Weil ich dich nicht verlieren wollte

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Da stand er. Mit wildklopfendem Herzen stand Eddie vor dem Trailer. Sein Onkel war zu Hause wie Eddie an dem alten Truck vor der Tür erkennen konnte. Langsam schritt er auf die Tür zu und öffnete sie. Der Trailer sah von  außen aus, als wäre nie etwas passiert. Als wäre Chrissy nie darin gestorben oder als hätte es das Upside Down nie gegeben.

Wayne saß in seinem Lieblingssessel und las Zeitung. Als er hörte wie die Tür sich öffnete legte er die Zeitung beiseite und sah seinen Neffen im Eingang stehen. Ohne großartig darüber nach zu denken sprang Wayne auf und schloss Eddie in seine Arme, drückte ihn so feste er konnte an sich. "Es tut  mir so leid Onkel.", fing Eddie an zu schluchzen und auch Wayne flossen eine paar Tränen. Sie setzten sich ins Wohnzimmer.

Eddie war etwas mulmig hier zu sitzen, aber die Tatsache, dass es wieder so aussah wie vor dem Desaster machte die Sache etwas leichter. "Wow Onkel hier sieht es ja aus wie vorher.", lächelte Eddie. "Ja die Regierung hatte sich darum gekümmert. Ich habe zwar nicht ganz verstanden was die mit der Ermordung einer Teenagerin zutun haben, aber da ich nichts zahlen musste war mir das Ganze recht." Bei der Erwähnung von Chrissy zuckte Eddie zusammen. Wayne bemerkte das.

"Möchtest du mir erzählen was passiert ist?", fragte er sanft seinen Neffen. Eddie durfte eigentlich nichts erzählen. Anordnung der Regierung, aber sein Onkel hatte so sehr gelitten. Wusste nicht wo Eddie war oder ob er noch lebte. Also erzählte Eddie ihm alles. Mit jedem Satz wurden Waynes Augen größer und als Eddie dann endlich fertig war, schloss er ihn noch mal in eine feste Umarmung. "Junge ich bin so froh, dass du überlebt hast." Er ließ von seinem Neffen ab um ihn ansehen zu können und stellte fest, dass Eddie immer noch traurig war.

"Was ist los?"

"Als wir da unten waren bin ich in einen Rudel Demobats geraten und Steve Harrington hat mir das Leben gerettet. Jetzt liegt er im Krankenhaus im Koma."

Dass Eddie selber Schuld daran war wollte er Wayne nicht sagen. Sein Onkel hatte sich schon genug Sorgen gemacht. "Oh das tut mir leid, aber ich bin mir sicher er wird wieder." Wayne klopfte Eddie auf die Schulte und ging dann in die Küche um Tee für beide aufzusetzen.

Doch Steve ging es nicht besser. Er wachte auch nach einer Woche und auch nach  einem Monat nicht aus seinem Koma auf. Eddie sah jeden Tag bei ihm vorbei. Las ihm aus Herr Der Ringe, das waren die einzigen Bücher die Eddie kannte, vor oder spielte Steves Lieblingssongs. Auch, wenn er noch einen Anfall bekäme wenn er irgendeinen Madonna Song noch einmal hören müsste. Doch er tat es für Steve, denn Steve hatte ihm da unten das Leben gerettet und er war es ihm nun schuldig.

Eddie verfluchte sich jeden Tag dafür, dass er sich nicht an den Plan gehalten hatte und dachte er könnte die Demobats alleine noch etwas ablenken. War doch klar, dass das schief ging, denn es waren viel zu viele. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie ihn umzingelt hatten und wie er dann plötzlich zur Seite gestoßen wurde. Steve war dann plötzlich umzingelt von ihnen. Wurde von allen Seiten angegriffen und Eddie konnte nichts tun.

Als Steve zu Boden ging, flogen diese Viecher plötzlich davon. Eddie eilte so schnell er konnte zu Harrington. Überall war Blut und sein  Körper war übersäht von Wunden. "Dustin!", rief Eddie und zusammen trugen sie Steve zum Trailer. Robin und Nancy warteten dort schon auf sie und halfen Steve in  die richtige Welt zu schaffen. Tja den Rest müssen wir nicht erzählen.

Steve liegt nun wegen des hohen Blutverlusts im Koma. Und das ist Eddies Schuld. Er sollte dort liegen und nicht Steve. Eine Träne rollte Eddies Wange hinunter, doch er wischte sie schnell weg. Jeden Tag war er hier und erzählte Steve das Neuste aus Hawkins. Er war sich nicht mal sicher ob Harrington ihn überhaupt hören konnte.

Eines Tages als Eddie mal wieder Steve besuchte, kam er auf eine Idee. Er dachte sich, wenn reden half, dann half doch bestimmt auch Körperwärme. Und somit legte Eddie sich neben Steve mit auf das Bett und kuschelte sich an seine Brust. Er kam sich total bescheuert dabei vor. Aber ihm gingen langsam die Ideen aus. Es war still im Raum und man hörte diese altbekannte monotone Piepen und Eddie leise atmen. Er konnte Steves Herz schlagen hören, sodass Eddie kurzer Hand einschlief, weil es so beruhigend auf ihn wirkte.

Als er wieder aufwachte spürte er einen Arm der um seine Taille lag und als er hoch sah blickte er in Steves lächelndes Gesicht. Sofort kletterte er vom Bett herunter. "Sorry ich wollte dich nicht bedrängen oder so was. Ich dachte das könnte helfen oder so.", stammelte Eddie und spürte wie seine Wangen ganz heiß wurden. Steve sah ihn ganz verwirrt an, ehe er wieder lächelte. Ein verdammt schönes Lächeln wie Eddie sich eingestehen musste. Er fand Steve ja schon in der High School irgendwie anziehend.

"Ist schon okay Eddie.", klopfte Harrington auffordernd neben sich. Steves Stimme klang kratzig, da er über einen Monat nicht gesprochen hatte. Als Munson sich nicht bewegte klopfte Steve noch mal auffordernd neben sich. Verwirrt legte Eddie sich wieder neben ihn. Seinen Kopf wieder auf Steves Brust und Steve legte seinen  Arm wieder um Eddies Taille. Diese Situation war irgendwie seltsam, fühlte sich aber auch schön an.

"Also wie geht es weiter mit Frodo und seinen Freunden?", fragte Steve und Eddie blickte überrascht zu ihm hinauf. Er hatte es bisher nur geschafft ihm das erste  Buch vor zu lesen. "Du konntest mich hören?" Steve nickte. "Jap und jetzt bin ich gespannt wie es weiter geht." Eddie konnte es gar nicht glauben. King Steve möchte noch mehr von Herr der Ringe hören? "Okay.", murmelte Eddie und kramte dann in seiner Tasche herum. Er hatte den Zweiten Band dabei, weil er Steve das als nächstes vorlesen wollte. Er legte sich wieder zurück in seine alte Position und Steve legte wie selbstverständlich seinen Arm wieder um Eddie. Eddie fing an zu lesen und Steve hörte ihm gespannt zu. Doch nach dem zweiten Kapitel hörte Eddie plötzlich auf zu lesen.

"Wieso hörst du auf?", fragte Harrington verwirrt. Eddie seufzte und setzte sich auf. "Steve du solltest mir nicht zu hören wie ich dir ein Buch vorlese. Du solltest sauer auf mich sein. Es ist schließlich meine Schuld, dass du hier drinnen bist." Steve schüttelte den Kopf. "Nein Eddie. Du wolltest nur noch mehr Zeit für uns rausholen. Und außerdem habe mich dazu entschieden dich zur Seite zu schubsen und dann in dem Schwarm zu stehen."

"Wieso hast du das überhaupt getan?"

Mit einem warmen Blick sah Steve Eddie an. "Weil ich dich nicht verlieren wollte. Und außerdem lassen wir niemanden in Stich." Jetzt war Eddie noch verwirrter als vorher. Und das Steve jetzt auch noch mit seinem Daumen sanft über Eddies rechte Wange streichelte, machte das Ganze auch nicht weniger verwirrend.

"Steve was meinst du?" Lächelnd beugte Harrington sich nach vorne und dann verschmolzen seine Lippen mit Eddies. Überrascht riss Eddies die Augen auf, aber erwiderte den Kuss sofort. Atemlos lösten sie sich von einander. "Wow.", flüsterte Eddie. "Verstehst du es jetzt? Ich mag dich Eddie, sehr sogar."

Und da wurde es Eddie klar. Warum es ihm so wichtig war jeden Tag hier her zu kommen. Weil er eine schlechtes Gewissen hatte, aber auch weil er Steve sehr mochte und ebenfalls angst hatte ihn zu verlieren. Plötzlich fühlte Eddie sich besser, besser als je zuvor. Lächelnd beugte er sich nach vorne und küsste Steve. Dieser stieg sofort mit ein. "Ich mag dich auch sehr.", erwiderte Eddie sobald sie von einander abließen.

Und das war der Tag an dem Steve und Eddie zu einander fanden. Die Umstände hätten besser sein können, doch das lag in der Vergangenheit. Denn Vecna war besiegt und die Tore dank der Regierung für immer geschlossen.

Eine Woche später durfte Steve das Krankenhaus endlich verlassen und es dauerte nicht lange bis er Wayne kennenlernte. Wayne war natürlich total lieb Steve gegenüber und hieß ihn sofort in der Familie willkommen. Steve hatte sich noch nie so wohl gefühlt. Ca. zwei Wochen später sagten Eddie und Steve sich das erste Mal, dass sie sich liebten.

Ungefähr nach sieben Jahren in einer Beziehung heirateten die beiden dann. Auch, wenn es keine offizielle Hochzeit war, da gleichgeschlechtliche Ehen immer noch nicht erlaubt waren. Doch das war ihnen Egal, denn sie waren unglaublich glücklich und das war alles was zählte.

ENDE



Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen und ein schönes Wochenende euch ❤️

LG Lea

Steddie One Shots (Steve Harrington und Eddie Munson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt