K A P I T E L 9

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"Du siehst aus als bräuchtest du jemanden zum reden", Juli setzte sich mir gegenüber an die Küchentheke und schenkte mir ein leichtes Lächeln. Ich liebe es wie fürsorglich Juli ist, definitiv mein Lieblings Freund von Markus. "Ich könnte ehrlich wen gebrauchen gerade", sagte ich leise und hob mein Kopf an um Juli anzuschauen. "Na komm erzähl", Juli verschränkte seine Finger ineinander und schaute mich gespannt an. Und dann begann ich ihm von dem Vorfall Gestern zu erzählen.

...

Zwanzig Minuten und unzählige Tränen später saß Juli neben mir und hatte mich in einer seitlichen Umarmung. Mein Kopf lag auf seiner Schulter und er streichte sanft über meinen Rücken. Tränen flossen einzelnd meine Wange hinunter, aber das war mir egal. Ich vertraue Juli und ich habe auch kein Problem vor ihm zu weinen. Ganz im Gegenteil fühlt es sich gut an mit jemanden über seine Probleme zu sprechen.

"Raban ist übrigens auch hier, er ist unten und soweit ich mich nicht verguckt habe sah er mindestens genauso schlimm aus wie du, was bedeutet es beschäftigt ihn sehr, ihr solltet ehrlich miteinander reden." Juli ließ mich los und wischte die restlichen Tränen weg. "Ich weiß nicht ob das so gut ist, was wenn das alles nurnoch schlimmer macht?", er schüttelte den Kopf, "Ihr braucht euch, das ist so offensichtlich." Ich sah hoch zu Juli und zum ersten an diesem Tag lächelte ich. "Ich muss mit ihm reden." und somit sprang ich auf und lief runter in den Keller.

Als ich den Raum betrat war kein Raban weit und breit zu sehen. Maxi sah mich verwirrt an, "Suchst du wen?" fragte er und ich nickte, "Ja, Raban." Maxi grinste und deutete auf die Tür, "Er ist gerade rausgegangen." Ich nickte nur und verschwand wieder. Ich suchte ihn eine Weile im ganzen Haus aber ich fand ihn nicht. Wieso ist dieses Haus so riesig?! Ich gab auf und ging die Treppe hinauf bis ich im oberen Flur stand. "Raban", flüsterte ich als Ich ihn in vor meiner Zimmertür stehen sah.

Raban hörte mich anscheinend denn er drehte sich um sobald er seinen Namen hörte. "Lily." sagte er und atmete erleichtert aus und kam auf mich zu. "Hör zu." sagten wir beide gleichzeitig und fingen daraufhin an zu lachen. "Okay du zuerst", sagte Ich und Raban begann zu reden. "Also wegen der Sache Gestern, ich denke es wäre besser es alles zu vergessen und uns wieder zu vertragen, du bist nämlich die Schwester einer meiner besten Freunde und wir werden uns öfter begegnen, also wäre es blöd wenn böses Blut zwischen uns herrscht."

Ich bin also nur die Schwester seines Freundes, damit haben sich so einige Fragen wohl geklärt...Es wäre besser das zu akzeptieren denke ich. "Ja du hast recht", war das einzige was ich noch rausbringen konnte. Ich versuchte meine Tränen so gut es ging zu unterdrücken. Raban schaute mich an und lächelte leicht. Es schien mir aber so als wäre es ein aufgezwungenes Lächeln. "Also alles wieder gut?" Er öffnete seine Arme und ich nickte, "Ja alles wieder gut." sagte ich leise und kam ihm näher um ihn in den Arm zu nehmen.

Wir umarmten uns feste und lange so als wäre das unsere letzte Umarmung. Als wir uns nach einiger Zeit lösten standen wir nur da und starrten uns gegenseitig in die Augen. Diese Gottverdammten Augen. Wenn ich könnte würde ich am liebsten nurnoch in seine Augen schauen und nichts mehr anderes tun. Es war ruhig um uns herum, nur wir wie wir uns gegenseitig anstarrten und grinsten wie die größten Idioten.

"Hast du lust auf ein kleinen Road-trip, nur wir beide?" fragte Raban plötzlich und ich sah ihn überrascht an. "Wie? Jetzt?" Er nickte nur während sein Gesicht strahlte. Da kann ich doch nicht nein sagen. "Worauf warten wir noch?!" sagte ich und nahm seine Hand. Raban lächelte und wir stürmten in den Flur. Wir haben den anderen nichts gesagt, sondern sind sofort aus dem Haus gegangen. Wir stiegen auf Rabans Motorrad und er schaltete seine Maschine an. "Bereit?" fragte er und sah nach hinten zu mir. Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und nickte. "Na dann los."

𝐖𝐀𝐑 𝐎𝐅 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓𝐒 ~ Raban ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt