Little Brother

3

POV Shawn
„Shawn aufwachen!", rief Heather und schüttelte mich an der Schulter. Langsam öffnete ich meinen Augen. Ich fühlte mich als hätte ich mehrere Tage nicht geschlafen und dazu kamen unfassbare Kopfschmerzen. Ich richtete mich auf, doch plötzlich wurde mir übel und ich musste mich übergeben.
Direkt auf meinen Bettvorleger... Mir ging es so schlecht wie lange nicht.
„Shhh alles gut. Lass es raus.", drang Heathers ruhige Stimme zu mir durch. Sanft strich sie mir über den Rücken. Nach ein paar Minuten ließ die Übelkeit nach und ich setzte mich hin. Meine Schwester reichte mir ein Glas Wasser und eine Tablette gegen Kopfschmerzen. „Gegen den Kater", sagte sie grinsend. Schnell schluckte ich die Tablette und trank aus.

„Leg dich wieder hin und schlaf dich aus. Ich melde dich in der Schule krank und mache das hier noch sauber.", meinte sie ruhig. „Danke"

Sechs Stunden später wachte ich wieder auf. Die Mittagssonne schien durch mein Fenster und blendete mich.
Ich zog mir was gemütliches an und ging langsam die Treppen runter. Die Kopfschmerzen und die Übelkeit waren nur noch leicht, anscheinend wirkte die Tablette.
Unten saß Heather am Tisch und machte was am Laptop.
„Na du Partygänger", begrüßte sie mich lächelnd. „Tut mir echt leid wegen gestern. Das war wirklich dumm von mir." „Ich hoffe du hast draus gelernt. Du hast vier Wochen Hausarrest und gibst mir bitte dein Handy und die Kabel für deinen Computer und deinen Fernseher. Wann du das wieder bekommst entscheide ich dann, je nachdem, wie du dich die nächsten Tage benimmst. Und wir führen später noch ein ausführliches Gespräch über die Gefahr von Alkohol.", sagte sie ernst. Oh man, das wird anstrengend..
Aber egal, Hauptsache nicht mehr. Zum Glück sind Heather und Katelyn nicht nachtragend. Sobald man seine Strafe bekommen hat und sich richtig entschuldigt hat, sind sie wieder ganz normal.

„Und jetzt setz dich, ich mach dir Porridge." „Danke", meinte ich leise.
Nach kurzer Zeit stellte sie mir eine Schüssel hin und setzte sich wieder um weiterzuarbeiten. „Bist du wegen mir hiergeblieben?", fragte ich schuldbewusst. „Unter anderem ja, kann dich ja in dem Zustand nicht alleine lassen. Aber Cassy ist ziemlich erkältet, deswegen bin ich auch da." „Achso" Na dann ist es ja wenigstens nicht ganz meine Schuld, dass sie heute nicht arbeiten ist.

„Du kriegst deine Aufgaben übrigens von den Lehrern zugeschickt, die machst du nacher noch. Schließlich bist du selber daran schuld, dass es dir so geht. Hättest du dich heute morgen nicht übergeben, hätte ich dich auch in die Schule geschickt."
Ich nickte nur, ich wollte sie nicht noch mehr verärgern.
Aber ich will halt auch mal Spaß haben und für die Party gestern hat es sich echt gelohnt. Warum verstehen die beiden das einfach nicht?
Jetzt werde ich wohl erstmal gar nicht mehr auf Partys dürfen..

Nach dem Essen wollte ich hochgehen, doch Heather meinte, ich soll mich aufs Sofa legen, damit sie mich im Blick hat, falls es mir schlechter geht.
Der restliche Tag verlief ziemlich langweilig und ereignislos. Ich machte meine Aufgaben von der Schule und abends hielt Heather mir noch einen ewig langen Vortrag über Alkohol.. Als hätte sie früher nie Alkohol getrunken.
Nach dem Abendessen musste ich ins Bett, wo ich dann auch ziemlich schnell einschlief.