Kapitel 20

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Mir stockte der Atem, als mir erneut bewusst wurde, wie nah wir uns waren. Es waren nicht mal mehr Zentimeter die unsere Lippen noch trennten.

Während mein Gehirn noch verarbeitete was Pan eben sagte, öffnete sich mein Mund schon, um ihm darauf zu antworten.
"Weißt du eigentlich wie nervig du bist, wenn du einfach existierst?" Erschrocken biss ich mir auf die Lippe.

Verdammt das hätte ich nicht sagen sollen! War das zu viel? Wird er jetzt sauer?

Lachend lehnte er sich zu meinem Ohr hinunter und sorgte für Gänsehaut an meinem ganzen Körper.
"Ganz schön frech von dir, genauso hab ich es gern."

Eine seiner Hände schlang sich um meine Taille, während die andere hoch zu meiner Lippe fuhr. Scharf atmete ich ein, als seine Hand leicht meine Oberweite strich und dann meine Lippe mit dem Daumen von meinen Zähnen befreite.

"Hör auf dir ständig auf die Lippe zu beißen, das macht mich noch völlig warnsinnig." Kurz sah ich Pan nachdenklich entgegen, bevor ich mich einen Schritt von ihm entfernte und wieder anfing das zarte Fleisch meiner Unterlippe mit meinen Zähnen zu umschließen.

Nachdem was ich bisher mitbekommen habe, hasst Pan es wenn sich Leute dem was er sagt wiedersetzen, also wird er jetzt entweder sehr wütend und will mir zeigen, dass ,,er der Boss ist" oder er nimmt meinen Trotz mit Humor, was ebenfalls nicht gut wäre, denn das würde heißen er nimmt mich nicht ernst.

Irgendwie fiel mir aber trotzdem ein Stein vom Herzen, als ich sah, dass Pan eher amüsiert als wütend zu sein scheint. Sein intensiver Blick fokussiert sich auf meine Lippen und löste sich nicht als er begann mit mir zu sprechen.

"Es ist süß, wenn du versuchst dich mir zu wiedersetzen, aber wenn ich ein Verbot ausspreche, solltest du dich daran halten, sonst könnte den Leuten, die dir wichtig sind, etwas schlimmes passieren und das wollen wir beide doch nicht."

Etwas erschrocken sah ich ihn an, während meines Zähne endgültig den Druck von meiner Lippe nahmen. Mit solch einer Aussage hatte ich im Traum nicht gerechnet. Langsam merke ich die Wut in mir steigen und bevor ich einen klaren Gedanke fassen konnte, schubste ich ihn schon kräftig zurück.

"Wie kannst du es wagen meiner Familie und meinen Freunden zu drohen? Was denkst du eigentlich wer du bist?! Du kannst mir drohen, wenn du das gerne willst, du kannst mich sogar bestrafen, wenn ich zu weit gehe, aber wenn du meinen Geliebten auch nur ein Haar krümmst kriegen wir beide, du und ich, ein so gewaltiges Problem, dass du nie wieder auch nur auf die Idee kommst jemanden zu bedrohen." Während des Redens kam ich ihm näher und drückte ihm meinen Zeigefinger drohend auf die Brust, um meine Aussage zu unterstreichen.

Ich hatte selber keine Ahnung woher ich den Mut für solch eine Konfrontation nahm, denn um ehrlich zu sein, habe ich noch nie mit einem Menschen so geredet, wie eben mit Pan, welcher auch mehr als überrascht von meinem kleinen Ausbruch schien, doch ich konnte es noch nie leiden, wenn jemand schlecht über meine Familie sprach.

Wütend drehte ich mich auf den Absatz um und stürmte in den Wald, da er mich zu Henry sowieso nicht lassen würde.

~~~

Eine ganze Weile lief ich durch den Wald Neverland's, bis ich plötzlich Meeresrauschen wahrnahm. Sofort entspannte sich mein Körper, als ich mich beeilte so schnell wie möglich an den Strand zu gelangen.

Schon bald sah ich das Glitzern des Mondes auf dem friedlichen Wasser scheinen und nahm meine Schuhe in die Hand, um endlich den angenehmen Sand an den Füßen zu spüren.

Barfuß watete ich im angenehm kühlen Wasser das Ufer entlang und machte mir so meine Gedanken. Über meinen Vater, über Henry und vor allem über Pan. Denn ich verstand noch immer nicht wie es möglich war, dass eine solche starke Anziehung zwischen uns herrschte, obwohl er offensichtlich der Feind war.

Und doch fühlte ich mich in einer komischen, aber sehr intensiven Weise von ihm angezogen. Das schlechte Gewissen deswegen machte mich fertig und ich musste mit jemandem darüber reden. Also machte ich mich auf, Richtung Jolly Roger, denn da konnte ich mit Sicherheit über meine Bedenken reden.

Es dauerte nicht lange bis ich ein kleines Bot am Strand erreichte, dass die Initialen meines Vaters eingeschnitzt hatte und kurzerhand setzte ich mich hinein und ruderte rüber zum großen Schiff, auf dem ich den Großteil meiner Kindheit verbrachte und dessen Besatzung ich als meine Familie bezeichnen würde.

~~

Auf diesem angekommen, ging ich sofort unter Deck, um nach Smee zu suchen, was relativ einfach sein sollte, da er immer wenn er nichts zu tun hatte entweder in seiner Kajüte oder in der meines Vaters war und vor diesem hatte er zu viel Respekt, als das er einfach hinein gehen würde.

Wie erwartet fand ich ihm sofort in seiner Kajüte und als er mich durch die Tür kommen sah, wusste er genau, dass etwas nicht stimmte, also öffnete er einfach nur seine Arme und hielt mich bis ich schlief.

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Votet und kommentiert gerne, es würde mich mega interessieren was ihr über die Geschichte denkt.
Love u<3

Choosing you~Peter Pan~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt