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POV Shawn
Nach dem Gespräch dachte ich noch viel über alles nach. Das ist wirklich eine schlimme Krankheit, ich würde nicht mit Hillary tauschen wollen..
Ich ging recht früh schlafen, irgendwie war ich ziemlich müde.

Am nächsten Morgen wurde ich von Madison geweckt, Heather und Katelyn waren beide schon arbeiten. Unmotiviert machte ich mich fertig. Als ich die Treppe runter ging, hörte ich schon Chloes und Cassys Stimmen, sie stritten mal wieder. „Streiten die schon wieder?", fragte Stacy genervt, die kurz nach mir runterlief. „Anscheinend", meinte ich grinsend. In letzter Zeit streiten die beiden ständig, dabei sind sie normalerweise unzertrennlich..
Im Esszimmer saßen eine genervte Madison und die streitenden Zwillinge. Es schien darum zu gehen, wer von ihnen das letzte Müsli bekommt, da die Packung fast leer ist. Oh man...
Kopfschüttelnd setzte sich Stacy hin, während ich mir in der Küche einen Kakao machte.

„Mädels es reicht!", sprach Madison ein Machtwort, als ich mich gerade setzte. Daraufhin schwiegen beide beleidigt und starrten sich wütend an. „Wenn Blicke töten könnten..", meinte Stacy neben mir leise, sodass nur ich es hören konnte. Ich grinste und trank meinen Kakao.
Kurze Zeit später fuhr ich dann mit Madison zur Schule..

Nach Schulschluss entschied ich mich noch auf den Skateplatz zu gehen, ich war schon ewig nicht mehr da. Also fuhr ich schnell nach Hause, aß was vom Mittagessen und schnappte mir mein Skateboard. Dann fuhr ich zum Skateplatz.
Leider war heute niemand da, den ich kannte, weshalb ich nach kurzer Zeit aufhörte und mich entschied, eine Runde um den See zu joggen. Schwimmen durfte man hier leider nicht, da die Abhänge ziemlich steil waren und der See sehr tief war.
Nach einiger Zeit lief ich an einer Familie mit Kindern vorbei. Während der Vater faul auf einem Handtuch lag, am Handy spielte und sich die Sonne auf seinen dicken Bauch schienen ließ, hatte die Mutter alle Hände voll zu tun, die fünf Kinder beisammen zu halten. Oh man, hoffentlich fällt keines der Kinder ins Wasser..
Ich drehte mich um und wollte gerade weiterlaufen, als ich plötzlich ein lautes Platschen und einen Schrei hörte. War das etwa eins der Kinder? „TIMO!?", vernahm ich den panischen Schrei der Mutter.
Schnell rannte ich zurück zu der Stelle und sah, dass ein Kind mit im Wasser lag und wild um sich schlug. Die Mutter stand panisch am Rand. „Er kann nicht schwimmen!", rief sie ängstlich. Der Vater rührte sich kein Stück, sondern steckte sich genervt Kopfhörer in die Ohren. Was ist das denn für ein Vater?

Ohne wirklich darüber nachzudenken rannte ich zu dem Abhang, zog meine Schuhe aus und sprang ins Wasser. Ich schwamm zu dem inzwischen fast bewusstlosen Jungen, griff ihn unter den Armen und schwamm zurück zum Anhang. Er klammerte sich panisch an meine Arme und schnappte gierig nach Luft. Sein Gesicht war schon leicht bläulich verfärbt. Mittlerweile waren auch andere Menschen da und halfen mir und dem Jungen nach oben zu kommen.
Ein älterer Mann nahm hob den Jungen hoch und legte ihn auf ein Handtuch. "Er hat zuviel Wasser geschluckt", stellte er besorgt fest und drückte dem Jungen fest auf den Brustkorb. Er riss die Augen auf, begann zu husten und spuckte das ganze Wasser auf den Boden. Dann klammerte er sich heulend und zitternd an seine Mutter. "Guten Tag, ich bin von der Los Angeles Times und würde Ihen gerne ein paar Fragen zu Ihrer heldenhaften Tat stellen. Wie heißen Sie und wie alt sind Sie?"

Little BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt