Kapitel 8

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Ich gehe jetzt seit zwei Monaten jeden Freitagnachmittag mit Yoongi in das Studio und höre ihm und den anderen zu. Er hat mir noch ein paar Rapper an der Uni gezeigt, die er persönlich ganz gut findet, aber ich war nie sonderlich überzeugt, weshalb ich mich entschlossen habe, die drei als meine Rapline zu nehmen, wenn es für sie und die andern ok ist.

Ich habe ihnen noch nichts davon gesagt und das werde ich erstmal auch nicht, weil ich erstmal einen Überblick über alles bekommen will. Eigentlich suche ich nämlich nur noch nach einer Person, denn selbst wenn ich Jimin nicht wieder treffen würde oder er nicht mitmachen wollen würde, wäre er in meinem Kopf und meinem Herzen immer der siebte Member meiner Gruppe, deshalb brauche ich nur noch eine Person, dann hätte ich mit Jungkook, Taehyung, Yoongi, Hoseok und Namjoon eben sieben.

Abgesehen von den Freitagnachmittagen, sehe ich Namjoon und Hoseok nur selten. Ich verbringe meine Pausen mit Jungkook, Tae und Yoongi und abgesehen von den Montagen und Freitagen, sitze ich unter meinem Baum und leiste Jungkook Gesellschaft.

Nach den Herbstferien stehe ich mit Tae vor der Uni und warte auf Jungkook und Yoongi. Ich starre einfach nach vorne, da kommt ein sehr von sich überzeugter Student mit hellbraun gefärbten Haaren auf uns zu.

Ich stoße Tae mit meinem Ellbogen an und frage: „Kennst du den?" und deute mit dem Kopf auf den Studenten.

Tae schaut auf, seine Augen weiten sich vor Freude und er ruft: „Jin-hyung? Bist du es wirklich?" Er läuft auf ihn zu und sie umarmen sich. Tae führt den Studenten, Jin, zu mir und als dieser mich sieht, ruft er. „Wa! Taehyungah! Hast du etwas eine Freundin und hast mir nichts davon erzählt?" Tae schüttelt nur lachend den Kopf.

Jin hält mir seine Hand hin und ich schüttle sie. „Mein Name ist Kim Seokjin, schön dich kennen zu lernen." Ich stelle mich auch vor und erwidere seinen Gruß. Die beiden unterhalten sich angeregt und gehen dann ins Gebäude, ohne auch nur ein weiteres Mal auf mich geachtet zu haben. Ich bleibe draußen, weil wir ja auf die anderen beiden warten wollten, was Tae aber offensichtlich vergessen hat.

Als die beiden dann kommen, umarmt mich Jungkook kurz, was wir schon seit knapp zwei Monaten immer tun, was normalerweise immer von mir ausgeht, wobei mein Herz allerdings jedes Mal einen kleinen Sprung macht. Normalerweise drücke ich ihn nur kurz, weil ich weiß, wie Koreaner bezüglich Körperkontakt eingestellt sind, aber gerade brauche ich einfach das Gefühl, nicht allein zu sein und drücke ihn etwas länger.

Er löst schon seine Arme von mir, aber als er wahrscheinlich bemerkt, dass ich das gerade brauche, legt er seine Arme wieder um meine Taille. Als ich mich löse, fragt er: „Wo ist Taehyung-hyung?" Ich deute mit dem Kopf auf das Gebäude hinter mir. „Er ist mit seinem Freund Kim Seokjin schon rein gegangen." „Kim Seokjin?", fragt Yoongi nach. Ich nicke. „Dann ist er wohl von seinem Austausch wieder da. Was denkst du von ihm?"

Ich zucke mit den Schultern. „Er ist sehr selbstbewusst, Tae scheint ihn zu mögen. Ich denke er ist ganz nett."

„Lüge", ist das Einzige, was ich denken kann. „Du denkst?", fragt Jungkook vielsagend. „Bist du eifersüchtig?" Ich sehe ihn finster an und antworte: „Ich bin nicht eifersüchtig. Das ist das falsche Wort. Ich bin nur enttäuscht, dass er einfach so gegangen ist, als der gekommen ist." „Klingt so, als wärst du eifersüchtig.", pflichtet Yoongi Jungkook bei.

Ich seufze: „Ich habe doch gesagt, das ist das falsche Wort. Wenn ihr es unbedingt wissen wollt, habe ich Angst ihn zu verlieren. Meine besten Freunde scheinen mich immer zu verlassen." Yoongi zuckt kaum merklich zusammen und Jungkook legt einen Arm um meine Schulter und lächelt beruhigend: „Keine Sorge er wird dich nicht verlassen. So etwas macht er nicht." Ich würde gerne wissen, was dann zwischen ihnen passiert ist, aber ich sage nichts. „Und wenn du diesen Seokjin erst einmal kennst, ist er bestimmt auch ganz anders. Ich kenne ihn zwar selbst nicht, aber wie du gesagt hast, mag Hyung ihn und er hat eigentlich ein gutes Gespür für Menschen."
Ich habe das eigentlich deutlich gehört.

Jungkook ff - Bitte lass es kein Traum gewesen sein Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt