Kapitel 15

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Seit 20 Minuten lief ich bereits im Jungel herum und versuchte die Fährte von Pan's Lostboys zu lesen, welche uns vor kurzem angriffen und mit zwei Verletzten flohen, als ich ein Geräusch hinter mir hörte.

Ich verfestigte den Griff um mein Schwert, welches ich während ich herum wirbelte, zog und sah direkt in das Gesicht meines Vaters, der mir gelassen entgegenblickte. Sofort entspannte ich mich und ließ mein Schwert wieder in seine Scheide gleiten.

"Dad du hast mich erschreckt." Lachend schlug ich ihm gegen die Schulter, während mein Adrenalin immer mehr abnahm. "Entschuldige Darling, ich wollte nur einmal nach dir sehen. Du bist ja nach dem Kampf gleich aufgebrochen, ohne mit jemandem zu reden. Ich wollte sichergehen, dass es dir gut geht."

Wie süß. Und das von dem 'herzlosen Piraten'. Ich fand es immer wieder lustig wie Leute übereinander denken und reden ohne sich zu kennen. So viele Menschen haben Angst vor anderen, nur aufgrund von Gerüchten. Es ist wirklich dämlich ohne eigene Gründe oder Erfahrung immer Furcht zu haben.

Da fiel mir ein, dass ich selber nicht besser war. Auch ich hatte Angst vor einer Person, die mir persönlich nie etwas getan hatte... Pan.

Aber das ist etwas anderes, er hat meinen Freund entführt und meinen Vater vor Jahren hier eingesperrt.
So gesehen habe ich persönlichen Bezug zu seinen schlechten Taten.

"Vivi? Geht es dir gut?" Verwirrt sah ich auf und erinnerte mich, dass mein Vater mich gerade indirekt gefragt hatte, wie es mir geht.
"Oh, ja klar. Mir geht es gut, Dad. Mach dir keine Sorgen. Außerdem bin ich gut ausgestattet." Grinsend zeigte ich auf mein Schwert und wies ihn auf die Pfeile und den Bogen auf meinem Rücken hin.

Wissend, dass ich noch drei Messer versteckt an meinem Körper hatte, nickte mein Vater zufrieden. "Ich bin froh, dass du dich so schön verteidigen kannst, jedoch fühle ich mich trotzdem nicht wohl dich alleine zu lassen." Gerührt von seiner Fürsorge verdrehte ich lächelnd die Augen.

"Dad, wenn das mit Pan funktionieren soll, dann musst du auf mich vertrauen. Wir müssen alleine sein. Ich meine er wird wohl kaum auf mich zukommen, wenn mein Vater die ganze Zeit neben mir steht... Bitte, ich will endlich eine Hilfe sein." Ergeben seufzte er, wissend dass ich Recht behalte.

Kurz stand er noch vor mir und sah mich nachdenklich an. Ich konnte mir ein genervt es Stöhnen nicht verkneifen. Dad hasste es nachzugeben und ich hasste es mindestens genauso sehr. Nach einem kleinen, lieb gemeinten Stups an der Schulter, drehte er sich letztendlich um und ging zurück zum Lager, während ich weiter den Spuren folgte.

~

"Und schon was gefunden?" Genervt drehte ich mich wieder um, damit ich meinem Vater sagen konnte, dass er endlich verschwinden sollte, als ich stockte. Direkt vor mir stand ein gutaussehender, blonder Junge der mich keck angrinste. Leicht schrak ich vor Pan zurück, bevor ich mich zwang mich endlich zusammen zu reißen und nicht wie ein feiger Trottel vor meinen Ängsten wegzulaufen.

Mit einer flüssigen Bewegung nahm ich meinen Bogen und legte gekonnt einen Pfeil an. Nun stand ich, mit gespannten Bogen, vor dem Jungen, den ich dazu bringen sollte sich in mich zu verlieben.

Einige würden vielleicht sagen, dass dies eine ineffiziente Methode sei, jedoch wäre es stark aufgefallen, wenn ich vom einen auf den anderen Tag plötzlich nett zu ihm wäre. Also war ich zur Tarnung noch die ängstliche Begleiterin von Henry's Rettern, um dann nach und nach mit ihm aufzutauen.

Obwohl ich ihn nicht aus den Augen ließ, war er nach einem Wimpernschlag verschwunden und noch bevor ich mich nach ihm umsehen konnte, spürte ich seinen heißen Atem in meinem Nacken, während seine Hände von meinen Schultern langsam über meine Arme glitten, bis sie letztendlich meine Handgelenke umschlossen und diese leicht herunterdrücken.

Ich spürte, wie seine schlanken, langen Finger sanft über meine Haut glitten und überall wo sie mich berührten, ein angenehmes Kribbeln hinterließen. Obwohl mir warm war, fingen die Härchen auf meinen Armen an sich aufzustellen und ihm somit Bestätigung für seine Tat zu geben, weshalb er wissend grinste.

Völlig in Trance ließ mein, von seinem Geruch vernebeltes Gehirn, es einfach ohne jeglichen Wiederstand zu und das obwohl es mir gar nicht gefiel

Glaube ich..

"Was tust du? Lass mich los!" Den Bogen fallen lassend, versuchte ich meine Handgelenke aus seinem Griff zu befreien, worauf er diese in eine Hand nahm und die andere an meine Taille legte.

"Tu nicht so als würdest du das wollen. Ich weiß, dass du insgeheim meine Nähe suchst, Kleines." Er hatte Recht ich genoss seine Nähe, doch das mit uns wäre unmöglich. Wie als würde er meine Gedanken hören, zog er mich an meiner Taille näher zu sich, sodass ich nach hinten stolperte und gegen seine Brust stieß.

Erschrocken schnappte ich nach Luft als ich spürte, wie sein Gesicht sich in meiner Halsbeuge vergrub.

"Bald schon wirst du mir gehören."

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Votet und kommentiert gerne, es würde mich mega interessieren was ihr über die Geschichte denkt.
Love u<3

Choosing you~Peter Pan~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt