K A P I T E L 16

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'Können wir reden?'

Ich starrte auf diese Nachricht für einige Sekunden, was sich jedoch wie eine Ewigkeit anfühlte. Will ich mit ihm reden? fragte ich mich selbst. Ich fragte mich auch was dann passieren wird, worüber er reden möchte und ob es die Situation schlimmer machen wird. Ich sah von meinem Handy auf und schaute nun wieder in Rabans dunkle Augen.

Er starrte mich an und wartete sehnsüchtig auf eine Antwort. Ich sah einen Hauch von Schmerz in seinen Augen die sonst eigentlich immer vor Freude strahlten. Mein Blick schweifte wieder auf mein Handy, auf seine Nachricht.

Ich zog meine Vorhänge wieder zu. Und ging aus meinem Zimmer. Ich schlich mich leise die Treppe hinunter und huschte schnell in den Garten wo Raban stand. Sein Kopf war gesunken und er sah enttäuscht auf den Boden. Er bemerkte mich erst nicht, erst als ich auf einen Ast trat und er das knacken hörte. Sein Kopf schoss in die Luft und er sah mich endlich.

Seine Augen leuchteten auf und auf seinen Lippen breitete sich ein kleines grinsen aus. "Lily." flüsterte er und im nächsten Augenblick schlang er seine Arme ganz fest um meinen Hals. Ich blieb starr stehen und bewegte mich nicht. "Lily es tut mir so leid, ich hab mich verhalten wie der größte Vollidiot." murmelte er leise und ließ mich wieder los. Ich sagte nichts, ich schaute ihn nur ernst an.

"Lily du musst mir glauben, ich weiß nicht wieso ich sowas gesagt habe, es tut mir wirklich leid, es war nie meine Intention dich zu verletzen", murmelte er. Sein Blick senkte sich und er sah auf den Boden. Ich konnte ihm nicht böse sein, wie auch wenn er mich mit diesen Teddybär Augen ansah. Ich grinste ein wenig bei dem Gedanken an seine Augen und im nächsten Moment schlang ich meine Arme um seinen Hals und drückte ihn fest an mich. Ohne zu zögern schlang er seine Arme fest um meine Hüfte, und atmete erleichtert aus.

"Ich werde dich nie wieder verletzen Lily, das schwöre ich dir." Ich lächelte und ließ von ihm los. "Es ist schon spät du solltest lieber hier bleiben, ich möchte nicht, dass dir noch etwas passiert, also komm." Ich nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her. Er grinste, "Du sorgst dich um mich?" fragte er mit seinem frechen grinsen. Ich rollte spielerisch die Augen, "Bild dir bloß nichts ein Bieling." flüsterte ich.

"Ich weiß doch wie sehr du mich liebst." Ich sah zu ihm und er grinste nur frech. "In deinen Träumen." antwortete ich und grinste.  Dabei hatte er verdammt noch mal recht, ich liebte ihn sehr, so sehr, dass ich eine Kugel für diesen Jungen einfangen würde wenn ich müsste.

Wir schlichen beide zurück in das Haus die Treppe hoch, jedoch kam in dem Moment Markus aus seinem Zimmer. "Scheiße" flüsterte ich und nahm panisch Rabans Hand und schubste ihn in das nächstliegende Zimmer und schloss die Tür hinter uns. Es war das Gäste WC. Es war klein und viel zu eng für zwei Personen.

Ich drückte Raban gegen die Wand und hielt meine Hand vor seinen Mund. Von draußen ertönte Markus Stimme. "Lily?" rief er. Ich sah zu Raban der mir mit seinen Augen versuchte klar zu machen dass ich etwas sagen sollte. "Ja?" rief ich nun und sah Raban an. "Nichts, wollte nur sicher stellen das du es bist und kein Einbrecher oder so," rief Markus und ich verdrehte die Augen. "Wieso sollte hier jemand einbrechen du Idiot," rief ich genervt und Raban kicherte gegen meine Hand. "Kann doch sein man aber ist jetzt auch egal." rief er und ich hörte wie er die Treppe hinunter ging. "So ein Idiot," murmelte ich und ließ von Raban los.

Erst jetzt bemerkte ich wie eng wir aneinander standen und ich spürte wie mein Herzschlag immer schneller wurde und ich sah hoch zu Raban. Er schaute bereits zu mir und wir hielten für einige Sekunden Augenkontakt bis er sich räusperte. "Vielleicht sollten wir jetzt schnell hier raus, bevor Markus wieder hochkommt." flüsterte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ich nickte nur und öffnete langsam die Tür und schaute ob die Luft rein war. Ich nahm Rabans Arm und zerrte ihn in mein Zimmer. Ich schloss meine Tür ab falls Markus kommen sollte. Sicherheitshalber.

Ich seufzte und drehte mich zu Raban der auf meinem Bett saß und mich ansah. Wie er dort saß und mich ansah sah so niedlich aus weshalb ich grinsen musste wie ein Idiot. Er sah mich verwirrt an. "Was?!" fragte er und grinste. Ich schüttelte den Kopf, "Ach nichts, wir sollten schlafen gehen." sagte ich und ging auf mein Bett zu. Raban stand auf und wollte sich auf mein Sofa legen, "Was machst du da?" fragte ich verwirrt. Er blieb stehen, "Ich wollte mich hinlegen" murmelte er verwirrt. "Doch nicht auf dem Sofa, beweg dich hier her jetzt." Er sah kurz zu mir bis er dann zu mir in mein Bett kam.

Er legte sich hinein mit ein wenig Abstand zu mir. Für einen kurzen Moment war eine unangenehme Stille zwischen uns bis Raban die Stille unterbrach. "Steht das Angebot mit dem Kuscheln noch?" murmelte er unsicher. Mein Herz sprang vor Freude auf und ohne was zu sagen rutschte ich näher an ihn ran und kuschelte mich an ihn. Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher an sich ran. Ich lächelte für mich selbst und schloss meine Augen. Er streichelte vorsichtig über meinen Rücken bis wir beide einschliefen.

𝐖𝐀𝐑 𝐎𝐅 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓𝐒 ~ Raban ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt