K A P I T E L 17

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Es sind einige Tage vergangen seit Raban sich bei mir entschuldigt hat, und in den Tagen ist viel passiert. Markus hat Raban beim rausschleichen aus meinem Zimmer erwischt und es endete in einem riesen Streit, wäre mein Vater nicht dazwischen gegangen wären sie aufeinander losgegangen. Seit dem reden die beiden nicht mehr. Markus ist sauer auf ihn wegen mir und Raban ist sauer weil Markus überreagiert hat. Seitdem ist die Gruppe auch gespalten, die einen hängen mit Markus ab und nur Joschka ist Raban treu und ist bei ihm geblieben.

Ich habe Raban auch seitdem nicht mehr gesehen. Wir haben nur miteinander geschrieben da wir beide angst hatten, dass Markus uns zusammen sieht. Ich verbrachte die meiste Zeit in meinem Zimmer und versuchte Markus so gut es ging zu vermeiden und es hat auch gut geklappt bis jetzt.

...

Es war der Tag der Gala meiner Eltern. Jedes Jahr wurde diese blöde Gala veranstaltet und alle wichtigen Leute in Grünwald wurden zu dieser Gala eingeladen. Die meisten Leute kannte ich nicht bis auf Maxis Vater. Die Gruppe wurde auch von Markus eingeladen, alle kamen bis auf Raban. Sogar Joschka war hier. Ich stand zusammen mit Juli an einem der Stehtische im Saal wo die Veranstaltung stattfand und mein Blick schweifte von einer Person zu anderen bis ich bei meinem Bruder hängen geblieben bin.

Markus unterhielt sich mit unserem Vater und noch einem Mann den ich nicht kannte. Er bemerkte anscheinend dass ich gerade auf ihn starrte, den unsere Blicke trafen sich und sein lächeln verschwand. Er sah mich nicht böse an oder lächelte, es war ein ausdrucksloses starren. Ich schaute wieder weg und in diesem Moment ging die riesige Tür auf. Alle verstummten und die Tür quietschte als sie langsam aufging.

Ich traute erst meinen Augen nicht als ich Raban in der Türschwelle stehen sah. Instinktiv wanderte mein Blick zu Markus der Raban ansah als ob er ihn gleich umbringen würde. "Oh nein." murmelte ich, und im nächsten Augenblick lief Markus auf Raban zu. Ich begann auch auf Markus loszugehen, jedoch zog Juli mich zurück. "Mach es nicht Lily." sagte er besorgt. "Wenn ich da jetzt nicht dazwischen gehe eskaliert es gleich also lass mich los Juli." rief ich und riss meinen Arm aus seinem Griff.

Ich lief schnell auf Markus zu, "Markus stop." hallte meine Stimme durch den Saal. Ich nahm seinen Arm  und zog ihn zurück. "Lily lass los du hast keine ahnung davon, halt dich da gefälligst raus." zischte er und riss seinen Arm wieder los. "Nein du hörst mir jetzt mal zu, wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst dann bist du für mich gestorben Markus, das schwöre ich dir." zischte ich und sah ihm ernst in seine vor Wut geströmten Augen.

"Er hat dir weh getan Lily, er ist ein Bastard er verdient nichts anderes." murmelte er, ich schüttelte den Kopf,  "Nein." flüsterte ich während Tränen meine Augen durchfluteten. Er sagte nichts sondern lief an mir vorbei. Panisch sah ich ihm hinterher, ich wusste nicht was ich noch tun konnte.

"Ich liebe ihn!!"

Die Worte hallten laut durch den leisen Saal und ich war selbst schockiert wie alle anderen hier, dass diese bedeutenden Worte aus mir rauskamen. Aber es war nicht gelogen ich liebte diesen Jungen so sehr, ich kann es nicht in Worte fassen.

Markus blieb stehen als er diese Worte hörte. Ich sah zu Raban, der mich mit großen Augen ansah, in denen sich ebenfalls Tränen bildeten. Er lächelte mich an und auf meinen Lippen formte sich ebenfalls ein kleines Lächeln. Markus drehte sich um und sah mich verwirrt an. "Du weißt doch garnicht was Liebe ist." Er sah mich ernst an und kam jetzt auf mich zu.

Ich starrte ihn eine Weile an, bis doch noch was aus mir raus kam.

"Wenn mein Herz jedes mal tausend Saltos macht wenn ich ihn sehe, und mein Bauch explodiert sobald er mich mit seinen wunderschönen Augen anschaut oder mich anlächelt, und ich mich jedes mal wie ein kleines Kind freue wenn er in meiner Nähe ist, und seine Umarmungen sich wie Zuhause anfühlen und ich ständig diese Sehnsucht nach ihm habe, dann denke ich schon dass ich weiß was Liebe ist." Tränen liefen über meine Wangen während ich vor Markus stand und ihm in die Augen sah.

Es fühlte sich gut an endlich meine Gefühle auszusprechen, zwar weiß ich nicht ob es so eine gute Idee war es vor Menschen zu tun die ich nicht kannte, aber ich wollte meinem Bruder beweisen das Raban mich glücklich macht und nicht anders rum.

Markus lief eine kleine Träne über die Wange. "Glaubst du mir jetzt, dass Raban mich glücklich macht und mir nicht weh tun wollte?", flüsterte ich. Er nickte langsam und drehte sich zu Raban um. Er lief auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Ich lächelte während alle um uns herum jubelten. Ich war mir sicher alle waren froh, dass der Streit zwischen den Menschen die ich am meisten liebte vorbei war.

Die beiden lösten sich von einander und Rabans Blick schweifte zu mir. Unsere Augen trafen sich und er lief auf mich zu. Ich begann ebenfalls auf ihn zu zu laufen und sprang ihm in die Arme sobald die Distanz von uns überwunden war. Er drückte mich ganz fest und wir verweilten eine Weile in der Umarmung.

Als wir uns lösten sah er mir tief in meine Augen, "Ich weiß nicht wie ich es in Worte fassen soll was ich für dich fühle Lily, denn du hast alles schon gesagt was man gesagt haben könnte." sagte er, "Weißt du man sagt ja immer es gibt viele Fische im Meer und dass man immer weiter schwimmen soll bis man den richtigen findet, und ich habe meinen besonderen Fisch soeben gefunden." führte er fort und nahm meine Hände in seine. "Ich liebe dich auch meine Lily." Er lächelte mich an bis er mich wieder in den Arm genommen hat.

Kurz darauf kamen die anderen zu uns und umarmten uns von allen Seiten.

𝐖𝐀𝐑 𝐎𝐅 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓𝐒 ~ Raban ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt