~Man merkt, dass sowohl Dylan als auch Hannah das nicht wirklich verstehen.~
Kathrins POV:
Mit einer großen Sporttasche mit den wichtigsten Dingen stehe ich im Haus von Noah Blake.
Ich kenne sein Unterschlupf, wo er sich immer mit seinem Team trifft, Leute foltert oder sonstiges tut, aber bei ihm zu Hause bin ich noch nie gewesen.
"Und das muss wirklich sein?" Frage ich Noah mit unsicherem verzogenem Gesicht.
Eigentlich ist es eine ziemliche Frechheit, dass Noah mich meine Tasche selbst tragen lässt, schließlich bin ich noch verletzt.
Zwar geht es mir schon besser, aber ganz heile bin ich noch nicht.
"Ich weiß, dass das blöd ist, aber die Schlange ist immer noch da draußen, du hast nicht nur überlebt, du hast ihm auch noch obendrauf den Stick geklaut, er wird nicht ruhen bis er dich getötet hat und den Stick wiederbekommen hat" Erklärt Dylan hinter mir und trägt Computerzeugs aus meiner Wohnung rein.
Die Schlange, so wie Dylan es gerade gesagt hat, ist Jack.
Jack tötet seine Opfer auf grausamste Weise.
Mit sehr qualvollen Giften, die einen schmerzhaft sterben lassen.
Ein wirklicher Mistkerl.
Da ist Noah ein Mauerblümchen dagegen.
"Und ich muss ausgerechnet bei Noah wohnen?" Hake ich verwirrt nach.
Ich will ja nicht gemein sein, aber ich stelle mir das Wohnen mit Noah mehr als nur anstrengend vor und vor allem ist es auf unbestimmte Zeit ...
Dylan schaut mich streng an "Kannst du einmal nicht an eure komisch aggressive Beziehung denken und mal an dich und deine Sicherheit?" Fragt Dylan mich plötzlich richtig wütend,
Was macht ihn bitte jetzt daran wütend?
"Wieso kann ich nicht zu dir? Da wäre ich doch auch sicher" Bin ich verwirrt. "Weil nicht ich es gewesen bin, der dich da reingeschickt hat, klar?" Knurrt er und geht an mir vorbei.
Toll.
"Irgendwann verscherzt du es dir mit allen hier durch deinem Gezicke", sagt Noah kopfschüttelnd.
Ich schweige dazu einfach nur.
Es ist weder ein schöner Augenblick in meinem Leben, noch eins, was ich beachten sollte.
Gut, ich akzeptiere es.
Dann werde ich wohl Noahs neues WG-Mitglied.
Noah deutet mir, ihm zu folgen, und zwar die Treppe rauf.
Während er mir dabei die Zimmer flüchtig zeigt und wir irgendwann oben ankommen, merke ich wirklich dieses schlechte Bauchgefühl im Magen.
Ich weiß einfach jetzt schon, dass es in die Hose gehen wird.
"So, es ist jetzt nichts Besonderes, aber hier wirst du schlafen" Noah lässt mich als Erstes in das Zimmer gehen.
Es hat ein Schrank, ein Tisch mit Stuhl und ein großes Bett. Damit werde ich wohl leben können.
Wieso haben wir mein Computerzeug mitgenommen?
Also, es ist nicht schlimm, aber weiß Noah es?
Doch eigentlich will ich es so genau gar nicht wissen, also frage ich am besten nicht nach.
Nicht weil ich mich nicht treue, einfach, weil ich diese Gesamtsituation noch verarbeiten muss.
"Wird Hannah später kommen?" Frage ich ihn neugierig und er runzelt die Stirn "Wieso muss Hannah es eigentlich machen, ich kann auch den verband wechseln" Sagt er irritiert darüber, dass ich nur Hannah das machen lasse.
"Du weißt wieso, ich schäme mich vor so einem hübschen Mann, mich mit blauen oder lila Flecken auszuziehen ... das verstehst du doch, oder?" Frage ich ihn in einer übertriebenen süßen stimme.
Er verengt seine Augen "Ich weiß, dass du lügst, aber wenn es unbedingt sein muss, ich rufe sie an" knurrt er und gibt dementsprechend nach.
Gott, ich musste gerade selbst aufpassen nicht zu kotzen bei meinen Worten ...
Noah geht aus dem Zimmer und lässt mich alleine.
Es ist zwar ungewohnt, aber ich werde es wohl überleben ...
Und außerdem, es ist ja nur vorübergehend richtig?
Wie schwer kann es schon sein, diesen Jack zuerst zu finden?
Erschöpft setze ich mich auf das wirklich überraschend weiche Bett.
Man ... aus was ist diese Matratze?!
~~
Da Noah und Dylan nochmal zurück in meine Wohnung gefahren sind, und so ziemlich alles, was ich Klamotten mäßig besitze, abzuholen, bemerke ich, dass auch einer von beiden an die Bilder dachte.
Irgendwie ist das schon rührend.
Das habe ich wirklich nicht gedacht.
Ich halte das wirklich alte Familienfoto gerade in meiner Hand.
Das wohl letzte Bild von uns dreien.
Mit einem leichten Lächeln stelle ich es auf den Nachttisch neben meinem Bett.
Es war wirklich aufmerksam von ihnen, das mitzunehmen. Sowas ist wirklich nicht selbstverständlich.
So ...
Wo bin ich stehen geblieben?
Ach ja.
Wer wohl in meiner Unterwäschen Schublade reingegriffen hat?
Ich hatte ihnen eigentlich gesagt, dass was ich mitgenommen habe, sollte erstmal reichen.
"Hier sieht es ja fast so aus, als würdest du hier schon immer wohnen", sagt Noah überrascht darüber, wie sich das Zimmer entwickelt hat in der letzten Stunde.
Da ich auch sehr zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis bin, nicke ich zustimmend.
Schließlich hatte ich nicht viel, um das Zimmer etwas aufzupeppen, aber ich habe es geschafft.
"Danke, dass ihr die Bilder mitgenommen habt" Sage ich zu ihm und er nickt "Sicher, sowas ist auch wichtig" Sagt er und ich runzle leicht die Stirn.
War es Noah oder Dylan, der an die Bilder gedacht hat?
So wie er es gerade gesagt hat ... ich könnte schwören, dass er es gewesen ist, aber ich irre mich so oft ... Wir wollen es mal nicht herausfinden.
Wir haken es einfach als sehr nette Geste von einem der beiden ab.
"Es macht dir wirklich nichts aus, wenn ich hier unterkomme? Ich meine, ich könnte auch in ein billiges Hotel" Meine ich selbstverständlich.
Doch Noah schüttelt sein Kopf "Hier hab ich die Sicherheit, dass du so gut wie sicher bist" sagt er und ich schaue ihn mit leicht schrägem Kopf an und fragendem Blick.
So gut wie sicher?
Also ... bin ich nicht zu 100 % sicher hier?
Jetzt bin ich etwas verwirrt.
Ich dachte, ich soll hier unterkommen, weil ich sicher sei.
"Guck nicht so, ich werde schon auf dich aufpassen", sagt er grinsend und irgendwie kaufe ich es ihm deswegen nicht ab.
Verständlicherweise.
Wie oft hätte er mich bitte zurücklassen wollen?
"Ich habe es sowohl Dylan als auch Hannah versprochen, okay?" Sagt er als Sicherheit, damit ich ihm glaube.
Dennoch, sehr vertrauenswürdig ist das auch nicht.
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Noah Blake
Teen FictionEine Reihe von unvorhersehbaren Situationen brachte zwei Menschen zusammen. Der Mann, der nur das Geld zurückverlangt. Die Frau, die nicht bezahlen kann. Durch Naivität und Tollpatschigkeit wurde ein Deal zum Wettrennen ums Überleben. Die für nor...