K A P I T E L 15

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Eine unangenehme Stille breitete sich im Raum aus und keiner wusste so genau was sie sagen sollten. Ich starrte Raban für einen kurzen Moment an. Raban sank seinen Blick und sah auf den Boden. Tränen formten sich unkontrolliert in meinen Augen und ich sah von ihm weg. Juli merkte dass ich kurz davor war in Tränen auszubrechen, deshalb kam er auf mich zu und zog mich aus dem Raum in den Flur. Er wusste dass ich auf keinen Fall vor Raban weinen wollte.

Wir blieben im Flur stehen und sobald Juli seine Arme um mich legte liefen die ersten Tränen meine Wangen hinunter. Ich drückte mich fest an Julis Körper und schnaufte unkontrolliert und weinte in seine Schulter. Juli sagte nichts, er streichte mir nur sanft über die Haare. Es beruhigte mich komischerweise und nach kurzer zeit wurden es immer weniger Tränen und das schluchzen hörte auf. "Es tut mir so leid." flüsterte er und ließ langsam von mir los. "Nein du musst dich nicht entschuldigen für etwas was du nicht getan hast." murmelte ich leise und sah zu ihm hoch.

Er kam näher und wischte mir die letzten Tränenreste mit seinem Daumen weg und lächelte mich leicht an. "Er ist deine Tränen nicht Wert Lily." Juli hatte recht, er war das alles nicht Wert. Trotzdem verletzte es mich. "Wir finden dir schon einen besseren Jungen der es mehr verdient von dir geliebt zu werden." sagte er und nahm mich wieder in den Arm. Es gibt aber keinen besseren als Raban.

...

Es sind einige Stunden vergangen, in denen haben wir zusammen mit den anderen das Haus aufgeräumt und alles entsorgt bevor unsere Eltern wieder aus ihrem Urlaub zurück waren. Die anderen sind alle gegangen bis auf Juli und Maxi. Unsere Eltern sollten jeden Moment wieder da sein. Während wir gewartet haben saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer und haben eine Serie gemeinsam geguckt. Ich lag in Julis Armen und starrte auf den Fernseher mit meinen Gedanken bei Raban.

Seine Worte spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab und tausende Gedanken schossen durch meinen Kopf. Ich habe seitdem auch kein Wort mit ihm gesprochen. Er ist nach dem Juli mich in den Flur gezogen hat ohne etwas zu sagen einfach gegangen. Es machte mich so wütend und traurig zu gleich.

Juli holte mich aber wieder aus meinen Gedanken in dem er mit seiner Hand vor meinen Augen rumwedelte. Ich sah zu ihm und an seinem Blick wusste ich dass es ihm klar war woran ich gerade dachte. "Ich weiß nicht was ich sagen kann Lily die Situation gerade ist einfach nur beschissen, aber die ganze Zeit daran zu denken ist auch nicht gut, lass ihm Zeit vielleicht kommt er wieder und wenn nicht dann musste du einfach drüber hinweg kommen." versuchte Juli mir seufzend zu erklären. Ich nickte nur und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab.

Ich bin so dankbar dass Ich Juli habe, er ist wie mein platonischer Seelenverwandter, er versteht mich und ist immer für mich da. Ich kuschelte mich mehr an ihn und währenddessen schweifte mein Blick zu Markus der an seinem Handy war. Ich war mir absolut sicher dass Markus sauer war wegen der ganzen Raban Sache, ich sollte noch mit ihm reden dachte ich mir, und dann hörte ich plötzlich einen Schlüssel. Unsere Eltern. Markus Blick schweifte zu mir und wir starrten uns nur an.

Die Tür öffnete sich und unsere Eltern kamen kichernd rein. Wir blieben sitzen jedoch rutschte ich von Juli weg. Nicht das die noch auf dumme Gedanken kommen. Juli dachte anscheinend das selbe und rutschte auch ein stück weiter von mir weg. "Markus,Lily!!!", brüllte meine Mutter und plötzlich steckte sie ihren Kopf durch die Tür und ihre Augen leuchteten auf. "Ach hier seid ihr." rief sie aufgeregt und kam rein. "Und Maxi und Juli sind auch hier, wunderbar." Sie schenkte beiden ein Lächeln während ich verwirrt zu Markus sah.

Diese gute Laune war etwas neues und ungewöhnlich, da sie sonst eigentlich etwas grimmiger war. Nicht dass es was schlechtes ist, aber es war komisch. Markus sah mich ebenfalls verwirrt an. Plötzlich ging Mama auf ihn zu und nahm ihn fest in den Arm. Markus versuchte alles um sich aus dieser Umarmung zu befreien aber sie hatte ihn so fest im Griff es war witzig da zuzusehen. "Ihr süßen ich hab euch so vermisst." murmelte sie und drückte Markus noch fester.

...

Es war mittlerweile spät am Abend, Maxi und Juli sind nach dem Abendessen nachhause gegangen und seitdem war ich in meinem Zimmer und lag den restlichen Abend im Bett und sah mir eine Serie an. Ich spürte langsam wie ich kurz davor war einzuschlafen, jedoch weckte mich eine Benachrichtigung wieder auf. Ich nahm mein Handy und sah nach. Ich starrte auf den Bildschirm als ich sah von wem diese Nachricht war.

Raban. Ich hab kurz gewartet bis ich auf die Nachricht gegangen bin und sie gelesen habe.

"Geh mal an dein Fenster." las ich. Ich sah verwirrt von meinem Handy auf und mein Blick schweifte zum Fenster. Langsam stieg ich aus meinem Bett und ging an mein Fenster. Ich öffnete vorsichtig die Vorhänge und sah hinaus.

Raban stand unten vor meinem Fenster und als ich hinunter sah trafen sich unsere Blicke. Er sah mich eine Weile nur an bis er wieder auf sein Handy schaute und etwas tippte. Mein Handy vibrierte wieder und ich sah auf seine Nachricht.

𝐖𝐀𝐑 𝐎𝐅 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓𝐒 ~ Raban ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt