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15/03/2022
22:26

Ich lag auf meinem Bett und hörte etwas Musik, als plötzlich jemand meine Türe öffnete. Ich stoppte sofort die Musik und schaute zu Türe, wo ich schon meine kleine Schwester Medina stehen sah. Sie hatte ihr weißen Stoffhasen in der rechten Hand während sie sich mit der anderen ihre Augen rieb.

„Amina" murmelte sie mit einem Schmollmund.

Ich stand auf und nahm das Kleinkind in meinen Armen.

„Warum schläfst du nicht?" Fragte ich sie sanft und lief schon in Richtung ihres Zimmers.

Sie antwortete nicht drauf und legte ihr kleinen Kopf auf meine Schulter bevor sie ihre Augen schloss. In ihrem Zimmer angekommen legte ich sie auf ihr Bett und setzte mich neben sie während ich sanft mit meinen Daumen über ihre Stirn strich. Meine Eltern waren sehr wohlhabend was auch der Grund war weshalb die beiden oft nicht zuhause waren. Mein großer Bruder Malik lebte schon seit zwei Jahren nicht mehr bei uns. Er hatte seine eigene Wohnung. Deswegen war das meine Aufgabe auf meine kleine Schwester und mich aufzupassen. Außerdem war es auch meine Aufgabe das Haus sauber zu halten, so das meine Eltern nichts zu tun haben. Medina war nach einer Weile schließlich eingeschlafen, und schon stand ich auf und lief in mein Zimmer wo ich mich wieder auf mein Bett hinlegte und mein Tagebuch raus nahm.

Liebes Tagebuch,
Ich habe lange nicht mehr hier rein geschrieben aber seit Tagen habe ich was auf meinen Herzen. Da ist dieser Junge. Er hatte so wunderschöne Augen. Ich weiß jedoch nicht seinen Namen. Ich habe ihn oftmals in der Bücherei gesehen und da ist er mir schon aufgefallen, doch seit diesem einen Augenkontakt kann ich ihn aus irgendwelchem Grund einfach nicht vergessen. Er schaut mich immer so an. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben
soll. Er hat Augen die einen dahinschmelzen lassen. So dunkel wie die Nacht. Meine Oma hatte mir mal gesagt "Braune Augen sind erst nur braune Augen, bis man sich in die verliebt."

Ich schaute kurz auf mein Buch bevor ich es wieder zuklappte und unter mein Bett versteckte. Ich stand auf und lief zu meinem Balkon raus. Von hier aus konnte man perfekt auf die Stadt runter schauen. Ich schaute hoch zu dem Mond und seufzte leicht. In mein Tagebuch rein zu schreiben ist wie Therapie, doch mit Allah zu reden ist viel besser.

" Ya Allah. Ich kann diese wunderschönen Braunen Augen einfach nicht vergessen. Jedesmal wenn ich meine Augen schließe sehe ich seine Augen. Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat aber ich bitte dich nur um eins. Sollte er gut für mich sein dann bitte bring mich nähre zu ihm, doch sollte er nicht der richtige sein entferne mich von ihm."

Ich schaute den Mond an. Er war so hell und wunderschön. Die Sterne funkelten ebenfalls so
stark. Es sah einfach so bezaubernd aus. Manchmal fühlte ich mich so alleine. Meine Eltern hatten nie wirklich Zeit für mich. Ich wünschte ich könnte öfters mit ihnen Zeit verbringen. Klar viele Leute denken wenn du reich bist hast du alles was du willst. Aber das einzige was ich will ist meine Eltern. Die Zeit meiner Eltern. Wenigstens für ein Abend, aber jedesmal sind die beiden weg und lassen mich und meine Schwester alleine zuhause. Wenigstens hatte ich meine Schwester. Ich kann es nicht ertragen ganz alleine zu sein. Ich fühlte plötzlich etwas nasses meiner Nase runter fließen, und als ich verwirrt mit meinen Finger unter meiner Nase strich und dann auf mein Finger blickte musste ich schlucken. Schon wieder Blut? Ich seufzte laut und lief ins Badezimmer um mir mein Gesicht zu waschen bevor ich schließlich wieder ins Wohnzimmer lief und mich dann auf das Sofa setzte. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Nicht mal mehr in der Bibliothek. Seid dem Tag als sein Freund Selina angesprochen hat. Ich merkte es selbst nicht mal aber schon war ich leicht mal grinsen. Jedesmal wenn ich daran zurück denke werde ich aus irgendeinem Grund glücklich und ich muss immer grinsen. Ich komme mir so dumm rüber. Ich kenne diesen Jungen doch gar nicht. Ich hatte noch nie mit ihm gesprochen also wie kann man da sagen das man verliebt ist? Bin ich verliebt? Ich weiß es nicht. Liebe ist so kompliziert. Ich legte mich auf mein Sofa hin und schloss kurz meine Augen, doch sobald ich sie schloss sah ich seine Augen vor mir. Plötzlich vibrierte mein Handy und leuchtete auf. Ich nahm es in die Hand und schaute drauf. Eine Nachricht von Instagram.

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