The night is cold in the kingdom

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...(Träume und Visionen)...
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Die folgenden Tage fühlte ich mich komplett ausgehöhlt. Nie hatte ich es für möglich gehalten, dass der Tod eines Tieres mir das Leben versauen konnte. Aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Und obwohl ich nichts anderes wollte, als zu sterben, lebte ich weiter. Jeder Tag wurde zur Herausforderung und die Tage wurden zu Wochen. Die Wochen zu Monaten und irgendwann wurden es Jahre. Jahre der Dunkelheit und ich war immer noch nicht tot. 
Dabei blühte Lindon auf, hatte mehr Respekt und Ansehen als je zuvor und trotzdem wollte ich noch so viel mehr. Eine Familie. Könnte wenigstens einer von ihnen zurück. Nur ein einziger von ihnen.
Und wieder saß ich an meinem Schreibtisch und schrieb, mit Tränen in den Augen. Und der blöde Brief wurde einfach nicht fertig. Dann klopfte es, laut und kurz. Elwe. Sein Klopfen erkannte ich schon, da hatte er noch nicht einmal die Tür angesehen. „Herein"
Der Bote trat ein. Er gab mir einen Umschlag, dessen Inhalt wohl ein wenig dicker war und einen anderen, der dafür ein wenig schlanker war. Imladris Wappen waren auf beiden. Das dickere Etwas war eine Einladung zu der Hochzeit von Elrond Peredhil und Celebrían. Na wunderbar.
Der andere war von dem zukünftigen Verheirateten und enthielt eine sachliche Beschwerde über die Unterbesetzung seiner Leute an den Grezposten seiner Umlande. Ich stöhnte. Die Lustlosigkeit war überall und es war Abend, fast Nacht, also noch schlimmer als tagsüber. Ich wusste ich war dem Tode geweiht, würde ich nicht bald aus dieser Phase herauskommen.
„Sonst noch etwas, über was sich beklagt wird?", fragte ich müde. „Soweit ich weiß nicht, Herrin" „Und wie hat Herr Elrond geguckt, als Celebrían euch die Einlandung gegeben hat?" „Erstaunlicherweise war es er selber, der mir den Umschlag gab. Allerdings sah Herr Elrond nicht sonderlich glücklich dabei aus, um ehrlich zu sein", gestand Elwe und ich lächelte schwach. „Er sagte ich solle euch ausrichten, dass eure Anwesenheit sehr geschätzt würde" „Das glaubt er doch selber nicht", kommentierte ich das tonlos, um im nächsten Moment wieder diese Müdigkeit zu spüren.
„Herrin? Geht-es euch gut?" „Klar. Es geht mir gut", log ich. „Kann ich noch irgendetwas für euch tun?" „Nein, bitte geht, Elwe", befahl ich, doch der sonst so folgsame Bote rührte nicht einen Finger. „Ihr seht traurig aus, wenn ihr denkt, niemand kann euch sehen. Ich kenne das, so sah meine Mutter auch aus, nachdem mein Vater gestorben war. Ihr müsst euch jemandem anvertrauen", riet er mir. Lächerlich. „Und wem?"

Es war der Tag der Hochzeit. Neben der Eskorte hatte ich auch noch ein Bataillon meiner Soldaten mitgebracht und ein leicht verdutzter Glorfindel kam uns schon auf dem Vorhof entgegen. „Willkommen in Bruchtal, Hochkönigin Fíriel", sprach er beflissen. „Seid gegrüßt, Glorfindel ó Gondolin", grüßte ich ihn höflich zurück. „Wenn ihr mir bitte folgen wollt, ihr hattet sicher eine lange Reise. Gab es irgendwelche Schwierigkeiten an den Grenzen?" „Nein, ich frage mich warum euer Herr Unterstützung angefordert hat", äußerte ich meine Zweifel. „Nun, dann hat sich das Risiko ja gelohnt", stellte der Seneschall fest und zeigte mir eine Türe, die wohl zu meinem Gemach führte. „Dies ist euer Gemach. Ich denke, ihr wollt euch vor der Feier frisch machen" „Wie klug von euch", bemerkte ich sarkastisch und entlockte dem Vanyar somit ein Lächeln.
Der Raum, mit angrenzendem Badezimmer, war groß und hell. Licht viel durch die vielen Fenster. Ein großes Himmelbett stand an der Wand und auch ein Balkon war vorhanden. Ein schmaler Tisch mit einem Stuhl ebenfalls, daneben ein Kleiderschrank.
Als ich im Bad war, wusch ich mir zu allererst das Gesicht, ehe ich mich entkleidete und badete. Danach war es schon fast so weit, wir waren spät angekommen. Schnell zog ich mir das Kleid an, welches...ich verbannte Elmo aus meinem Kopf.
Dann setzte ich wieder meine Krone auf und ließ mir von Glorfindel den Standort der Gemächer seines Herren zeigen. „Was wollt ihr von ihm?", fragte er. „Oh, ich...will lediglich meinen Glückwunsch aussprechen. Und mich bedanken" „Wofür?", fragte der Seneschall freundlich, aber verwirrt. „Wir konnten uns nie so gut leiden. Aber in gewisser Weise hat mir das geholfen mich zu verbessern" „Ah. Ihr seid wahrlich Sealinds Tochter", sprach der Seneschall und nun war es an mir verwirrt zu sein. „Ihr kanntet meine Mutter?" „Nur flüchtig, aber sie hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie war...anders" „Anders?", hakte ich nach. „Ja. Als ich sie traf, war sie depressiv. Und sah genauso aus wie Ihr" „Ich weiß"

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