Jungkook ff - Bitte lass es kein Traum gewesen sein

Kapitel 3

Ich bin den gesamten Campus bestimmt fünf Mal abgelaufen und auch in der näheren Umgebung habe ich gesucht, aber ich konnte ihn nicht finden, deshalb bin ich zurückgekehrt, als er auch nicht auf meine Anrufe antwortet. Bei den Sportfeldern ist jetzt eine große Leinwand aufgestellt worden und in ordentlichen Reihen stehen Stühle, die fast alle besetzt sind.

Ich weiß immer noch nicht, was das für ein Fest ist und stehe etwas verloren herum, bis mich Taehyung nach links zieht und sich auf einen Stuhl am Rand fallen lässt. Ich will mich gerade auch setzten, als ich Jimins Stimme über die Fläche klingen höre.

Ich kenne das Lied, das da aus den Boxen spielt. Es heißt „Serendipity" und ich war vor zwei Monaten dabei, als er es aufgenommen hat. Ich starre zur Leinwand, auf der ein Video von ihm gezeigt wird. Ich weiche ein paar Schritte zurück und stoße dabei einen Stuhl hinter mir um. Ich drehe mich um, um ihn aufzuheben und da fällt mein Blick auf ein Zelt mit der Aufschrift „Kandidaten", neben dem ich praktisch stehe.

Dort steht Jimin mit hellblonden Haaren, die er sich wohl heute hat färben lassen. Er spricht mit einer älteren Frau, die ihn freudig begrüßt: „Wie schön dich hier zu sehen, Jimin-ssi. Als du damals verschwunden bist, dachte ich schon, wir hätten dich und dein Talent für immer verloren, aber hier bist du nun doch. Ich konnte es nicht glauben, als ich deinen Namen auf der Liste gesehen habe."

Ich kann meinen Ohren nicht trauen und laufe los. Ich muss einfach weg von ihm. Er war schon einmal hier? Vielleicht kommt er sogar von hier. Warum hat er mir nichts davon erzählt? Hat er mich die ganze Zeit angelogen? Als ich nicht mehr rennen kann, rutsch ich an einer Wand im Dunklen hinunter.

Ich denke ich sitze hier jetzt schon etwas länger, aber ich habe die Willenskraft nicht, um aufzustehen und zurückzugehen. Ich habe meinen Kopf an die Wand gelehnt und meine Augen geschlossen.

Ich spüre eine Hand an meiner Schulter und reiße meine Augen auf, in der Hoffnung, dass es Jimin ist, der mir alles erklären will, aber als ich meine Augen öffne, sehe ich nicht meinen besten Freund neben mir knien, sondern Taehyung. Ich sehe in sein schönes Gesicht und schweige. Auch er schweigt und setzt sich neben mich.

Eine Weile ist es still, dann räuspert er sich: „Du kennst ihn, stimmts?" Ich sehe ihn schweigend an. „Park Jimin-ssi, meine ich.", ergänzt er. Ich nicke. „Woher kennst du ihn? Er ist vor Jahren hier verschwunden und hat sich bis heute nicht mehr blicken lassen." Ich lehne meinen Kopf wieder an die Wand, sehe in die Sterne und antworte: „Ich habe ihn in meiner Universität kennengelernt und wir sind seit oder waren für drei Jahren beste Freunde." „Und weißt du, warum er jetzt wieder hier ist? Keiner hat erwartet ihn jemals wieder zu sehen.", fragt er sanft weiter. Ich senke meinen Kopf und sage leise: „Ich habe ihn gebeten einmal mitzukommen, weil ich dachte, dass er sich diese Universität mal ansehen sollte, weil sie so gut zu ihm passt. Er hat mit keinem Wort erwähnt, dass er schonmal hier war."

Taehyung steht auf und hält mir seine Hände hin, die ich nach kurzem Zögern ergreife, worauf er mich auf die Beine zieht. Wir gehen schweigend zurück und setzten uns auf Stühle sehr weit hinten, weit weg von dem Kandidatenzelt, aber Jimin kann ich nirgendwo entdecken.

Auf der Bühne stehen sieben junge Männer, die sich als „MonstaX" vorstellen. Neben ihnen steht eine junge Frau, die glücklich in die Menge schaut. Ich wende mich an Taehyung: „Solche Gruppen, werden die immer von Mädchen ausgewählt?" Erstaunt sieht er mich an: „Du weißt wirklich nichts darüber?" Ich schüttle meinen Kopf und bin von seiner Reaktion ein wenig gekränkt.

Was kann ich denn dafür, dass ich Nichts über dieses System weiß?

Ich sehe wieder nach vorne. Darauf erwidert Taehyung sanft: „Es tut mir leid. Es überrascht mich nur, dass du noch nicht einmal davon gehört hast. Diese Uni ist sehr berühmt, musst du wissen." Er macht eine kurze Pause, in der er sich kurz umschaut, dann fährt er fort: „Die meisten Studenten hier kommen aus Korea oder sind koreanischen Ursprungs, aber manche kommen auch aus anderen Ländern, wie Japan, China oder auch Amerika. Wie du gesagt hast, haben alle hier besondere Begabungen im Singen, Rappen, Tanzen oder Komponieren und viele sind auch noch in ganz anderen Bereichen talentiert. Und obwohl hier so viele Talente herumlaufen, kommen nur sehr wenige hier wieder heraus. Nur die, die für eine Gruppe ausgewählt werden, können hier herauskommen und eine Karriere starten. Wie du richtig vermutet hast, gibt es nicht viele, die dafür ausgewählt werden, Gruppen zusammenzustellen. Mädchen stellen Boybands zusammen und Jungen Girlbands. Ich weiß nicht nach welchen Kriterien diese Leute ausgewählt werden, aber oft sind es Leute, die selbst keine Karriere starten wollen."