34. Kapitel

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„Was möchtest du essen, Süße?", fragte mich meine Mutter, als wir durch unsere Haustür liefen.

„Ich habe keinen Hunger", erwiderte ich nur gereizt und lief die Treppen nach oben hoch.

„Möchtest du sonst etwas haben?", rief mir meine Mutter fürsorglich hinterher.

„Nein!", brüllte ich zurück, „NEIN! NEIN! NEIN! ICH WILL MICH NUR IN MEINEM ZIMMER VERKRIECHEN UND NIE WIEDER AUS DIESEM RAUM RAUSKOMMEN. ES SEI DENN ICH WÜRDE AUF DIE BEERDIGUNG MEINES EHEMALIGEN ENTFÜHRERS GEHEN. ALSO WENN DU DAS ARRANGIEREN KÖNNTEST, DANN KANN ICH WEGEN MIR WIEDER SO TUN, ALS OB ALLES NORMAL WÄRE, UND ICH NICHT BIS VOR KURZEM IN SCHRECKEN UND ANGST GELEBT HABE. DANKE!", damit lief ich in mein Zimmer und knallte die Tür aggressiv zu.

Schreiend warf ich mich auf mein Bett und kreischte in das Kissen, welches ich mir ins Gesicht presste.

„Milly?", fragte mich eine bekannte Stimme, was mich aufzucken ließ, „Fünf sucht dich, dass weißt du oder?"

„Ich will ihn aber nicht sehen!", antwortete ich Klaus, „Ich will ihn, um ehrlich zu sein, nie wieder sehen!"

„Aber er liebt dich!", versicherte er mir, „Mehr als jeden anderen in diesem Universum. Milly, mehr als jeden anderen!"

„Sag das nicht!", brüllte ich und drückte mir die Hände auf meine Ohren.

„Er liebt dich!", kam es von überall, „Er liebt dich! Er liebt dich! Er liebt dich! Er liebt dich! Er liebt dich! Er liebt dich!..."

„Sei still!", schrie ich Klaus an, „Halt dein gottverdammtes Maul! Leise! Leise! Leise!"

„Aber Fünf liebt dich!", wand der Mann mir gegenüber ein, „Dein Entführer liebt dich. Und du liebst ihn auch!"

„Nein tue ich nicht!", schrie ich aggressiv, ohne die Hände auf meinen Ohren zu lösen, welche aber offensichtlich gar nichts brachten, „Ich liebe ihn nicht! Kein bisschen! Ich verabscheue ihn!"

„Wem willst etwas vormachen, Milly?!", lachte Klaus höhnisch, „Du leidest am Stockholm-Syndrom, wie ein Idiot!"

„Das tue ich nicht!", schrie ich, während mir schon eine Flut an Tränen über die Wangen liefen.

„Du hast mit deinem Entführer geschlafen. An ihm deine Jungfräulichkeit verloren, mit dreizehn. Du bist eine Nutte!"

„Er hat mich vergewaltigt!", kreischte ich heulend, „I-Ich liebe ihn nicht. Er ist ein Monster! Ich darf ihn nicht lieben."

„Und wenn du dich dem widersetzt?", fragte Klaus nun interessiert, „Was, wenn dir egal sein würde, was du darfst. Was dann?"

„Dann würde ich ihn noch immer hassen!", brüllte ich, „Ich kann, will und darf ihn nicht lieben!"

Plötzlich umfassten von hinten Arme meine Taille, „Und was wenn du dürftest, Cimi?", hauchte ein warmer Atem an meinem Ohr.


Erstmal hoffe ich, dass ihre alle glücklich ins neue Jahr gestartet habt. Findet ihr auch, dass sich 2023 so surreal anhört?
Jedenfalls überlege ich heute noch ein Kapitel hochzuladen, da dieses hier schon extrem kurz war. Was haltet ihr davon?

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt