Kapitel 17

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Zusammengekauert saß ich, an einen Baum angelehnt und stützte mein Gesicht in meine Hände. Wie konnte das nur passieren? Ich kam hier her um Henry zu helfen und jetzt verfiel ich nach und nach, immer mehr einem verdammten Psychopathen, der überhaupt erst der Grund war wieso wir hierher kamen.

Was stimmte mit mir nicht? Ich hatte das gefühl meinen besten Freund zu betrügen, nur indem ich überhaupt über Pan nachdachte. Und nicht nur ihn, auch mein Vater und alle anderen, es fühlte sich einfach falsch an…

Auf der einen Seite...

Auf der anderen mochte ich das Gefühl das aufkam, wenn ich ihn sah oder mit ihn redete. Ich mochte die kleinen, angenehmen Feuerwerke, die in mir explodierten, jedes Mal wenn er mich berührte. Das Gefühl von seiner Haut auf meiner, ganz egal wie intensiv, war jedes Mal besonders.

Dieses Gefühl war so einzigartig, dass ich es noch nie zuvor gespürt habe und sein Einfluss auf mich, machte mir echt Angst. Nicht nur Angst vor dem Unbekannten, sondern auch vor den Verlusten von Familie und Freunden, die sich von mir abwenden könnten.

Ich wusste nicht wieso ich so extrem auf ihn reagierte und es war klar, dass es nicht positiv war. Aber eins stand fest...
Ich könnte diese Mission nicht abbrechen und ich würde alles in meiner Macht stehende tun, um Henry wieder zu befreien, auch wenn dies hieß meine Gefühle und Gesundheit zu ignorieren.

Langsam merkte ich wie der Himmel sich immer mehr verdunkelte und die Luft immer kühler wurde, woraufhin sich die Härchen auf meinen Armen aufstellen und versuchten mich möglichst warm zu halten. Ich sollte langsam zurück ins Lager.

Wiederwillig stand ich auf und machte mich möglichst langsam auf den Weg zurück ins Lager, als ich ein Rascheln hinter mir wahrnahm.

"Verdammt, wir haben uns doch eben erst darüber unterhalten, dass ich jetzt meine Zeit brauche." Genervt davon, dass Pan mir einfach keine Ruhe lassen konnte, drehte ich mich um, doch als mein Blick auf einen blonden Jungen mit einer riesigen Narbe fiel, stockte mir der Atem. Das war definitiv nicht Pan.

Langsam ging ich einige Schritte zurück und versuchte vorsichtig einen sicheren Abstand zwischen mich und den Jungen zu bringen, während er mich nur verspielt angrinste.
"Ach ehrlich? An diese Unterhaltung kann ich mich gar nicht mehr erinnern." Mit jedem Wort das er sagte kam er einen Schritt auf mich zu, was meinen vorher aufgestellten Sicherheitsabstand zur Nichte machte.

Ich spürte Panik in mir aufsteigen. Nach meinen Unterhaltungen mit Pan wusste ich langsam, dass mir dieser nichts tun würde, aber ich hatte keine Ahnung, wie es mit den anderen Lost Boys war.

"Entschuldige, ich hatte dich verwechselt." Mein Blick glitt zu der Keule, die der Junge lässig über seiner Schulter hielt und meine Hand umgriff vorsichtig den Griff meines Schwertes. Natürlich sah der Junge das, doch es schien ihn nicht zu interessieren. Er stand weiterhin lässig an einem Baum angelehnt und beobachtete mich aufmerksam.

"Offensichtlich. Ich denke ich würde mich noch genau an dich erinnern." Er stieß sich vom Baum ab und kam wieder auf mich zu, der Griff um mein Schwert verfestigte sich.
"Was willst du von mir?" Ich versuchte meine Stimme möglichst freundlich klingen zu lassen, um ihn nicht zu provozieren, doch ich hatte Angst. Ich hatte es vielleicht noch nicht erwähnt, doch der Typ war riesig und hatte eine Menge Muskeln.

Da könnte auch ich als Piratin nichts tun, denn ob ich wollte oder nicht, ich war körperlich definitiv im Nachteil.
"Ach, nichts besonderes. Ich war nur neugierig auf das erste Mädchen auf Neverland. Ich wollte einfach Mal gucken, wie sie so ist und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht."

Unbeeindruckt starrte ich ihm weiter entgegen und als er dann auch noch zu nah an mich ran kam, hatte ich endgültig genug. Mit einer großen Bewegung zog ich mein Schwert und ließ ihn dadurch wieder ein paar Schritte zurück weichen.

"Das war ganz schön gefährlich, kleine. Du solltest mir so großen, scharfen Messern nicht spielen. Vielleicht gibst du mir erstmal das Schwert und lässt die großen, erfahrenen Kämpfer ihren Job machen." Ungläubig sah ich ihn an. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Wütend holte ich mit dem Schwert aus und ließ es auf ihn zu schwingen, als plötzlich von Hinten eine Hand kam, die meinen Arm festhielt und bevor ich überhaupt realisieren konnte was gerade passierte, wurde ich mit einem einzigen Schlag außer Gefecht gesetzt.

Einen kurzen Moment spürte ich einen stechenden Schmerz und dann wurde alles Schwarz...

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Votet und kommentiert gerne, es würde mich mega interessieren was ihr über die Geschichte denkt.
Love u<3

Choosing you~Peter Pan~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt