raban kommt.  Ich spiele seit Stunden die Situation von vorhin immer wieder in meinem Kopf auf Dauerschleife ab.

Dieser Satz dass er mich nicht so einfach vergessen könnte löste etwas in mir aus. So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt. Kann man nach so kurzer Zeit etwas für jemanden empfinden? Vielleicht sind es auch einfach meine Hormone die gerade nur etwas verrückt spielen.

Ich beschloss meinen Kopf frei zu kriegen und sprang aus dem Bett. Raban muss aus meinem Kopf verschwinden. Jetzt. Ich schnappte mir meine Jacke und meine Schlüssel. Ich ging rüber in Markus Zimmer. Er saß auf seinem Bett und schaute auf sein Handy. "Ich geh Raus für paar Stunden", sagte Ich. Markus nickte nur und Ich lief aus der Tür raus. Ich schnappte mir mein Motorrad und fuhr los.

Ich fuhr an meinen Lieblingsplatz an den Ich oft fahre wenn Ich meinen Kopf frei kriegen muss oder wenn Ich mal mit meinen Eltern oder Markus gestritten habe und einen Ort für mich brauchte.
Es war ein kleiner Hügel von dem man perfekt auf die ganze Stadt schauen konnte. Ich stellte mein Motorrad ab und setzte mich auf einen Stein und sah auf die Stadt herab. Die Sonne ging langsam im Hintergrund hinunter und ein leichter Wind wehte mir durch die Haare. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment.

Das einzige Problem war dass Er mir immernoch nicht aus dem Kopf ging. "Ah Scheiße!" murmelte Ich leise und warf einen kleinen Stein den Hügel hinunter. Verzweifelt ließ ich mich wieder auf den Stein fallen und seufzte.

...

Ich fuhr gerade wieder unsere Einfahrt hoch und sah dort ein paar Motorräder stehen. Das heißt die Jungs sind da. Ich stellte mein Motorrad in der Garage ab und ging zur Haustür. Als Ich klingelte öffnete kurze Zeit später Markus die Tür und Ich ging rein und direkt hoch auf mein Zimmer. Markus folgte mir überraschenderweise, weshalb ich verwirrt stehen blieb. "Ich wollte nur sagen dass wir unten im Keller sind und Filme schauen, falls du kommen willst, Raban fragt nämlich nach dir und die anderen auch", sagte er. Ich nickte, "Ich komme gleich gib mir 5 Minuten", und ging weiter in mein Zimmer.

𝐖𝐀𝐑 𝐎𝐅 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓𝐒 ~ Raban ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt