Kapitel 14

2 1 0
                                    

Ich kann mir gut vorstellen, dass Yoongi, Tae und mein Professor auf meine Nachrichten geantwortet haben, aber es ist mir gerade einfach egal. Meine Gedanken drehen sich einzig und allein darum, dass Jungkook Tae aus tiefsten Herzen geliebt hat und nicht einmal die Tatsache, dass Tae ein Mann ist, deprimiert mich so sehr daran, sondern was er für eine Person ist. Er ist so talentiert und schön und alles andere auch.

Er ist einfach unglaublich.

Meine Hoffnung, falls ich jemals eine gehabt haben sollte, ist jetzt jedenfalls verpufft.

Doch auch, was Jungkook mir erzählt hat, beschäftigt mich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tae so etwas machen würde. Er hat mir bei diesem Fest bedrückt gesagt, dass Jungkook viel unsicherer sei, als er wirke und dass er Vertrauensprobleme hätte. Er muss das verstanden haben, nachdem Jungkook Schluss gemacht hatte. Dass er Tae aus dem Weg gegangen ist, ergibt jetzt ja auch total Sinn und auch, dass er so schlecht auf ihn zu sprechen war. Er hatte Tae vertraut und das sehr schnell, obwohl das gar nicht seine Art ist und dann wurde sein Vertrauen nicht erwidert und das muss seine Vertrauensprobleme noch verstärkt haben. Er hat Tae darauf ignoriert und wollte wahrscheinlich erst gar nicht über ihn nachdenken.

Doch bei Tae war es eindeutig anders. Er war immer abwesend oder niedergeschlagen, wenn Jungkook in der Nähe war. Er hat sich eindeutig über alles Gedanken gemacht, viele Gedanken. Und mir kommt es auch so vor, als täte es ihm leid.

Die Frage ist nur, warum er ihn dann nie angesprochen hat. Sie haben sich an diesem Montag in zwei oder drei Stunden vertragen und damit hätten sie doch keine drei Jahre oder wie viel auch immer, warten müssen.

Es hätte doch viel schöner sein können und viel einfacher.

Ich lege mich in mein Bett und da liege ich jetzt schon seit mehreren Stunden und höre Musik. Es ist 18 Uhr, als ich wieder auf mein Handy sehe und es dann auch entsperre, um mir doch mal die Nachrichten anzusehen, die ich bekommen habe. Als erstes gehe ich auf die Mail meines Professors. Ich hatte ihm geschrieben, dass es mir nicht gut ging und ich deshalb verschlafen hatte. Er hat geantwortet: „Alles ok. Ich wünsche dir gute Besserung und wenn du auf die Vorlesungen morgen nicht bestehst, kannst du morgen auch noch zuhause bleiben, um dich zu erholen." Das überrascht mich etwas, aber wenn ich einen weiteren freien Tag haben kann, werde ich das definitiv nutzen.

Ich habe generell das Gefühl, dass er ein schlechtes Gewissen wegen Weihnachten hat. Es ist deutlich, dass ich ihm nicht mehr vertraue. Normalerweise haben wir immer viel geredet, auch über Sachen, die nichts mit dem Stoff zu tun hatte und das fand ich immer sehr nett, weil so eben weniger Unterricht war und die Gespräche waren eine nette Abwechslung, doch ich rede fast gar nicht mehr mit ihm. Es könnte sein, dass er mich für den Direktor ausspionieren will. Der kann mich mal.

Als nächstes gehe ich auf Taes Nachricht. „Oh Nein! Geht es ihm wirklich gut?" Ich antworte knapp: „Ja, ihm geht es wieder gut, hoffe ich jedenfalls. Ich komme morgen übrigens nicht. Mein Professor meinte, morgen macht er keine Vorlesung." Mir fällt auf, dass die Nachricht richtig gemein ist. So schreibe ich doch sonst nicht mit ihm. Aber daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern.

Dann gehe ich auf Yoongis Nachricht. „Es ist gut, dass ihr heute nicht kommt. Dann muss er sich praktisch ausruhen. Pass auf dich auf. Schreib mir, wenn es irgendwelche Neuigkeiten gibt." Ich lächle und antworte: „Ihn geht es wieder gut, so wirkte es jedenfalls auf mich. Er hat kein Fieber mehr, ist kurz nach zwei aber schon gegangen, weil noch irgendwas mit seiner Wohnung war. Er hat mir allerdings versprochen, dass er in Zukunft mehr auf sich aufzupassen und sich nicht mehr zu überarbeiten wird. Außerdem komme ich morgen nicht. Ich hatte meinem Professor geschrieben, dass es mir nicht gut ging und er meinte, dass ich morgen auch noch zuhause bleiben könnte, um mich zu erholen. Wir sehen und also erst Montag."

Jungkook ff - Bitte lass es kein Traum gewesen sein Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt