...(Träume oder Visionen)...
Die Halle in der sein Sarg aufgebahrt worden war, war leer. Es war seit seinem Tod nicht einmal ein Tag vergangen bis zu meiner Krönung und jetzt keine ganze Stunde nach Beendigung der Feier.
Mit anderen Worten: Es war stockduster, mitten in der Nacht und Fíriel, Hochkönigin der Noldor Mittelerdes saß bei dem geschändeten Körper ihres Vaters und starrte in die Leere. Eigentlich starrte ich nicht, sondern suchte nach Worten.
Schließlich zog ich meine Krone ab, legte sie neben diese ganzen Blumen und räusperte mich.
„Ähm...es...sind jetzt schon mehr als 24 Stunden vergangen und ich habe noch nicht ein Auge zugekriegt. Wird langsam mal Zeit, denke ich. Du hast mir nicht gesagt, wie schwer es ist diese Krone zu tragen und jetzt wo ich sie habe fühle ich mich auf einmal so abgeschieden. Mandos Hallen müssen ein wahrlich schöner Ort sein, wenn...egal, ich hoffe du triffst Großvater und richte Urgroßvater bitte aus, dass er Mist gebaut hat mit diesem verdammten Fluch. Es ist bald wieder so weit. Und ich meine ich kanns gerade richtig gebrauchen so kurz nach meiner Krönung. Nicht. Was ich auch nicht erzählt bekommen habe ist, wie mühsam es ist mit Orophers Sippe zu reden. Gut, wir sind relativ perdu, Thranduil und ich, aber trotzdem ist es mühsam. Wie auch immer, wenn Mutter da ist sag ihr, ich bin überm Berg. Und Elmo-sag ihm ich trage sein Kleid immer noch, das hat er wirklich schön gemacht. Danke...danke für alles"
Zum Ende hin drohte meine Stimme zu zerbrechen, doch dann kratzte ich noch die Kurve. Dann holte ich eine Kerze, die ich irgendwann einmal hatte mitgehen lassen heraus und zündete sie an der Fackel an, die den Raum erhellte.
Dann sah ich zu, dass ich in mein Gemach kam, denn ich war wirklich todmüde.
Viele der Herrscher blieben noch über Nacht, wahrscheinlich um mich am nächsten Morgen um ein Bündnis zu bitten, denn nicht nur Thranduil und Celeborn hatten ihr Interesse an einem erneuten Bündnis ausgedrückt. Darunter waren auch Gondors Truchsess, Anárions Sohn und der König der Zwerge Erebors. Auch seine Leute hatten gekämpft. Auf dem Weg begegnete ich noch Elrond, doch ich vertröstete ihn auf morgen.
Sobald ich lag, schlief ich auch schon sofort ein. Ich konnte mir nicht vorstellen, das jeden Tag in jeder Woche zu machen. Es würden verdammt lange Jahre werden, da war ich mir sicher.Am nächsten Morgen betrat ich extra früh das Büro meines Vaters. Ich wusste schon bald würde ich hier einen nach dem anderen vor mir sitzen haben und der ganze alte Kram war nicht einmal rausgeschafft worden.
Außerdem musste ich Vorkehrungen treffen. Wenn ich transformiert war, dann konnte ich so offensichtlich nicht arbeiten. Und auch, wenn ich mich nicht dafür schämte, war es doch etwas, was ich geheim halten wollte. Ich ging etliche Möglichkeiten durch, bis es klopfte.
„Herein", sagte ich etwas lauter. „Oh, Herr Elrond ihr seid der Erste", bemerkte ich. Insgeheim war ich ja froh. Dann hatte ich ihn schon einmal durch. „Ihr reiht euch ein in eine lange Reihe von theoretischen Bündnissen und...oh, einer Unabhängigkeitsforderung, um euer eigenes Reich zu gründen ein." „So ist es", bestätigte er. Ich überflog den Zettel und unterschrieb kurzerhand. „Und ein Bündnis? Wie wollt ihr es haben? Mit Papier und Tinte oder weniger förmlich?", fragte ich beiläufig. „Oh, nur keine Umstände", wehrte er ab.
„Gibt es sonst noch etwas?", erkundigte ich mich. Ihm lag noch etwas auf der Zunge, auch wenn es nur die Abneigung war, die er für mich hegte. „Nein. Ich will euch gar nicht lange belasten, sondern den Weg nach Imladris einschlagen" „Es würde sich anbieten, mit Lothlóriens Gefolge zu reisen. Zumindest über die Berge", schlug ich vor. Dann stellte ich jegliche Gefühlsregungen wieder ein und verabschiedete mich, wissend, dass da noch etwas mehr war.
Als nächstes kamen Galadriel und Celeborn, dann würden gleich zwei Gefolge weg sein, wenn man meinen Vorschlag denn beherzigt hatte. Es folgten noch weitere Unterschriften und Gespräche, unter anderem mit König Thranduil. Und wieder spürte ich dieses Gefühl, angekommen zu sein.
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The Kings Legacy
FanfictionFíriel, die Tochter Ereinion Gil-Galads hat ein blutbesudeltes Schicksal. Erst stirbt ihre Mutter, im selben Zug ihr Bruder und schließlich, in der Schlacht des letzten Bündnisses, ihr Vater. Zu allem Überfluss lastet auch noch ein Fluch auf ihr, de...