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POV Shawn

Langsam schlurfte ich die Treppen hinunter und ging ins Esszimmer. Ich hasse Montage..
Unten am Tisch saßen bereits fast alle meine Schwestern, die älteste Heather, die Zwillinge Chloe und Cassy, Hillary und Madison, und frühstückten.
Außer den beiden gibt es noch die zweitälteste Katelyn und Stacy.
Und ja ihr habt das richtig verstanden, ich bin der einzige Junge, in einem Haus mit sieben Frauen...
Manchmal ist es echt anstrengend, aber irgendwie auch ganz cool. Das kann auf jeden Fall nicht jeder von behaupten..
Ich liebe meine Schwestern über alles und nach dem Tod unserer Eltern vor anderthalb Jahren haben Katelyn und Heather das Sorgerecht für die Minderjährigen übernommen.
Ich bin ihnen sehr dankbar für alles, denn sie tun trotz ihrer stressigen Jobs sehr viel für uns.

Plötzlich bemerkte ich, wie eine Hand vor meinen Gesicht herumfuchtelte. Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und sah verwirrt Heather an, der die Hand gehörte.
„Wo warst du denn schon wieder mit deinen Gedanken?!", fragte sie lachend, „ich hab gefragt, ob du lieber Müsli oder Porridge möchtest", erklärte sie dann. „Äh, ich glaub lieber Müsli."
Daraufhin schob sie mir eine leere Schüssel, das Müsli und die Milch hin und ich füllte beides in meine Schüssel. „Beeil dich, wir müssen bald los", sagte Madison.
Madison ist Lehrerin an der Highschool, an der Hillary, die Zwillinge und ich auch zur Schule gehen, was manchmal ziemlich nervig sein kann..
Morgens fahre ich meistens mit ihr, da ich im Gegensatz zu den anderen dreien noch keinen Führerschein habe.

Schnell schlang ich mein Müsli hinunter und lief dann schnell hoch in mein Zimmer, um meine Schultasche zu holen.
Unten warteten eine ungeduldige Madison und eine lächelnde Heather. „Na los beeil dich, ich will nicht zu spät kommen.", drängelte Madison ungeduldig. „Jetzt beruhig dich mal, ihr kommt schon noch rechtzeitig. Hier ist dein Lunchpaket", sagte Heather und reichte mir die Tüte.
Dankend nahm ich sie an und zog schnell meine Schuhe an. Wir verabschiedeten uns noch von unserer ältesten Schwester und gingen dann zum Auto.

Im Auto redeten wir über unseren Tag, bis wir nach wenigen Minuten auf den Lehrerparkplatz der Schule fuhren. Ich verabschiedete mich noch schnell von Madison, bevor sich unsere Wege trennten und ich zu meinen Freunden lief.
Wir klatschen miteinander ab und liefen dann Richtung Klassenraum. „Heute Abend steigt bei Claas eine Party, willst du auch kommen?", fragte Toby. „Ich weiß nicht, ob meine Schwestern mir das erlauben.." Sie finden eigentlich, dass ich noch zu jung bin und Alkohol darf ich auch nicht trinken. Partys unter der Woche erlauben sie bestimmt nicht...
„Du musst kommen, das wird die beste Party des Jahres. Das kannst du dir nicht entgehen lassen!" Claas Partys sind wirklich immer legendär und ich war auch schon länger nicht mehr feiern.. „Frag sie doch nicht und geh einfach so", meinte Ron grinsend, „du weißt doch, was sie nicht wissen können sie auch nicht verbieten."
„Ihr habt Recht, so mach ichs. Die verbieten mir ja sonst immer alles"
Irgendwie eine gute Idee, aber irgendwo hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, vor allem nachdem Heather heute morgen so nett und gut gelaunt war.. Egal, sie werden es nie heraus finden und es ist echt blöd, wenn die eigenen Freunde immer alles dürfen und man selber zuhause bleiben muss. Heather und Katelyn sind manchmal echt ein bisschen überfürsorglich..

Im Klassenraum setzten wir uns auf unsere Plätze und schon wenig später betrat unser Klassenlehrer den Raum.
Während er redete schweiften meine Gedanken immer wieder zu der Party heute Abend ab und ich überlegte, wie ich am besten unbemerkt aus dem Haus komme.

Nach einem gefühlt unendlich langen Schultag fuhr ich mit Chloe nach Hause, Hillary und Cassy hatten noch Cheerleading Training und Madison musste länger arbeiten.
Zuhause aßen wir Mittag, Heather hatte heute morgen noch was gekocht. Dann fing ich an meine Hausaufgaben zu machen, doch wirklich Lust hatte ich nicht, weswegen ich aufhörte und anfing ein Computerspiel zu spielen.

Abends aßen wir gemeinsam und ich beteiligte mich extra kaum am Gespräch. „Bist du müde, Shawn?", fragte meine älteste Schwester. „Ja irgendwie schon", meinte ich. „Dann geh nach dem Essen gleich ins Bett, dann bist du morgen auch ausgeschlafen." Ich nickte und brachte meinen Teller in die Küche. Dann sagte ich noch schnell meinen Schwestern gute Nacht und ging nach oben.

Little BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt