Kapitel 19

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Eigentlich unterhalten sich alle, während des Essens. Alle lachen und reden über die Uni, die Vorlesungen, die Lehrer und andere Studenten, wie auch über den schlimmen Verkehr in Seoul. Jimin erzählt denen, die es noch nicht wissen, dass er jetzt wieder an Vorlesungen und dem Training teilnehmen wird und so weiter und sofort.

An sich ist es lustig ihnen zuzuhören, aber meine Aufmerksamkeit ist die gesamte Zeit halb auf Jungkook, der still sein Essen isst oder nur darauf starrt. Sein Verhalten bereitet mir Sorgen.

Als er fertig ist, steht er auf und sagt mir: „Ich leg mich hin. Ich habe gestern nicht sonderlich viel geschlafen und bin ziemlich müde." Ich sehe zu ihm hoch. Ist das nur eine Ausrede oder hat er gestern noch weiter trainiert, als ich schon gegangen bin? Er meinte doch er geht auch nach Hause.

Nach einer Weile fallen auch meine Augen immer wieder zu, deshalb verabschiede ich mich dann ebenfalls und gehe ins Zimmer. Dieses Mal klopfe ich nicht und trete einfach ein. In der Dunkelheit kann ich nicht viel erkennen, sehe aber Jungkooks Umrisse auf dem Sofa. Ich lege mich in mein Bett und sage noch: „Schlaf gut, Kookie." Ich höre keine Antwort. Vermutlich schläft er schon. Ich nehme meine Kopfhörer und mein Handy, mache mir Musik an und schlafe dann relativ schnell ein.

Ich werde mitten und er Nacht wach.

Es ist noch dunkel, doch jemand leuchtet mit einer Handy-Taschenlampe auf dem Boden. Obwohl das Licht ihn nur indirekt beleuchtet, kann ich doch Jungkook erkennen. „Was machst du, Kookie?", frage ich leise. Er leuchtet in meine Richtung, worauf ich meine Augen zukneifen muss, weil es zu hell ist. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken.", entschuldigt er sich leise. Er macht das Licht aus und geht in Richtung Tür.

Ich setzte mich müde auf: „Wohin gehst du?" „Ich gehe nur etwas spazieren.", murmelt er. „Es ist mitten in der Nacht.", wende ich müde ein. „Das ist mir klar, Noona.", erwidert er darauf tonlos.

Als ich gerade dabei bin vom Bett aufzustehen, kommt er auf mich zu und drückt mich sanft zurück in die Matratze. Jetzt liege ich wieder auf dem Rücken und er hält mich an den Schultern fest, sodass ich nicht aufstehen kann. Auch wenn mein Geist noch völlig benebelt ist, schlägt mein Herz gefühlt dreimal schneller als vorhin...

„Ich passe auf mich auf. Du brauchst dir keine Sorgen machen und schon gar nicht sollst du mitkommen. Schlaf einfach weiter und wenn du später wieder aufwachst, bin ich zurück. Versprochen.", sagt er leise und doch eindringlich. Ich nicke langsam. Er lächelt, was ich nur schwach sehe und dann geht er aus dem Zimmer.

Denkt er wirklich, dass ich jetzt schlafen kann!? Ich denke nicht!

Ich schließe meine Augen und versuche zu schlafen, aber wie erwartet funktioniert es nicht. Ich mache mir zu viele Gedanken.

Einmal: Warum bitte geht er einfach so mitten in der Nacht spazieren?

Zweitens: Was ist eben zwischen ihm und Taehyung passiert? Ist er deshalb gegangen? Oder ist es etwas anderes?

So kann ich definitiv nicht schlafen, also stehe ich auf, sehe kurz zum Sofa. Taehyung schläft und scheint nichts mitbekommen zu haben. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass ich aufgewacht bin.

Ich nehme meine Decke, mein Handy und meine Kopfhörer mit ins Wohnzimmer, setzte mich auf den Boden vor das Panoramafenster auf den weichen Teppich, der dort genau richtig liegt, dann wickle ich mich in meine Decke.

Jetzt wo es hier drinnen dunkel ist, sieht man alles draußen noch besser. Ich mach ein paar Fotos und dann setzte ich mich einfach ganz dicht vor die Glasscheibe und lehne meinen Kopf an die Fensterscheibe, auch wenn sie kalt ist.

Jungkook ff - Bitte lass es kein Traum gewesen sein Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt