Bescherung

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Skadi

Als ich aus dem Schloss trat, herrschte schon reges Treiben. Die Rentiere und Branda waren schon eingespannt, Geschenke sicher verlanden, Decken, Proviant eingepackt..... Kann immer noch nicht fassen dass ich tatsächlich zugestimmt habe Weihnachten stattfinden zu lassen und auch noch mitzuhelfen. Ausgemacht ist dass Mr&Mrs Santa mit ihrem Schlitten wieder heimfliegen und Cara und Almina, mit meinem Schlitten, von Branda gezogen, uns begleiten werden. Zu meiner großen Freude muss ich leider bei Ferun mitfliegen, da Rudolf immer noch verletzt ist und deshalb von Sven unterstützt werden muss und Sven und ich ein eingespieltes Team sind. „Jetzt wo die Arbeit getan ist, lässt sich eure Frostigkeit auch blicken!", kritisierte Ferun. „Sei froh dass ich meine Meinung nicht geändert hab und euch begleite! Also lasst es uns hinter uns bringen!" Setzte meine weiße Pelzmütze auf, machte meinen weißen warmen Fellmantel zu und stieg in den Weihnachtsschlitten, wo ich gleich freudig von Sven und etwas unzufrieden brummend von Rudolf begrüßt wurde. Ferun's Mutter warf mir immer noch etwas strafende skeptische Blicke zu, während mich Santa Claus vergnügt anzwinkerte. Lupi hüpfte schon ganz aufgeregt rum und erinnerte Sven dass er alles genauestens wissen will wenn wir zurück sind. Die Wölfe hatten den Auftrag das Schloss, die Mitarbeiter und die Umgebung im Blick zu behalten. Wo dieser verrückte Schneemann wieder steckte keine Ahnung, wird schon nicht wieder was anstellen. Hätte er nicht die Raketen gezündet, hätten Ferun's Eltern das Schloss und Sie nicht gefunden und müsste nicht diesen Quatsch mitmachen! Aber hätte hätte Lichterkette... jetzt half alles nichts mehr, denn eine viel zu gut gelaunte und aufgedrehte Ferun setzte sich auch schon neben mich. „Los geht's ihr Langweiler!", rief Santa Claus neben uns und ließ die 8 Rentiere angaloppieren und der Schlitten hob stark schwankend ab und schüttelte den immer noch eingeschüchterten besserwisserischen Elf und Mr & Mrs Claus ziemlich durch, was diesen aber nicht zu stören schien. „Hinterher rief Ferun!" Seufzend ließ ich Sven und Rudolf ebenfalls angaloppieren und abheben. Wir hatten auch etwas zu kämpfen das Gleichgewicht zu halten, vor allem da Rudolf wegen seinem Bein immer noch nicht so konnte. Schafften es aber Dank Sven dann doch. Branda hinter mir wirkte genauso begeistert von der Aktion wie ich und tat ihren Unmut kund. Das Pferd war mir echt sympathisch, es machte es richtig und ließ sich nur selten blicken. Wir flogen ziemlich rasant und ich genoß wieder mal zu Fliegen. „Ah, so toll, wow, cool, so hoch... hihihi..." Vor lauter Scheck kamen wir etwas ins Wanken. „Verdammt Olaf musst du uns so erschrecken!", tadelte Ferun den frechen Schneemann der plötzlich hinter uns zwischen den Geschenken raus guckte. „Selber Schuld! Ein Abenteuer ohne mich geht halt nicht!" „Dann halt dich wenigstens ruhig dass wir heil ankommen, sonst verpasst du das Interessanteste! Willst doch meine Heimat sehen oder?!" „Ja, bin schon so gespannt Ferun!" Wir kamen gut voran, laut diesem Klugscheißer weil der Wind so günstig war. Machten einen kurzen Zwischenstopp bei dem Außenlager, zu dem Ferun und Rudolf vor dem Absturz eigentlich wollten. Es landete nur unser Schlitten, um die Geschenke für später zu deponieren und flogen dann zügig weiter. Wir erblickten schon bald das hell beleuchtete Weihnachtsdorf vor uns. Es stand ernsthaft ein mit einer Fahne wirkender Elf als Flugeinweiser da und Ferun meinte dass wir landen dürfen. Hätte ich sowieso, brauchte noch nie einen Einweiser! Wir peilten die Landebahn an und kamen unter Olafs begeisterten Rufen sicher und sanft, trotz der schweren Ladung auf dem Boden auf und machten die Bahn frei. Hinter uns kamen Branda mit Cara und Almina ebenso perfekt an. Nur Santa Claus mit seinem 8 Chaoten hatte wieder ein paar Schwierigkeiten und landeten unsanft, fuhren fast den Fahne schwingenden Elf über den Haufen, aber kamen ohne Sturz dann diesmal doch zum stehen. Wir hatten noch etwas Verschnaufpause bevor es ernst wird, spannten unsere Zugtiere aus und ich ging etwas weiter weg von dem ganzen Trubel. Lehnte sämtliche Kekse und Leckereien ab, wollte auch nicht mit Elfen- oder Wichtelkindern Schlitten fahren oder sonstiges... wollte nur meine Ruhe! Sah von weitem wie Cara und Almina von diesen Weihnachtselfen umringt und in ein Haus gezogen wurden, Ferun und ihre Eltern mit der Meute lachten und aßen, Sven sich mit den anderen Rentieren umschaute und Olaf am meisten Spaß von allen hatte und auch den Kindern machte. Da hörte ich ein quietschendes Hildegard und blickte irritiert wieder in Olafs Richtung. Wer ist bitte Hildegard? Olaf kam auf mich zu, „Hildegard reagiert nicht, du musst bitte helfen! Ich bin doch so verliebt!" „Hildegard? Verliebt?", perplex blickte ich ihn an. „Schnell komm mit!" und schon wuselte er wieder davon. Seufzend ging ich ihm hinterher und sah Hildegard umringt von vielen Kindern die alle auf sie einredeten. Sie hatten anscheinend für Olaf eine Schneemannfrau gebaut und erwarteten dass sie ebenso spricht wie er. „Hildegard oh Hildegard, meine Schöne, sag doch was! Bitte, mein Herz bricht!", flehte Olaf verzweifelt seine Ärmchen ringend. Ich muss echt verweichlicht sein, aber ich konnte mir dieses Drama nicht mehr mitansehen! Olaf übertreibt wirklich und ich verdrehte dabei die Augen. Aber Moment, dann ist er wenigstens mit ihr beschäftigt und gibt Ruhe. Seufzend ging ich auf sie zu, „dann lass mich mal nach Hildegard sehen!" Ich konzentrierte mich, fühlte meine Kräfte in meinen Handflächen, hielt sie über Hildegard, hauchte sie an, sprach „Wach auf Hildegard" und trat dann wieder zurück. Da erwachte sie und begrüßte Olaf mit einem süßen schüchternen „Hallo". Olaf war hin und weg, man sah direkt die Herzaugen, würg, aber was tut man nicht alles. Auch die Überraschung, Freude und Begeisterung der Kinder war riesig. Ich zog mich unauffällig wieder zurück, dabei erblickte ich eine lächelnde Ferun. Ausgerechnet hat sie mich erwischt, grummelte ich. „Keinen Kommentar! Lass uns lieber langsam die Geschenke verteilen!", antwortete ich bissig und schaute sie warnend an.

Eine etwas andere Wintergeschichte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt