...Träume und Visionen...
1 Leerzeichen - Zeitsprung
2 Leerzeichen - OrtwechselDer Bote hatte nicht zu viel versprochen. Als Imladris Truppen Lindon erreichten kämpften die Orks, die aus der Ferne als eine schwarze Masse zu erkennen waren, schon gegen Gondors Heer. „Es waren bloß anderthalb Tage"
Doch es war zu spät. Lindon war untergegangen und die Elben und Menschen hatten keine andere Wahl als es auszuräuchern und zu zerstören. Das Herz des Elbenfürsten schmerzte, als er seine ehemalige Heimat untergehen sah. „Mein Herr?", fragte einer der Soldaten der Menschen, „Wollt ihr sie aufbahren?"
Der Leichnam der Hochkönigin war blutbeschmiert. Deutliche Kampfspuren sah man ihr an, das Gesicht war mit Orkblut benetzt. Ihr Lächeln hatte die Totenstarre konserviert. Das lange, strähnige rabenschwarze Haar glänzte im Licht der aufgehenden Sonne. „Ja. Sie gehört zu ihrem Volk", sprach Elrond. Seine Laune schwankte zwischen schlecht gelaunt und todtraurig, aber weder das eine noch das andere fühlte er, als er auf Fíriels toten Körper sah. Und so ging die letzte Hochkönigin ohne Hinterlassenschaft in die Hallen ihrer Väter eingegangen, doch war sich der Halbelb sicher, dass sie sich nicht schämen müsste. Was Celebrían wohl sagen würde?Einige Tage später in Imladris angekommen, hatte sich die Nachricht bereits wie ein Lauffeuer herumgesprochen: Die Königin war gefallen. Celebrían eilte ihrem Ehemann schon entgegen und schloss ihn in eine feste Umarmung. „Weine nicht, Celebrían. Sie starb, als sie ihre Heimat forderte", sprach Elrond. „Wusste sie, dass sie in den Tod ritt?" „Nein, ich denke nicht", antwortete er. Tränen fielen auf seine Kleidung, als die Tochter Galadriels ihre Tränen an seiner Schulter vergoss. Glorfindel warf seinem Herrn einen vielsagenden Blick zu, ehe er im Stall verschwand, um Asfaloth abzusatteln.
„Komm, wir gehen rein. Es ist Frühling und noch kalt", schlug der Halbelb vor. Sanft bugsierte er die Silbergelockte in das Gemach, welches sie beide teilten.Die Blumen blühten gerade auf, Tau ruhte auf den Blättern in Imladris Gärten und Glorfindel ó Gondolin schritt auf dem schmalen Pfad durch jene Gärten. Er sah, wie die Sonne aufging, die sie wohl nicht mehr gesehen hatte, als sie gestorben war. Als er Fíriels Leiche gefunden hatte, die Hände um den Griff der Orkklinge in ihrer Brust geschlossen, war ihm alles klar gewesen. Und es machte den Goldhaarigen traurig, dass es so geendet hatte. Selbstmord.
Es war anfangs auch für ihn schwer gewesen, sich wieder einzufinden, als er wiedegeboren wurde, aber er hatte etwas gefunden. Frühling. Es war die Zeit, wo Dinge neu aufblühten, obwohl die Luft immer noch vom vergangenen Winter durchzogen war. Da entdeckte er erstaunt eine Blume, die er noch nie gesehen hatte.
Ihr fragiler, dorniger, saftig grüner Stiehl erinnerte an eine Rose, doch die Blüte war komplett anders. Die Blütenblätter waren mit einem dunklen braun versetz, mit silbernen Gravuren. Gravuren die er kannte...
Und die Blume war noch klein, trotzdem sah er zahlreiche Bienen, die alle auf dem kaum vorhandenen Stempel im Innern der wundersamen Blume Platz fanden. Glorfindel sah in den Himmel, der aufbrach und die Sonne benetzte die Erde.
Die Blume begann zu leuchten und der Goldhaarige schnappte nach Luft, als er die Zeichen erkannte.
„Oh, Elbereth..."
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The Kings Legacy
Fiksi PenggemarFíriel, die Tochter Ereinion Gil-Galads hat ein blutbesudeltes Schicksal. Erst stirbt ihre Mutter, im selben Zug ihr Bruder und schließlich, in der Schlacht des letzten Bündnisses, ihr Vater. Zu allem Überfluss lastet auch noch ein Fluch auf ihr, de...