Kapitel 8

724 15 1
                                    

Am Abend nach dem Essen, das natürlich ich gekocht habe, lag ich mit dem Rücken auf der Planke, während meine Beine etwas baumelten und sah in den Himmel voller Sterne. Ich spürte leicht den Wind an mir vorbeiziehen und roch den Meerduft in meiner Nase. Früher tat ich das oft, beinahe jeden Tag, jetzt weiß ich wieder wieso. Es ist ein unglaublich schönes und befreiendes Gefühl hier zu liegen und zu entspannen. Soweit man das auf einer kleinen Planke, die mehrere Meter über dem Meer lag konnte, aber wie gesagt mir fiel es leicht.

Ich drehte meinen Kopf etwas zur Seite und sah die angeblich gefährliche Insel die links von mir lag. So friedlich wehren die Bäume im Wind und so friedlich schlugen die Wellen sanft gegen die Felsen. Niemals kann diese Insel böse sein, eventuell die Tiere im Jungel, aber sonst.

Ich sah wieder nach oben, beobachtete die Sterne und wünschte mir nichts sehnlicher als dort einmal langzufliegen.
Plötzlich zuckte ich zusammen, zwei Meter über mir flog ein Schatten entlang, jedoch war er bereits einen Augenblick später wieder verschwunden. Das war nicht möglich, ich bin sicher ich habe es mir eingebildet. Ich schüttelte einmal den Kopf und sah zur Ablenkung zur Insel herüber.

Dort in der Ferne, alleine am Strand, stand eine Gestalt, sie blickte hinaus aufs Meer, genau auf das Schiff und rührte sich sonst nicht. Ein Blinzeln später war die Person ebenfalls verschwunden und ich bekam es mit der Angst zutun. Hastig stand ich auf und lief, mit dem Gefühl beobachtet zu werden, schnell in meine Kajüte, wo ich mich gleich ins Bett legte.

Im Bett ließ das Gefühl endlich nach, jedoch nur solange bis ich die Augen schloss. Wenn ich sie öffnete sah ich aber niemanden, doch das Gefühl wollte einfach nicht verschwinden.

Eilig stand ich auf und ging mit flauem Gefühl im Magen zur Capitainskajüte, dessen Tür ich ohne zu klopfen öffnete und mich wie selbstverständlich zu meinem Vater ins Bett legte. Er schloss, sobald er mich bemerkte, seine Arme um mich und so schliefen wir Arm in Arm ein, wie es viel öfter sein sollte.

~~

Die Sonne weckte mich am nächsten Morgen sanft, indem sie ihre warmen Strahlen liebevoll auf mein Gesicht scheinen ließ. Flatternd öffnete ich die Augen und pustete äußer unelegant eine angesabberte, blonde Strähne aus meinem Mund. Ups, ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, als ich daran dachte wie ich morgens aussah, wenn ich das Bett verließ. Warum ist dieses Bett auch so gemütlich?

Erst jetzt bemerkte ich meinen Vater, der in einer Ecke der Kajüte stand und mich amüsiert betrachtete. "Sehr hübsch, eine wahre Lady." Lachte er mich jetzt ehrlich aus? "Du solltest dich Mal nach dem Aufstehen erleben, Strubelpeter." Murrte ich leicht genervt. Ja zugegeben ich bin nicht wirklich der Morgenmensch, aber es kann doch nicht normal sein, so früh am Morgen schon so gute Laune zu haben.

"Werd nicht frech Fräulein." Taddelte er mich gespielt und ich musste tatsächlich leicht schmunzeln. "Warum hast du eigentlich so ein tolles Bett und ich nicht?" Er zog die Augenbrauen hoch. "Weil ich der Captain bin."-"Und ich deine Tochter, also blas dich Mal nicht so auf." Schmunzelnd antwortete er, "Zieh dich schnell um, wir wollen gleich auf die Insel gehen." Spielerisch salutierte ich. "Aye Aye Captain!"

Schnell machte ich mich auf den Weg in meine Kajüte. Das war so aufregend. Endlich bekomme ich nach so vielen Jahren wieder Abenteuer.

Kurze Zeit später stolperte ich humpeln auf Deck, wo die Anderen schon warteten. "Bist du sicher, dass wir sie mitnehmen sollen, Hook?" Alle sahen mich misstrauisch an, naja außer meinem Vater. "Wieso sollte sie hier bleiben? Sie ist als Piratin aufgewachsen, die kriegt niemand so schnell klein." Ich warf meinem Vater einen dankbaren Blick zu bevor wir alle das Schiff verließen.

~~

Schon seit gefühlten vier Stunden liefen wir jetzt schon durch ohne jegliche Orientierung durch den Jungel. Ich konnte nur sagen wie es sich anfühlte, denn der Himmel war den ganzen Tag über dunkel und gab keine Aussicht auf eine mögliche Tagesstunde. Das Gestrüpp war so dicht, dass uns David mit seinem Schwert einen Weg hindurch schlagen musste, während Dad immer kleine Kommentare gab, die die Richtung anwiesen.

Ich konnte schon seit einer Stunde nicht mehr, denn auch wenn ich es nicht zugeben wollte setzte mir das gebrochene Bein und das daraus entstehende Humpeln sehr zu. Es war wirklich anstrengend sich mit nur einem Bein fortzubewegen, aber sagen wollte ich nichts, da ich ja darauf bestand mitzukommen und keine Last sein wollte.

"Hey Vicky, alles okay? Du siehst echt fertig aus." Fragend sah Emma mich an. "Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen." Ich lächelte sie so gut ich kann an und unterdrückte die aufkommende Schnappatmung. Doch da ich durch Emma abgelenkt war achtete ich nicht mehr auf den Weg, stolperte und kam sehr schmerzhaft auf meinem, sowieso schon verletzten Fuß auf.

~~~

Votet und kommentiert gerne, es würde mich mega interessieren was ihr über die Geschichte denkt.
Love u<3

Choosing you~Peter Pan~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt