Kapitel 11

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Panisch blickte ich den blonden Jungen vor mir an, während sich der Baum hinter mir schmerzhaft gegen meinen Rücken drückte. Langsam und unauffällig wanderte meine Hand zu meinem Oberschenkel, um welchen ich für gewöhnlich immer ein kleines Notfallmesser geschnallt habe.

Doch da war nichts. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte nur meine Unterwäsche an und demnach auch kein Messer zur Hand. Mein Blick schweifte zu meiner Kleidung, die nur wenige Meter entfernt von mir lag. Mit etwas Glück erreichte ich sie rechtzeitig und konnte mich mit dem Messer verteidigen.

Mein Blick glitt wieder zu dem Blonden, der gerade etwas abgelenkt wirkte. Diesen Moment nutzte ich um so schnell wie möglich zu meinen Sachen zu robben, wo ich anfing nach dem Messer zu wühlen. Doch egal wie sehr ich wühlte, ich fand es einfach nicht.

Hinter mir ertönte ein Lachen.
"Suchst du das hier?" Ich wirbelte herrum und sah ihn mit meinem Messer in der Hand auf mich zukommen.
"Das Ding ist ganz schön scharf. Ich weiß nicht, ob man das einem kleinen, harmlosen Mädchen geben sollte." Wütend funkelte ich ihn an.

"An deiner Stelle wäre ich vorsichtig was ich sage, denn das 'kleine, harmlose Mädchen' weiß ganz genau, wie sie dieses Messer benutzen muss, um dir die Kehle durch zuschneiden." Schon wieder lachend, kam er mir hinterher geschlendert und ich musste, schon wieder, nach hinten weg, damit er mir nicht zu nah kam.

Doch schon kurze Zeit später holte er mich ein und nahm mir jegliche Fluchtmöglichkeit.
"Victoria Vivien Jones. Ich hätte nie gedacht, dass Killian einen so perfekten Menschen schaffen könnte." Er kam mir immer näher und ich konnte aufgrund des Baumstammes, welcher komischerweise der gleiche wie eben war, nicht ausweichen.

"So wunderschön." Federleicht strichen seine angenehm rauen Hände über mein Gesicht, bevor sie es an meinem Kinn leicht anhoben.

"Was willst du von mir?" Ängstlich sah ich ihm entgegen und versuchte mein Kinn aus seinem Griff zu befreien, welcher darauf aber nur verstärkt wird.

"Ach Sweetheart, das werde ich dir schon noch früh genug zeigen." Panisch blickte ich ihm entgegen. Hieß das er wolle mich töten? Oder hatte vielleicht noch viel schlimmere Dinge vor.
Doch komischer Weise, machte er gar keine Anstalten mir weh zu tun. Er saß nur da und starrte mich an.

In diesem Moment fiel mir auf, wie nah er mir war. Nur wenige Zentimeter trennten uns voneinander. Ich konnte sogar seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ich starrte in seine Augen, die mich zu hypnotisieren schienen und verlor komplett die Fähigkeit zu denken.

Für einen Moment konnte ich mich auf nichts anderes als ihn konzentrieren. Doch irgendwann schaffte ich es mich aus der Starre zu lösen. Als mir bewusst wurde wie nah er mir war und dass ich nichts dagegen tat wurde ich wütend.

Von dem einen auf den anderen Moment stieß ich ihn weg und wollte aufstehen. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Verwirrt und verzweifelt versuchte ich es immer wieder, doch ohne Erfolg. Es war wie als würde mein Körper mir nicht mehr gehorchen, als hätte ich keine Kontrolle über ihn.

Pan, den ich tatsächlich relativ weit wegschubsen könnte, sah mich schadenfroh an.

Sadist.

Doch dann wechselte sein Blick und wurde von einem schadenfrohen, zu einem den ich nicht deuten konnte. Er legte seine große, warme Hand an meinen Knöchel und sah mir wieder in die Augen. Ich erwiderte seinen intensiven Blick und merkte erst spät die Schmerzen, die wie feine Nadeln durch meinen Knöchel zuckten.

Vor Schmerz stöhnend versuchte ich ihm mein Fuß zu entziehen, doch er ließ ihn nicht los. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, bis sie kaum noch zu ertragen waren. Mein Knöchel wurde immer heißer und die Schmerzen wurden noch stärker.

Dann hörten die Schmerzen plötzlich auf. Überrascht sah ich auf und bemerkte, dass auch Pan's Griff um mein Fußgelenk sich gelockert hat. Seine Hand wanderte von meinem Knöchel langsam weiter hoch. Sanft streichen seine Finger zart über meinen Oberschenkel und rutschen dann weiter zu meiner Hüfte, an welcher er mich anhob, als würde ich nichts wiegen.

Nach einem letzten, sehr intensiven Blick ließ er mich langsam runter. Als mein 'verletzter' Fuß den Boden berührte, zuckte ich instinktiv zusammen. Doch der Schmerz kam nicht. Verwundert sah ich zu Pan?

"Was hast du gemacht?" Noch immer spürte ich seine Hand an meiner Hüfte, als er mir antwortete. "Ach, nur ein kleiner Zauber. Es ist doch schade, dass du deine Gruppe so aufhältst. Sonst findet ihr Henry nie." Misstrauisch durchbohrten ihn meine Augen.

"Wieso solltest du uns helfen wollen Henry zu retten? Das wäre doch nur zu deinem Nachteil." Jetzt stahl sich wieder dieses sadistische Grinsen auf seine Lippen, welches mir echt Angst machte. "So ist es viel zu einfach und kein Spiel macht Spaß, wenn es zu einfach ist."

Dann löste er sich in einer grünen Wolke auf und ließ mich verwirrt und eingeschüchtert zurück. Man hörte nur noch ein letztes:

"Lasst uns spielen!"

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Votet und kommentiert gerne, es würde mich mega interessieren was ihr über die Geschichte denkt.
Love u<3

Choosing you~Peter Pan~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt